Ehrenamt im Fokus | Teil 3
Vielfacher Dank

Anni Posch | Foto: privat

Anerkennung und Wertschätzung sind wichtige Elemente in der Motivation von Ehrenamtlichen, erzählt Anni Posch:

Anni Posch aus der Pfarre Sankt Johann in der Haide ist vielfältig ehrenamtlich tätig.

Wie wird in Ihrer Pfarre ehrenamtlich Engagierten gegenüber Anerkennung gezeigt?
Die Anerkennung beginnt meiner Ansicht nach schon vor dem Engagement: Bei uns werden die Ehrenamtlichen bei ihren Einsätzen direkt angefragt, ihre persönlichen Ressourcen werden berücksichtigt, ihre Meinung und ihr aktives Mitdenken mit einbezogen. Am Ende der Aktion oder des Projektes wird jedem Beteiligten bzw. jeder Gruppe in der Kirche und im Pfarrbrief gedankt. Wir gratulieren Ehrenamtlichen zu ihrem Geburtstag, und bei langjähriger Mitarbeit werden bestimmte Jubiläen mit einer offiziellen Bedankung in einem Gottesdienst gewürdigt.

Wie schaut Start in ein Ehrenamt bei Ihnen konkret aus?
Nach dem ersten Gespräch und der Zusage zur Mitarbeit wird die Person der Gruppe und den Hauptamtlichen vorgestellt. Danach werden die dazugehörigen Tätigkeiten, Räumlichkeiten und die grundsätzliche Vorgangsweise besprochen. Eine schriftliche Vereinbarung wurde bisher – bis auf die Pfarrgemeinderäte – immer abgelehnt. Niemand will sich „so richtig“ verpflichten, trotzdem konnten wir uns immer auf alle verlassen. Ich selbst frage außerdem immer wieder nach, wie die Zusammenarbeit läuft, ob es Wünsche gibt, etwas verändert werden soll etc.

Was gehört bei Ihnen dazu, wenn jemand sein/ihr ehrenamtliches Engagement beendet?
Je nach Umfang und Länge der Tätigkeit bedanken wir uns mit einer Urkunde, einem Geschenk und einem Bericht im Pfarrbrief. Manchmal gelingt es, jemanden zu befördern (Ministrant wird Oberministrant) oder in einen verantwortungsreicheren Bereich weiter zu motivieren.

Was ist Ihnen noch wichtig?
Da die hauptamtliche Pfarrleitung zusehends ausfallen wird, ist es, finde ich, höchst an der Zeit, die ehrenamtliche Leitung als reelle und notwendige Möglichkeit zu planen. Ich kann mir vorstellen, dass es in jeder Pfarre Menschen gibt, die z. B. mit der Jungschar beginnen, dann in den Pfarrgemeinderat gewählt werden, einen Ausschuss oder Teilbereich leiten, vielleicht auch liturgisch tätig werden und so im Lauf der Jahre einen Überblick in der Pfarre gewinnen. Mit diesen Kompetenzen ist es möglich, auch im Seelsorgeraum eine Pfarrleitung zu übernehmen. Ehrenamtliche Karrieren sollten gefördert werden!

Zur Person: Anni Posch ist seit vielen Jahren in der Pfarre Sankt Johann in der Haide als ehrenamtliche pastorale Mitarbeiterin in den Bereichen Kinder und Familien, Mitmenschlichkeit, allgemeine Koordination, Freiwilligenkoordination und Liturgie als Wortgottesfeier-Leiterin tätig. Außerdem arbeitet sie in der Steuerungsgruppe des Seelsorgeraumes Hartberg mit.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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