Gerecht leben - Fleisch fasten. 2013 | Teil 07
Unser Leben sei ein Fest! Feiern wir es richtig!

Segnung der Osterspeisen. Die Freude am Ostermahl zeigt sich an vielen Orten unseres Landes. | Foto: Neuhold
  • Segnung der Osterspeisen. Die Freude am Ostermahl zeigt sich an vielen Orten unseres Landes.
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In der Liturgiekonstitution „Sacrosanctum Concilium“ heißt es im Artikel 110: „Die Buße der vierzigtägigen Fastenzeit sei nicht bloß eine innere und individuelle Übung, sondern auch eine äußere und soziale.“ In diesem Sinne haben Frauen und Männer unserer Diözese heuer in den Wochen vom Aschermittwoch bis zur Feier der Auferstehung Jesu Christi bewusst auf den Genuss von Fleisch ganz oder weitgehend verzichtet. Als Initiator der Aktion „Gerecht leben – Fleisch fasten“ hat Caritas-Seelsorger Günther Zgubic, der in Brasilien lange Zeit als Gefängnisseelsorger tätig war, vor allem innerkirchlich – bei den Pfarren und den in der Kirche Mitarbeitenden – dafür gesorgt, dass die globalen Auswirkungen unseres Fleischkonsums nicht vergessen werden. Christsein ist schließlich keine Zusatzqualifikation, sondern verlangt ein Leben in Verantwortung.

Eine Reihe von Einrichtungen der Diözese hat die Aktion mitgetragen: Afro-Asiatisches Institut, Bildungshaus Mariatrost, Dreikönigsaktion, Missio, Pastoralamt, Sonntagsblatt, Umweltreferat und Welthaus. Als unermüdliche Koordinatorin fügte Elisabeth Fritzl vom Pastoralamt die Fäden zusammen. 23 Pfarrer bzw. Pfarrhausgemeinschaften haben sich „offiziell“ angemeldet, viele, die Fleischfasten schon länger praktizieren, sind da gar nicht mitgezählt. 59 Privatpersonen, darunter auch Familien und Ordensschwestern, unterstützten mit ihrer Anmeldung ebenfalls das Anliegen. Einige Erfahrungsberichte sind auf www.katholische-kirche-steiermark.at/gerechtleben nachzulesen.

Auf die Zeit des Fastens folgt nun die Zeit des Feierns. Unsere säkulare Gesellschaft vergisst nur zu gerne darauf, dass unsere Festkultur tief in unseren religiösen Wurzeln verhaftet ist. Wo Menschen gemeinsam feiern, wird immer auch auf ein größeres Ganzes verwiesen. Feste sind Verlebendigungen des Transzendenten. Sie sind Gemeinschaftsereignisse und eng mit zentralen Lebenserfahrungen verbunden. Wenn wir Christinnen und Christen die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus feiern, holen wir uns die Kraft dafür auch darin, dass wir dies gemeinsam mit Menschen auf dem gesamten Erdkreis tun.

Und was wäre Ostern ohne ein besonderes Ostermahl! Was vor wenigen Generationen noch völlig selbstverständlich war, ist heute meist verloren gegangen, die Freude auf den Osterschinken, die Osterwürstel oder was auch immer auf unsere Ostertische kommt. Zugleich entwickelt sich in immer mehr Familien auch eine Kultur der Osterjause, die auch Vegetarierinnen und Vegetariern nicht mehr das Gefühl gibt, am Rande des Festtisches sitzen zu müssen. Wie auch immer: Unser Leben sei ein Fest, gerade auch in diesen Tagen, wo wir die Mitte unseres Glaubens feiern. Und vergessen wir bei unserem Mahl nicht auf jene, die uns oft unbedankt den Tisch so köstlich bereiten.

Hans Putzer

Hören Sie dazu auch den Beitrag auf sonntagsblatt.tv[/p]

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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