SR vorgestellt | SR Stadtkirche Leoben
Schwerpunkte setzen
Im Seelsorgeraum Stadtkirche Leoben liegen Pfarren und Einrichtungen räumlich nahe beieinander. Nun rückt man auch gedanklich näher zusammen.
Ihren SR-Raum aus der Luft betrachtet: Was sticht sofort ins Auge?
Pfarrer Markus Plöbst, SL: Die Stadtkirche Leoben hat den Vorteil, dass alle Pfarren und kirchlichen Einrichtungen räumlich sehr nahe beieinander liegen. Aus der Luft betrachtet stechen daher sofort die vielen Kirchtürme ins Auge. Aber natürlich gibt es in der Stadt Leoben, am Eingang zur Eisenstraße auch viele andere Einrichtungen, mit denen wir vernetzt sind. Leoben ist einerseits Verwaltungszentrum, Schul- und Universitätsstadt, verfügt über ein großes Krankenhaus sowie das Landesgericht mit angeschlossenem Gefängnis. Daraus ergeben sich auch die Herausforderungen für die Seelsorge. Das Spektrum spannt sich somit über Kindergarten, Jugendzentrum Spektrum, Notschlafstelle bis zu Altersheimen und allen Lebenssituationen.
Aus der Luft betrachtet fallen aber auch große Wohnsiedlungen, Einkaufszentren und Betriebe auf. Hier leben und arbeiten viele Menschen, und Tausende pendeln in unsere Stadt ein, die wir als Stadtkirche erreichen wollen.
Blickt man über die Stadt hinaus, fällt sofort viel Grün, meist Wald ins Auge. Hier existieren noch ländliche Strukturen, die auch eine spezielle Form der Seelsorge erfordern. Leoben liegt aber auch an der Mur, die Sinnbild dafür ist, wie viel heute in Fluss geraten ist.
Was sind die inhaltlichen Schwerpunkte in eurem SR und wie war der Weg dorthin?
Pfarrer Markus Plöbst, SL:Inhaltlich möchten wir – wie für eine Stadt dieser Größe auch notwendig – möglichst viele Bereiche abdecken: Kinder, Jugendliche, Schüler, Studenten, Berufstätige, Senioren, Bedürftige, Gefangene und Kranke. Für jeden dieser Bereiche müssen Verantwortliche gefunden werden. Hier werden durch die gesunkene Zahl an Priestern und Hauptamtlichen immer mehr Ehrenamtliche miteinbezogen. So konnten wir für das Krankenhaus einen gut funktionierenden Besuchsdienst etablieren, der unseren Krankenhausseelsorger unterstützt. In Lerchenfeld betreibt die Caritas eine Notschlafstelle, die auch von zahlreichen Freiwilligen aus der ganzen Stadtkirche unterstützt wird.
Der Weg dorthin war nicht immer einfach. Es brauchte seine Zeit, bis bei einigen die strikte Fokussierung auf die eigene Pfarre gelockert werden konnte. Schließlich haben aber die meisten den Blick über die Pfarrgrenzen als bereichernd empfunden und leisten wertvolle Dienste in unseren Pfarren und Gemeinschaften. Nun gilt es, unsere Angebote noch stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung zu tragen.
Gibt es Pfarrgrenzen-überschreitende Angebote und wie werden sie angenommen?
Pfarrer Markus Plöbst, SL:Aus der Vielzahl an seelsorglichen Anforderungen ergibt es sich, dass nicht jede einzelne Pfarre alles abdecken kann. So setzen Pfarren ihre Schwerpunkte. Zum Beispiel konzentrieren sich die Pfarren Göß und Lerchenfeld auf Kinder- und Jugendarbeit, in Göß findet für alle Firmlinge die Spirinight statt. In St. Xaver wird besonderer Wert auf die Feier der klassischen Liturgie gelegt. Die Pfarre Donawitz engagiert sich besonders bei der Seelsorge für Berufstätige. In der Pfarre Waasen wollen wir das kulturelle Bildungsangebot stärken und bieten Familiengottesdienste an. In Proleb und Niklasdorf möchten wir insbesondere das religiöse (Volks-)Brauchtum hervorheben. Daneben haben wir mit Kindergarten, Kinderkrippe und Schülerhort des Josefinum ein großes Kinderbetreuungszentrum.
In Leoben leben auch viele kroatische Katholiken sowie durch die Universität und internationale Firmen zahlreiche Gäste aus dem Ausland. So werden auch zweisprachige Messen in Kroatisch bzw. Englisch angeboten.
Was sind (oder waren) die größten Herausforderungen in der Verwaltung im SR?
Harald Rechberger, HBV: In der Stadtkirche Leoben konnten in den letzten Jahren viele Gebäude saniert werden. Die Begleitung der baulichen Maßnahmen war sicherlich herausfordernd, doch durfte ich im Josefinum Leoben in diese Richtung schon einige Erfahrung sammeln. Spannend war auch die Zusammenlegung der einzelnen Pfarrämter im Zentrum von Leoben. Gerade für die ehrenamtlich Tätigen brachte dieser Schritt eine starke Umgewöhnung mit sich. Auf der anderen Seite konnten für die Leobener Bevölkerung weit bessere Öffnungszeiten angeboten werden. Hier musste aber durchaus um Akzeptanz geworben werden. Im Sekretariats-Team führte die organisatorische Neuaufstellung auch zu personellen Änderungen, die bewältigt werden mussten.
Künftig wird vor allem die Frage relevant werden, welche Gebäude noch saniert werden sollen bzw. welche möglicherweise anderen Verwendungen zugeführt werden können, sofern sie nicht mehr für pfarrliche Zwecke genützt werden. Dies werden wir in enger Abstimmung mit der Diözese planen.
Wo ist Neues entstanden bzw. gerade im Entstehen?
Harald Rechberger, HBV:Wie schon erwähnt ist am Kirchplatz 1 ein gemeinsames Pfarramt als Service-Zentrum der Stadtkirche für alle Leobener entstanden. Aufgrund der personellen Änderungen im Sekretariat bildet sich derzeit gerade ein neues Team. Dabei sind die einzelnen Team-Mitglieder nicht mehr strikt Pfarren zugeordnet. Damit kann jeder im Team Ansprechpartner für alle Anliegen sein und diese auch bearbeiten.
In letzter Zeit wurden die Pfarrhöfe in den Pfarren Waasen, Hinterberg und Göß umfassend saniert. Besonders hervorzuheben ist dabei – wie auch bei den anderen baulichen Maßnahmen – das vielfältige Engagement unserer Ehrenamtlichen. In der Verwaltung gilt dies besonders für die Wirtschaftsräte, die mit viel Einsatz ihre Verantwortung wahrnehmen und damit die Hauptamtlichen entlasten.
Ein großes Projekt im Sinne der Nachhaltigkeit ist derzeit die Umstellung der Pfarren auf erneuerbare Energien. Derzeit wird gerade ein Photovoltaik-Konzept für alle Pfarren erarbeitet, die allesamt über große geeignete Dachflächen verfügen.
Gemeinsames großschreiben
Ein Haus der Kirche – offen für alle.
Von der Krankenhaus- und Gefangenenseelsorge über Jugendpastoral und Caritas-Einrichtungen, wie die Notschlafstelle in Lerchenfeld, gibt es in Leoben alles, berichtet SR-Leiter Markus Plöbst. Dazwischen liegen nur kurze Wege, betont er. Gemeinsames wird großgeschrieben im SR Stadtkirche Leoben. Davon zeugt auch das gemeinsame Pfarrblatt Die Brücke, in dem jede Pfarre vertreten ist. Zum Vorbereiten dieses Druckwerkes trifft man sich an einem besonderen Ort: im Haus der Kirche.
Das Haus der Kirche, der ehemalige Pfarr-hof von Leoben-Waasen, am Marienplatz beherbergt Einrichtungen, die über den Seelsorgeraum hinausweisen, darunter das Caritas-Regionalbüro mit der Beratungsstelle zur Existenzsicherung und das Spektrum – das einzige kirchliche Jugendzentrum der Steiermark. Im Spektrum finden Jugendliche wochentags ab 14 Uhr Raum für gemeinsame Aktivitäten und offene Ohren bei den MitarbeiterInnen nach dem Prinzip der Offenen Jugendarbeit.
Im Blickpunkt
Zahlen und Fakten
SR Stadtkirche Leoben
Diese acht Pfarren gehören zum SR: Leoben-Donawitz, Leoben-Göß, Leoben-Hinterberg, Leoben-Lerchenfeld, Leoben-St. Xaver, Leoben-Waasen, Niklasdorf und Proleb. Außerdem das Rektorat St. Jakob und das Rektorat zur Heiligen Dreifaltigkeit in Trofaiach.
Daneben gibt es das Kinder- und Jugendwerk Josefinum mit Kindergarten und -krippe, Schülerhort, Kinder- und Jugendwohngruppe und Studentenheim mit Katholischer Hochschulgemeinde und das Jugendzentrum Spektrum. Auch das LKH Hochsteiermark Standort Leoben und die Justizanstalt Leoben werden seelsorglich betreut.
Kontakt:
SL Pfarrer Msgr. Mag. Dr. Markus J. Plöbst Bakk. phil.
03842/43236
markus.ploebst@graz-seckau.at
HBV Mag. Dr. Harald Rechberger
0676/8742 6963
harald.rechberger@graz-seckau.at
Im SR des weiteren für Sie da:
In der Seelsorge: Pfarrer Mag. Martin Waltersdorfer, Kaplan Pater Johnson Joseph BA MF, Seelsorger Dr. Mathew Kokkattu, Diakon Dipl.-Ing. Dr. Christian Landschützer.
In der Verwaltung: Florian Sammer, Susanna Reiff, Zeljka Jurisic, Julia Dirnberger, Magdalena Kwiecinska.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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