PGR-Wahl 2012 | Teil 2
Pfarrgemeinderäte im Dorfgasthaus gekürt

Bei guter Zeiteinteilung könne man im Pfarrgemeinderat „für die anderen da sein, ohne sich selbst zu vernachlässigen“, wirbt Bernhard Bauer, der aber heuer nicht mehr kandidiert. | Foto: Anna Reith
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  • Bei guter Zeiteinteilung könne man im Pfarrgemeinderat „für die anderen da sein, ohne sich selbst zu vernachlässigen“, wirbt Bernhard Bauer, der aber heuer nicht mehr kandidiert.
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Man schmore „immer im gleichen Saft“, denke „immer an die gleichen Leute“. Doch durch das neue Modell der Pfarrgemeinderatswahl in Passail und Arzberg im Dekanat Weiz werden Leute „herangeschwemmt“, an die man sonst nicht denke, freut sich Pfarrer Karl Rechberger. Vielleicht seien sie nicht Kirchgeher, aber bereit, überschaubare Aufgaben zu übernehmen.

An die „Urwahl“ und das „Feldbacher Modell“ ist die Methode angelehnt. Bereits Ende Dezember haben die Sternsinger in alle Häuser Stimmzettel mitgetragen. Namen von Menschen sollten hineingeschrieben werden, die man bitte, in den nächsten Jahren Verantwortung zu übernehmen und etwa als „Bote“ das Pfarrleben mitzugestalten.

Zu Mariä Lichtmess wird in den Haushalten um das „Lichtmessopfer“ gebeten, um eine Spende für den „ordentlichen Haushalt der Pfarre“. Oft sind die Sammler gleichzeitig als Caritas-Haussammler unterwegs. Heuer sammeln sie bis 5. Februar zusätzlich die ausgefüllten Stimmzettel in verschlossenen Kuverts ein. Damit ist die „Urwahl“ abgeschlossen.

Alle Vorgeschlagenen werden mit einem Brief zu einem von zehn Treffen in einem Gasthaus in ihrer Gegend eingeladen. „Alles außen“, nennt Pfarrer Rechberger als Devise, er gehe auch in anderen Jahren zu einem „Kirchenstammtisch“ in die Dorfgasthäuser. Ab 13. Februar wird dort an zehn Abenden je ein Kandidat mit bis zu vier Stellvertretern gewählt. Vor allem die Stellvertreter sollen als „Zwischenebene“ die „Boten“ begleiten. Möglichst alle Genannten und Anwesenden werden im Gasthaus ermuntert, weiter mitzuarbeiten. Es gelinge „ganz gut“, dass mehr Leute mitarbeiten und so die Einzelnen entlastet werden, meint Karl Rechberger. Wenn es perfekt wäre, „dann wäre es schon tot“.

Sechs Vertreter aus Passail und vier aus Arzberg bilden den gemeinsamen Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit. Er wird am 18. März, dem offiziellen Wahltag, sowohl in Passail als auch in Arzberg bei einer Messe vorgestellt.

Der bisherige geschäftsführende Vorsitzende in Arzberg, Bernhard Bauer, beruflich Vertreter für „technisches Licht“, hat sich nach fünf Jahren Pfarrgemeinderat „bewusst aus der Wahl genommen“. Er regte die Wählenden an, nachzudenken und „neue Leute“ zu nennen. Diese bestärkt er: „Man kann, wenn man sich die Zeit ein bisschen einteilt, auch für die anderen da sein, ohne sich selbst zu vernachlässigen.“

Johann A. Bauer

 

Bei guter Zeiteinteilung könne man im Pfarrgemeinderat „für die anderen da sein, ohne sich selbst zu vernachlässigen“, wirbt Bernhard Bauer, der aber heuer nicht mehr kandidiert. | Foto: Anna Reith
Der „Kirchenstammtisch“ in den Dörfern der Pfarren Passail und Arzberg dient heuer dazu, je einen Pfarrgemeinderat und bis zu vier Vertreter zu entsenden.
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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