Ordensleben in der Steiermark | Teil 04
Mit Geschichte und Zukunft

Das Stift Admont ist ein kulturelles und spirituelles Zentrum inmitten einer traumhaften Bergkulisse.

Wer heute den Namen „Admont“ hört, denkt wohl zunächst an die großartige Klosterbibliothek, einen Büchersaal von Weltrang. Oder an einen klösterlichen Wirtschaftsbetrieb, der österreichweit bekannt ist und hunderte Arbeitsplätze bietet. Für Naturverbundene klingt vielleicht sogar die Bezeichnung „Nationalpark Gesäuse“ für den mittleren Teil des Ennstales mit.

Erster Schwerpunkt aller Tätigkeiten im Stift Admont ist aber die Seelsorge. Bis heute betreuen Admonter Mönche fast 30 Pfarren mit mehr als 25.000 Katholiken. Diese Arbeit – und der Unterhalt der Kirchen und Pfarrhöfe – müssen weitgehend aus klösterlichem Besitz finanziert werden, da das Stift keine Mittel des Kirchenbeitrages erhält. Darüber hinaus unterstützen Abt Bruno Hubl und Prior Dechant P. Gerhard Hafner die Diözesanleitung in verschiedenen Gremien und Aufgaben, etwa bei Firmungen.

Eine über 900-jährige Tradition hat die schulische Ausbildung vor Ort. Seit dem Mittelalter unterrichten Mitbrüder junge Menschen, um ihnen einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Derzeit sind vier Mitbrüder am Stiftsgymnasium tätig, das über 500 Schülerinnen und Schüler besuchen. P. Egon Homann leitet darüber hinaus in Graz das „Haus der Begegnung“, ein Zentrum benediktinischer Studentenseelsorge.

Trotz dieser Vielfalt kommen die „klassischen“ innerklösterlichen Aufgaben nicht zu kurz. So leitet Abt Bruno Hubl die Gemeinschaft und vertritt sie nach außen, P. Prior Gerhard Hafner ist der „Innenminister“ – und zugleich Dechant sowie Pfarrer von Admont. Der Novizenmeister ist für die Ausbildung der Neueintretenden verantwortlich, der Oblatenrektor begleitet eine benediktinische Laiengemeinschaft des Gebetes. Gäste, an denen es einem Kloster nie mangeln soll, betreut der Gastmeister, für das leibliche Wohl trägt der Küchenmeister die Verantwortung.

In den letzten Jahren öffnete sich das Stift Admont aber auch vollkommen neuen Aufgaben. In Frauenberg bei Ardning wird ein Heim geführt, das Betagten und vor allem Pflegebedürftigen einen würdigen Lebensabend ermöglicht. Im Kloster laden neben der Bibliothek, den alten Handschriften und den kunst- und naturhistorischen Schätzen von Weltrang die Sammlungen zeitgenössischer österreichischer Kunst zur Besichtigung ein. Sie fördern den Dialog zwischen Kirche und Gegenwart – eine Aufgabe, der sich das Stift in verschiedenster Hinsicht besonders verpflichtet fühlt. Mit dem Geistlichen Zentrum Kafarnaum wurde ebenfalls ein neuer Weg beschritten. Es versteht sich nicht als Bildungshaus im klassischen Sinne, sondern als Ort der Gottsuche, des Gebetes und des Menschseins.

All diese Aktivitäten sind aber nur möglich, weil Hunderte von Menschen im und für das Stift Admont arbeiten. Das Kloster zählt mit seinen Wirtschaftsbetrieben zu den größten Arbeitgebern der Region. Der Wald-,Grund- und Immobilienbesitz einerseits, der Fußbodenhersteller „STIA“ und weitere Firmen andererseits schaffen die materiellen Grundlagen, um nach dem benediktinischen Grundsatz leben zu können: „Damit Gott in allem verherrlicht werde!“

[p]Interessierte Männer, die zur Verherrlichung Gottes durch Gebet und Arbeit beitragen möchten, sind in Admont stets herzlich willkommen!

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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