Netzwerk Weltkirche | Teil 1
Für das gemeinsame Haus
Das Netzwerk Weltkirche bringt die Anliegen der Weltkirche stärker in die steirischen Pfarren.
Die Corona-Pandemie bestimmt seit fast zwei Jahren unseren Alltag. Doch sie ist bei weitem nicht die einzige globale Herausforderung, vor der wir als Weltgemeinschaft stehen – man denke nur an die Klimakrise, das Artensterben oder die zunehmende soziale Ungerechtigkeit. Um das Bewusstsein für diese existenziellen Herausforderungen und auch den internationalen Austausch zu stärken, haben Organisationen der Katholischen Kirche Steiermark – Caritas, Dreikönigsaktion, Aktion Familienfasttag/kfb, Sei so frei/kmb, missio und Welthaus – das Netzwerk Weltkirche gegründet. Im Sinne des christlichen Solidargedankens sollen so Anliegen der Weltkirche stärker in den Pfarren und Regionen der Steiermark verankert werden.
Anliegen des Papstes. Die Kooperative folgt dem Anliegen von Papst Franziskus, der wiederholt Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit thematisiert sowie auf die Folgen der Klimakrise und die Erschöpfung natürlicher Ressourcen hinweist. Unser aller Lebensraum, das „gemeinsame Haus“, sei massiv bedroht, schreibt der Papst in seiner Enzyklika „Laudato si“. Daran anknüpfend betont Bischof Wilhelm Krautwaschl: „Als Christinnen und Christen haben wir Verantwortung für unser aller gemeinsames Haus. Deshalb müssen wir – in einem reichen Land wie Österreich – besonders darauf achten, dass wir unser Denken und Handeln nicht nur auf unsere nächste Umgebung reduzieren.“
Das Netzwerk soll dieses globale Engagement gewährleisten und mit entsprechenden Angeboten in den Regionen greifbar machen. „Wir wollen aber nicht warten, bis die Leute zu uns kommen, sondern aktiv mit unseren Themen nach draußen gehen und Begegnungen zwischen Menschen in der Steiermark und Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika ermöglichen“, erklärt Margareta Moser (Welthaus).
Ein erstes Ausrufezeichen setzte das Netzwerk mit einer großen Veranstaltung Anfang September in Gnas: Dabei ging es unter dem Motto „Zukunft säen – Zukunft sehen“ um die Lage der kleinbäuerlichen Landwirtschaft – in der Steiermark und weltweit. „Da kamen ProduzentInnen aus der Südoststeiermark mit ProjektpartnerInnen aus Tansania und Brasilien zusammen“, erzählt Margareta Moser. „Es entstand ein spannender Austausch, der gezeigt hat, dass die Herausforderungen teils ähnliche sind und auch miteinander zu tun haben.“ Im Pfarrhof Gnas diskutierte eine internationale Runde über die Zukunft der Landwirtschaft.
VertreterInnen regionaler Initiativen und vom „Netzwerk Weltkirche“ stellten ihre Angebote und Aktivitäten vor. Ein Kurzfilm präsentierte Landwirte, die es „anders machen“: von der Schweinezucht und dem Spargelanbau über die Herstellung von Ziegenkäse, Käferbohnen und Apfelsäften bis zur Direktvermarktung mit 24-Stunden-Automaten. „Solche Veranstaltungen wollen wir nach und nach in allen steirischen Regionen machen“, meint Moser. „Aus diesen ersten Begegnungen können weitere gemeinsame Aktivitäten entstehen.“
Christian Köpf
3 FRAGEN AN
Margareta Moser arbeitet als Bildungs- und Projektreferentin beim Welthaus Graz.
- Was ist die Idee hinter dem Netzwerk Weltkirche?
In der Katholischen Kirche Steiermark gibt es viele Organisationen, die sich weltweit für die Verbesserung von Lebensbedingungen, für Menschenrechte und einen zukunftsfähigen Lebensstil einsetzen. Indem wir dieses vielfältige Engagement gemeinsam aufzeigen, schaffen wir ein buntes und beeindruckendes Bild – und ein großes und reichhaltiges Angebot. - Was bietet das Netzwerk?
Das Netzwerk will eine erste Anlaufstelle für Interessierte an weltkirchlichen oder globalen Themen sein: Egal, ob ich einen Vortrag für die Pfarre suche, einen Workshop für die Schule oder die Firmvorbereitung, ob eine Pfarre eine Projektpartnerschaft in Afrika machen möchte oder eine Jugendliche ein Volontariat in Südamerika. - Wie erhält man weitere Infos?
Über die Website netzwerk-weltkirche.graz-seckau.at oder telefonisch bzw. per E-Mail bei der Anlaufstelle des Netzwerkes: karin.mauser@welthaus.at, Tel. (0316) 324556-15.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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