Geistreich! Die sieben Gaben des Heiligen Geistes | Teil 3
Die Gabe des Rates
Die Signale empfangen
Sich Rat zu holen, braucht Mut
Wie lagert man Knoblauch am besten? Wie viele Einwohner hat Brüssel? Wann wurde der Papst geboren?
Es war wohl niemals einfacher als heute, auf eine Frage eine Antwort zu finden. Doch wie leicht fällt es uns, andere um Rat zu fragen?
Will ich etwas wissen, mache ich mich einfach online auf die Suche. Auf fast jede Frage findet man dort Antworten – nicht nur eine, sondern gleich mehrere. Oft muss man selber herausfinden, welche Antwort die richtige ist oder welche Empfehlung auf mich persönlich am besten zugeschnitten ist. Auf Wissensfragen gibt es eindeutige Richtig- oder Falsch-Antworten. Doch wenn es um Fragen der Entscheidungen geht, müsste die Suchmaschine schon sehr viel Empathie und Detailwissen haben, um einen beraten zu können. Viel besser wäre es, Familie und Freunde um Rat zu fragen. Doch warum fällt das vielen so schwer?
Ungebetene Ratschläge. Der Heilige Geist unterstützt uns mit der Gabe des Rates. Wie ein W-Lan sendet er ständig Signale – wir müssen jedoch aufmerksam genug sein, um sie zu „empfangen“ oder wahrzunehmen. Manchmal begegnet er uns in den Ratschlägen anderer Menschen: Verwandte oder Freunde, die einem einen Tipp oder Rat geben. Leider verhindert es oft der Stolz, dass man andere um Rat fragt. Wer will denn schon den Eindruck erwecken, keinen Plan zu haben oder überfordert zu sein? Und noch viel schlimmer: Ratschläge, die man erhält, ohne dass man je darum gebeten hätte. Man fühlt sich nicht ernst genommen oder bevormundet. Wenn, dann befolgt man den Rat nur heimlich.
Den Rat anbieten. Wir könnten alle gegenseitig viel mehr von unserem Wissen und unseren Erfahrungen profitieren. Doch so wie es manchmal Überwindung braucht, jemanden um Rat zu fragen, so braucht es Überwindung, anderen den Rat anzubieten. Man will ja nicht belehrend oder besserwisserisch rüberkommen. Dabei will der Heilige Geist uns gerade hier ermutigen: Erkennen, wo und wie jemand unsere Hilfe benötigt. In uns allen steckt ein großes „Ratgeber-Potenzial“. Warum nutzen wir es nicht öfter?
Weisheit, Einsicht, Rat, Erkenntnis, Stärke, Frömmigkeit und Gottesfurcht geben Lebenskraft.
Stephan Sigg, Theologe und Schweizer Erfolgsautor
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.