einfach leben | Teil 01
Die Belastbarkeit der Erde
Wenn unser Planet ein Patient wäre, wie würden die zentralen Diagnosen für ihn lauten?
Die Fastenzeit als Zeit für eine globale ökologische Bestandsaufnahme und als Ermutigung zum Handeln.
Im Interview
P. Wolfgang Dolzer ist Jesuit und Seelsorger in der Katholischen Hochschulgemeinde Graz.
Aufräumen, mit wenigen Dingen auskommen, Raum für Neues schaffen – wie sehen Sie diese aktuellen Trends?
Ich sehe Fasten schon als Versuch, aufzuräumen und Ballast abzuwerfen. Aber das Fasten in unserem Sinn dreht sich nicht nur um sich selber, sondern steht immer im Dienst am Nächsten und an der Umwelt.
Fasten ist keine Einzeldisziplin. Fasten ist auch keine Zweierkombination aus Fasten und Spiritualität, sondern
im Grunde eine Dreierkombination: Fasten, Spiritualität und Solidarität. In der Sprache des Alten Testaments: Fasten, Beten, Almosen geben!
Klingt harmlos, ist aber extrem wichtig: dass ich einen Blick habe für die Menschen um mich herum, die leiden und hungern.
Ein richtiges Fasten öffnet mich für den Schmerz und das Leiden dieser Welt und macht mich solidarischer und sensibler für Gerechtigkeit und Frieden. Es führt zu einer tieferen Verbundenheit mit der Natur.
Ich kann beim Fasten Wasser trinken und altes Brot essen. Wasser und Brot, das ist keine Strafe, das ist ein Geschenk! Brot ist ein Geschenk der Erde. Ich komme mit viel weniger aus, als ich glaube. Ich brauche nicht viel zum Leben.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.