Adventserie Zuversicht | Teil 3
Der Spur der Freude folgen
Zuversicht als innere Kraft - Adventserie Teil 3 von Melanie Wolfers
„Freut euch im Herrn allezeit.“
Mit diesem Ruf wird die Messe am 3. Advent – dem Gaudete-Sonntag – eröffnet. Die Geburt Jesu und sein Geborenwerden in unserem Herzen können eine tiefe Freude in einem wecken. Und Freude ist eine zentrale Quelle, aus der sich Zuversicht speist! Freude hat eine befreiende und lösende Wirkung. Freuen wir uns, dann strahlen unsere Augen, unser Gesicht hellt sich auf, und wir gehen beschwingten Schrittes. Bereits diese Ausdrucksgesten verdeutlichen, dass Freude ein Gegengewicht zu Dunkelheit und Erdenschwere bildet. Wir fühlen uns verbunden mit uns selbst, mit anderen, mit dem Leben.
Freude weitet das Herz.
Auch ist Freude die mächtigste Widersacherin von Angst! Denn während diese das Blickfeld einengt, weiten sich in der Freude Herz und Geist. Wir entdecken neue Perspektiven und gewinnen mehr Selbstvertrauen. Und wir spüren, dass wir nicht einfach nur ins Leben geworfen, sondern auch von ihm getragen sind. Die Woge der Freude gleicht einem Dankeschön an das Leben.
Alles in allem: Wenn wir der Freude erlauben, dass sie unser Herz weitet, stärken wir unsere Fähigkeit, mit den kleinen und großen Widrigkeiten umzugehen. Wir kultivieren die Kraft der Hoffnung.
Praxistipp:
Wegweiser zur Freude.
Achten Sie darauf, wenn sich im Alltag
Freude einstellen will. Dies passiert mit
Vorliebe in ganz gewöhnlichen Augenblicken. Die kleinen Freuden scheinen belanglos, doch zu Unrecht! Wie wertvoll solche Nischen des Glücks sind, wird besonders spürbar, wenn man nach einer schweren Krankheit wieder auf die Beine kommt oder ein geliebter Mensch bei einem Unfall einigermaßen heil davongekommen ist. Nach solchen Erfahrungen gewinnen unscheinbare Ereignisse oft eine große Bedeutung: der Duft frischgebrühten Kaffees, ein gemeinsamer Kinobesuch, ein anregendes Buch …
Wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Gründe der Freude lenken, dann geben Sie Ihren Gedanken eine Richtung, die das Lichte und Helle in den Blick nimmt. Ihr Alltag wird sich verändern, und ganz nebenbei stärken Sie Hoffnung und Zuversicht.
Wem will ich
Glauben schenken?
Angst und Sorge werden sich dadurch natürlich nicht in Luft auflösen! Wer aber beides in sich wahrnehmen sollte – Freude und Angst –, kann sich beglückwünschen. Denn dadurch gewinnt man einen inneren Freiraum und kann sich fragen: „Wem will ich (mehr) Glauben schenken: meiner Freude, dass sich mir hier und jetzt das Leben in seiner Schönheit zeigt? Oder meiner Angst, die mir das Glück des Augenblicks raubt und mich besorgt in die Zukunft starren lässt?“
Der christliche Glaube lädt ein, dass wir jenen inneren Bewegungen Gehör schenken, die uns innerlich weit machen und unsere Freude stärken. Der Glaube ermutigt uns, den lichten Augenblick zu bejahen dank des Vertrauens, dass dieses Ja wirklichkeitsgemäßer ist, als wenn wir nur schwarzsehen. Denn im Blick auf Jesus Christus dürfen wir darauf hoffen, dass sich die ganze Welt einem schöpferischen göttlichen Geheimnis verdankt. Und dass es gut ist, in dieser Welt zu sein.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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