Leserbriefe
Hüter unserer Brüder

Zu „Denk an den Andern“, Nr. 42.
„Meinem gelben Bruder in Asien, den wir hungern lassen. Meinem schwarzen Bruder in Afrika, den wir immer noch schlagen. Meinem weißen Bruder in Europa, der nicht der Hüter seines Bruders sein will“ (P. Johannes Leppich).
Diese Zeilen haben mich nachdenklich gemacht. Wir wollen deshalb kein Hüter unserer Brüder und Schwestern sein, da wir verlernt haben, was Empathie, Herzenswärme, Nächstenliebe, Achtsamkeit bedeuten für das Menschsein. Fast ein jeder denkt nur an sich, narzisstisch und egoistisch sind wir geworden. Doch der Glaube ist der Atem der Seele, und wir sind beseelt durch die Liebe und Gnade Gottes.

Wenn wir aber gottgefällig leben wollen, müssen wir Hüter unserer Brüder und Schwestern sein. Wir müssen Hüter der Liebe sein – sie ist ein kleines Flämmchen, aber kann in der Finsternis so hell leuchten. Doch wenn der Sturm der Gleichgültigkeit weht, erlischt so manche Flamme, die einst noch in unseren Herzen brannte.

Renate Schenk, St. Radegund bei Graz

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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