Buch-Tipp
Beten gegen Ungeist

Gottes Geist „ist nicht das exklusive Besitztum gläubiger Christinnen und Christen, nein, er ist die unverfügbare und unüberbietbare Soft Power des universalen Schöpfers – stärker als jeder menschliche Zerstörungsdrang“. Er wehe „manchmal als frische Brise, nicht selten als rauer Wind und sehr oft dort, wo man ihn am wenigsten erwartet“. Doch Gottes Geistes-Gegenwart suche „geistesgewärtige Beter“. Solche spricht Johannes Wais in seiner Sammlung lyrischer Texte an und fordert sie mit scharfsinnigen, tiefschürfenden und aktuelle Fragen aufwerfenden Gedichten heraus, diesen göttlichen Geist vom Zeitgeist zu unterscheiden.
Die sparsam gesetzten Worte treffen präzise den Nerv der Zeit und bringen Wesentliches treffsicher auf den Punkt. So empfiehlt Wais eine „Geistschadenversicherung“ als verlässlichen Schutz „vor Erweckungen jeglicher Art“ oder sucht nach dem „Masterplan“: „Hat Gott einen Plan mit dir  / dann verbirgt Er ihn erst einmal / vor deinen Augen / bis du ihn selbst / irgendwann / als deinen ureigensten Plan / entdeckst“.
Johannes Wais, 1978 in Wien geboren, ist katholischer Theo-loge und Religionspädagoge. Seit 2006 unterrichtet er am Wiener Albertus-Magnus-Gymnasium der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs. Er ist Autor mehrerer Sachpublikationen, seine besondere Leidenschaft aber gilt dem lyrischen Schreiben.

Johannes Wais:
Geistesgewärtig. Gedichte und Gebete, 112 Seiten, Broschur,
€ 15,30, Echter Verlag, Würzburg 2023, ISBN: 978-3-429-05900-2.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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