Offen gesagt - Marie-Theres Igrec
Zum Frieden erziehen

Foto: ÖOK/emw

 

Was können (katholische) Schulen für den Frieden beitragen?

Alle Lebensorte, in denen Verständnis der eigenen Wurzeln und Toleranz und Wertschätzung gegenüber Andersdenkenden und Andersgläubigen eingeübt werden können, leisten einen wertvollen Beitrag zur Friedenserziehung. Für junge Menschen sind Schulen solche besonderen Lebensorte.

In Österreich gibt es 294 katholische Privatschulen und etwa 600 Kindergärten, die rund 7 Prozent des Schulsystems ausmachen. 72 Prozent der SchülerInnen sind katholisch. Der Rest setzt sich aus SchülerInnen anderer Konfessionen und Religionen zusammen.

Katholische Schulen erziehen Kinder und Jugendliche zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten, die aktiv am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen können. Letztziel ist ihr Beitrag zu einer Humanisierung von Gesellschaft.

Eine besondere Rolle spielt der Religionsunterricht für einen gelingenden interreligiösen Dialog im gemeinsamen Schulleben. SchülerInnen sollen Raum zur Identitätsbildung in der eigenen religiösen und kulturellen Verwurzelung bekommen. Die Herausforderung liegt darin, nicht zur Verstärkung von Differenzen durch getrennte konfessionelle Gruppen beizutragen, sondern gemeinsame Räume für interreligiöse Verständigung zu schaffen.

Marie-Theres Igrec ist Bereichsleiterin für Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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