Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Was erwarten wir von der Synode?

Zur Stille hat Papst Franziskus am Vorabend der Synode aufgerufen. Nicht um jemand zum Schweigen zu verurteilen, sondern um zum Hören zu befähigen. Aufeinander hören ist für ihn wohl ein Qualitätskriterium für die Synode, deren Beratungen am Festtag seines Papst-Namenspatrons Franz von Assisi begonnen haben.

Zu meiner Zeit im Priesterseminar hat Bischof Johann Weber einmal uns Studenten von einer Bischofssynode berichtet, an der er als Vertreter Österreichs teilnahm. Man war damals sehr unbeholfen gewesen, jeder sprach bei der Synode über ein anderes, oft eher zufälliges Thema.

Diesmal wurde die Synode auf allen Ebenen der Kirche vorbereitet. Es geht, wie Synode übersetzt heißt, um einen gemeinsamen Weg in der Kirche. Mitreden und Mitentscheiden gehören dazu.

Was können wir von der Synode erwarten? Erfahrungsgemäß werden immer wieder Änderungen in Bereichen erwartet, die vielen in der römisch-katholischen Kirche fehlen. Zölibat und Weihe von Frauen sind dabei die Top-Themen. Papst Franziskus selbst beklagt in einem Buch, dass der „Erfolg“ einer Synode oft nur daran gemessen wird, ob ganz Bestimmtes herauskommt, auch wenn das gar nicht Thema der Synode war. Allzu fixe Vorstellungen können zu Enttäuschungen führen.

Lassen wir die Synode in ihrer erneuerten Form und Beteiligung einmal arbeiten. Wenn in der Kirche in Zukunft synodaler entschieden wird, ergeben sich vielleicht auch Änderungen, die bisher abgeblockt werden.

Herbert Meßner, Chefredakteur

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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