Positionen - Karl Veitschegger
Menschlichkeit

Sie wurde zwar evangelisch getauft, fühlte sich aber schon früh als Atheistin und lebte auch so. Erst heftige Angriffe auf die Religion durch fanatische Atheisten weckten in ihr das Interesse an Glaube und  Kirche. Sie wollte sich ihre eigene Meinung bilden. 2018 ist Meike Kröger dann katholisch geworden. Viele Bekannte verstehen diesen Schritt nicht, da Meike nach wie vor den Demokratie-Mangel in der katholischen Kirche kritisiert und die Priesterweihe für Verheiratete und Frauen für überfällig hält.
Wie kam es also zum Kircheneintritt?
„Ich nahm Kontakt zu Menschen auf, die in der Kirche aktiv sind“, erzählt sie katholisch.de: „Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Ordensmenschen, Priester. Etliche meiner Vorurteile sind zusammengefallen, weil ich gemerkt habe, dass es so viele engagierte, bodenständige Menschen waren und sind, klug und kritisch. Dann kam eine persönliche Krisenzeit durch Krankheit und Tod in meiner Familie. Da suchte ich erstmals in diesem Umfeld Unterstützung. Meine skeptisch-atheistische Haltung wurde akzeptiert, und ich fühlte mich nie religiös vereinnahmt, sondern frei, meinen eigenen Zugang zu suchen. So hat sich das entwickelt.“
Mit ihrem Kircheneintritt ist sie nicht unkritisch geworden. Sie versteht auch Menschen, die austreten. Überzeugt hat sie nicht der Katechismus, sondern Gläubige, die das Leben ihrer Mitmenschen ernst nehmen.
„Wir gehen vom Leben der Menschen aus“, steht im Zukunftsbild unserer Diözese. – In Gottes Namen, das wär’s!

Karl Veitschegger

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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