Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Positionen - Karl Veitschegger
Synodaler werden

Nicht alle in der Kirche freuen sich über die Synode, die der Papst initiiert hat. Manche wollen „den Ball flach halten“. Man weiß: Das Kirchenvolk ist geduldig, aber auch unzufrieden. Wird es gefragt, reagiert es nicht nur harmlos. Nun, der Papst, der auch noch nicht weiß, was bei der Synode herauskommt, hat zumindest drei Stichworte vorgegeben: „Gemeinschaft – Partizipation – Sendung“. Kirche, so Franziskus, ist die bunte Gemeinschaft derer, die getauft sind und an Christus glauben. Nicht nur...

  • 03.11.21
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Gegen die Flut

Eine aufgebrochene Tür und Chaos empfingen Alina, die Leiterin des Sozialzentrums, als sie am Morgen aufsperren wollte. Es fehlten Lebensmittel, sonst war nichts gestohlen. Sie rief die Polizei. Wenig später kamen zwei Polizisten mit Marius, den sie an seiner zerschlissenen Jacke grob mit sich zerrten. Er ist alleinstehend, ohne Unterkunft. Wo er gerade am Abend unterwegs ist, übernachtet er. Oft kam er auch im Sozialzentrum vorbei. Alina war sauer. Sie hatte ihn immer unterstützt. Und jetzt...

  • 03.11.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
November – der Monat für alle

Hintereinander beginnen die ersten Tage des Monats November mit dem Wort „Aller“. Es geht also um „alle“, um das Miteinander, um Gemeinschaft. Aller Heiligen gedenkt die Kirche am 1. November. Sie stellt sich den Himmel als Gemeinschaft vor. Wo Gott ist, herrscht nicht Einsamkeit, sondern Miteinander. Alle Heiligen, das sind Frauen und Männer. Das sind Kinder, Jugendliche, Erwachsene aller Lebensphasen und Greise. Da sind Menschen, die für ihren Glauben sterben mussten. Da sind solche, die...

  • 27.10.21
Foto: privat

Offen gesagt - Angelika Döller
Traurig sein dürfen

Wie gehen Sie in Ihrer Tätigkeit als Begräbnisleiterin damit um, Menschen in Trauer zu begleiten? Im Ritual des christlichen Begräbnisses spüre ich zwei Seiten: Da sind einerseits die trauernden Angehörigen in den Kirchenbänken, und andererseits die oder der Verstorbene mit ihrer oder seiner einmaligen Lebensgeschichte. Und dann ist da die Schwelle des Todes, jene dünne Trennlinie zwischen dem Raum der Lebenden und dem Raum der Toten, jene Trennlinie, welche durch den geschmückten Sarg mit dem...

  • 27.10.21

Positionen - Monika Prettenthaler
Zusammen und darüber hinaus

„Die Pandemie hat uns gelehrt, dass wir einander brauchen. Es reicht nicht, das zu wissen. Wir müssen uns jeden Tag für diesen Weg entscheiden“, sagte Papst Franziskus vor kurzem in der Generalaudienz. Tage, an denen dieses Einander-Brauchen auf verschiedenen Ebenen sichtbar wird, sind auch Allerheiligen und Allerseelen: Familienangehörige, die einander oft nur noch selten sehen, treffen sich an den Gräbern von verstorbenen Verwandten. Sie leben diese gute Tradition, freuen sich über das...

  • 27.10.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Das Beste wird noch kommen

Zu fünft waren wir im Auto unterwegs, um unser ersehntes Ziel zu erreichen. Doch eine Riesenbaustelle machte einen „Strich durch die Rechnung“. Einer der Bauarbeiter ließ einen Bagger auffahren, der uns dann komplett in der Quere stand. Langsam rollte das Gefährt aber weiter und ebnete uns so das unwegsame Gelände. Und als der Fahrer noch ausstieg, um ein breites Eisengitter für uns zu beseitigen, waren auf beiden Seiten glückliche Gesichter und winkende Hände zu sehen. Grenzerfahrungen im...

  • 27.10.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Zusammen gehen und hinausgehen

Diesem Sonntagsblatt können Sie einen Fragebogen entnehmen. Wer ihn ausfüllt und einsendet, beteiligt sich an einer Synode, einer Kirchenversammlung. Im griechischen Ausdruck „Synode“ vereinen sich die Worte für „zusammen“ und für „Weg“. Er erinnert uns, dass wir in der Kirche zusammen auf dem Weg sind. Dieser Sonntag ist Sonntag der Weltmission. Das erinnert uns, dass die Kirche auf dem Weg zu den Menschen ist. Das gemeinsame Gehen in der Kirche ist immer auch ein Hinausgehen. An verschiedenen...

  • 20.10.21

Offen gesagt - Mag. Gertraud Krug
Sich daheim fühlen

Wie sehen Sie die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Pflegeheime? Pflegeheime beinhalten ein wesentliches Wort: nämlich Heim – ein Ort, wo man sich daheim fühlt. In der aktuellen Diskussion rund um Covid-Sterbefälle in Pflegeheimen wird das leider ausgeblendet. Pflegeheime werden zusehends wie Krankenhäuser betrachtet. Was dazu führt, dass es ähnliche Auflagen in medizinischer Betreuung, Hygiene und Versorgung gibt. Für die eigentliche Pflege, das ganzheitliche Betreuen der alten Menschen,...

  • 20.10.21

Positionen - Leopold Neuhold
Wie Schildkröten

„Der Mensch ist der Weg der Kirche“, so lautete das Motto des Sozialhirtenbriefs der österreichischen Bischöfe aus dem Jahre 1990. Christen machen sich gemeinsam und mit anderen auf den Weg. Dies kann kein strategisches Mitgehen sein, das nur den Eindruck erwecken will, mit den Menschen zu sein, dabei aber die Menschen nur dirigieren will. Der synodale Prozess, der nun von Papst Franziskus gestartet wurde, ist ein Anstoß, miteinander einen Weg zu suchen. Wie die österreichischen Bischöfe es in...

  • 20.10.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Freiheit auch vom Hirn

Es ist ein Meilenstein in der Entwicklung junger Baumaffen, wenn sie anderen deren Beute wegschnappen können und voll Schläue und Hinterhältigkeit mehr ergattern als ihre Mitbewerber. Teilen steht sicher nicht am Programm. So zu erfahren in einer spannenden ORF-„Universum“-Dokumentation. Ist es auch ein Meilenstein in der Entwicklung des Menschen, wenn er ohne Rücksicht auf Verluste den besten Platz für sich und die Seinen erobert, andere um ihren Teil betrügt und wie ein Rhinozeros alles...

  • 20.10.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Von Windrädern und Windräten

Schon lange bevor Papst Franziskus zu einer breiten Beteiligung an der Bischofssynode über „Synodalität“ einlud, hat jemand eine Geschichte erfunden. Da sucht der Papst neue Rätinnen und Räte für den Weg der Kirche. Unter dem Eindruck der Windräder, die der Energiegewinnung dienen, nennt er sie „Windräte“. Sie sollen nämlich einerseits die Energie des Geistes Gottes auffangen und andererseits fest am Boden der Wirklichkeit stehen. Den immer frischen Schwung des Geistes mit Bodenständigkeit und...

  • 13.10.21
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Elisabeth Reicher-Spreitzhofer
Wechselseitiges Hören

Wer kann sich wie an der gerade begonnenen ersten Phase der Synode beteiligen? Alle Interessierten können sich beteiligen: Es gibt Einzel- und Gruppenfragebögen, die online und (bei Bedarf) in Papierform verfügbar sind. Die Online-Fragebögen sind ab der Eröffnungsfeier am 17. Oktober freigeschaltet und können bis 9. Jänner 2022 ausgefüllt werden. Die Fragebögen können auch heruntergeladen, ausgedruckt und postalisch oder per Mail (bis spätestens 19. Dezember) übermittelt werden. Der Fragebogen...

  • 13.10.21

Positionen - Elisabeth Wimmer
Dynamik der Sklaverei

Sklaverei? Das gibt’s schon lang nicht mehr. Erst recht nicht bei uns. Irrtum! Die „Ware Mensch“ wird weltweit rege gehandelt, die „Endabnehmer“ profitieren – auch bei uns in Mitteleuropa. Darauf macht jedes Jahr am 18. Oktober die EU-Kommission mit dem europäischen Tag gegen Menschenhandel aufmerksam. Ein Großteil der Opfer sind Frauen und Kinder. Sie werden etwa als billige Arbeitskräfte missbraucht, manche mit falschen Versprechungen – tolle Arbeitsstelle, Ausbildung – nach Mitteleuropa...

  • 13.10.21
Foto: privat

Mutworte - Anna Schreiber
Eine wertvolle Qualität

„Ich verstumme, wenn ich einer Autoritätsperson gegenüberstehe. Auch wenn mich jemand mit lauter oder dominanter Stimme anspricht, vergesse ich sofort, was ich eigentlich antworten wollte. Hinterher ärgere ich mich sehr und fühle mich ‚zu schwach‘.“ Das ist nur allzu verständlich. Und glauben Sie mir bitte, damit sind Sie nicht allein! Ihr Anliegen ließe sich als Selbstwert-Thema betrachten. Ich sehe jedoch etwas anderes: Ich vermute, dass Sie ein besonders feinfühliger Mensch sind. Laut Duden...

  • 13.10.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Damit das Christsein etwas taugt

Wir müssen demütig bleiben. So sprechen heute oft Sieger im Sport oder in der Politik. Sie wissen ja um die Gefahr, bei Erfolgen entweder abzuheben oder sich auf dem Erreichten auszuruhen. Mit „demütig“ meinen sie dann wohl: auf dem Boden bleiben. Das entspricht der Bedeutung des lateinischen Wortes für „Demut“, nämlich „humilitas“. Und darin steckt der „Humus“, der gute Boden, aus dem etwas wachsen kann. Um „Demut“ geht es in der Artikelserie, die wir in dieser Sonntagsblatt-Ausgabe auf der...

  • 06.10.21
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Julia Rust
1x1 für Pfarrmedien

Worauf gilt es in der pfarrlichen Öffentlichkeitsarbeit zu achten? Die Zauberworte in der pfarrlichen Öffentlichkeitsarbeit lauten: Vielfalt und Wiedererkennung. Wer verschiedene Menschen erreichen möchte, muss auf verschiedene Medien setzen – und gleichzeitig darauf achten, dass die Inhalte gedanklich miteinander verknüpft werden. In der Praxis sieht das zum Beispiel so aus: Das Plakat mit der Einladung zum Erntedankfest hängt im Schaukasten, wo es (hoffentlich) schon viele Leute sehen. Das...

  • 06.10.21

Positionen - Alois Strohmaier
Impfung: Selbstschutz und Nächstenliebe

Die Impfbereitschaft vieler Österreicher/innen ist ins Stocken geraten. Dies trotz aller Aufforderungen und Beteuerungen, dass die Impfung der einzige Rettungsanker ist, um aus der Pandemie herauszufinden. Viele Christinnen und Christen empfinden den Weg zur Impfstation nicht nur als Selbstschutz, sondern als „ein gutes Werk der christlichen Nächtenliebe“ (St. Pöltener Diözesanbischof Alois Schwarz). In der Barbarakapelle des Wiener Stephansdoms gibt es bekanntlich eine Impfstation. Kardinal...

  • 06.10.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Eine himmel-blaue Geschichte

Nach einer gefühlten Ewigkeit, bin ich endlich wieder zwischen Weingärten und Schmetterlingswiesen gelandet. Schön – bis ich bemerke, dass sich mein blauer Lieblingssweater verselbstständigt hat. Meine eingetrübten Gedanken kreisen von nun an unaufhörlich um das gute Stück. Ich mache mich erneut auf den Weg, doch da ich nur auf das Blau meiner Jacke fixiert bin, sehe ich weder die im Sonnenlicht gaukelnden blauen Falter noch die blauen Weintrauben im bunten Laub. Ein Telefongespräch, in dem...

  • 06.10.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
I bin eh do – auf Gott ist Verlass

Mit einem Steira-Bibel-Riegel wird uns am Ende der drei Bibeljahre Kraft fürs Leben gegeben. Wer ihn auspackt, bekommt auf Kärtchen oder Lesezeichen Worte unserer Heiligen Schrift in steirischer Mundart. Weil wir im Dialekt oft etwas direkt ausdrücken, so wie es aus dem Herzen kommt. Am brennenden Dornbusch hat sich Gott dem Mose mit einem schwer übersetzbaren Namen vorgestellt: Ich bin der „Ich-bin-da“. Im Bibel-Riegel heißt es einfach: „I bin da i bin eh do.“ Das klingt nach Vertrauen. „I bin...

  • 29.09.21
Foto: Elisabethinen

Offen gesagt - Dr. Gerold Muhri
Auf dem letzten Weg

Warum braucht es Hospize? Der Wunsch nach Sterben in vertrauter Geborgenheit zu Hause ist leider trotz verschiedener mobiler Dienste nicht immer möglich – dann ist ein Hospiz eine „gute Alternative“. Hospizeinrichtungen sind Orte, wo PatientInnen mit ihren An- und Zugehörigen ohne Hektik bis zum Lebensende sein können. Im Fokus ist das Leben. Wir wollen möglichst viel Lebensfreude und Genuss „trotzdem“ ermöglichen helfen. Im Zimmer ist der kranke Mensch Chef – er gibt vor, was wann und mit wem...

  • 29.09.21

Positionen - Karl Veitschegger
Vielleicht diesmal

„Vatikan plant Kirchenreform. Es gilt die Unschuldsvermutung.“ Dieses boshafte Wort schrieb ich vor vielen Jahren in mein Notizheft, lange vor dem Amtsantritt von Papst Franziskus. Denn ihm glaube ich, dass er wirklich Reformen will. Aber gelingen sie? Franziskus ist ein spiritueller Mensch und spürt oft sehr gut, wie das Korsett von Doktrin und Kirchenrecht christliches Leben heute hemmt. Aber er ist kein Wojtyła-Papst, der „von oben herab“ ein neues Kirchenrecht und einen neuen Katechismus...

  • 29.09.21
Foto: Martin Lugger

Mutworte - Franz Troyer
Engel beherbergen

„Wie heißt die erste namentlich bekannte Christin Europas?“ lautete vor Jahren eine Frage in einer bekannten Quizshow. Es ist die Purpurhändlerin Lydia. Sie steht als Frau einer großen Hausgemeinschaft vor. Gerade im Blick auf die damals patriarchale Gesellschaft fällt dies auf und deutet auf einen größeren Besitz hin. Sie ist keine geborene Jüdin, wohl aber Sympathisantin des Gottes Israels. Paulus und Lydia treffen in Philippi aufeinander. Lydia scheint eine entschlossene Frau zu sein. Sie...

  • 29.09.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Prophetische Stimmen haben es schwer

Prophet zu sein war nie ein leichter Job. Prophetinnen und Propheten sind keine Hellseher. Sie sehen aber weiter und tiefer. Ihre Stimmen können aus der Politik kommen oder den von der Politik Unterdrückten. Sie können aus Kunst und Literatur kommen oder aus den Medien. Sie können aus der Kirche und innerhalb der Kirche zu hören sein. Gerade dann werden sie versuchen, mit den Augen Gottes die Zeit zu betrachten. Es gibt echte und falsche Propheten. Falsche Propheten sind oft die billigen...

  • 22.09.21
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Mag. Matthias Keil
Zu einem größeren Wir

Wozu gibt es einen „Sonntag der Völker“? Der „Sonntag der Völker“, der heuer auf den 26. September fällt, will auf die Vielfalt der Nationen innerhalb der römisch-katholischen Kirche aufmerksam machen. Der Tag soll uns bewusst machen, dass katholisch nicht nur steirisch heißt, sondern dass wir einer Weltkirche angehören. In Graz feiern wir das mit einem Gottesdienst im Dom zusammen mit anderssprachigen Gemeinden. Wie es auch deutschsprachige Gemeinden in anderen Ländern der Welt gibt, haben wir...

  • 22.09.21

Beiträge zu Kommentare & Blogs aus

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ