Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Positionen - Leopold Neuhold
Aufgenommen

Ein Bauer, am 15. August auf dem Weg zur Kirche, fordert seinen Nachbarn, der bei der Arbeit ist, auf: „Komm mit, heute ist ja Maria Himmelfahrt!“ Antwortet der Angesprochene: „Warum, ich fahr nicht mit!“ Eine herausfordernde Antwort: Wer will schon in den Himmel, jetzt? Und wer will nicht in den Himmel, dann? Dabei wird das volkstümliche „Maria Himmelfahrt“ durch den liturgischen Namen für das Fest „Mariä Aufnahme in den Himmel“ richtiggestellt. Maria fährt nicht von sich aus in den Himmel,...

  • 11.08.21

Mutworte - Christa Carina Kokol
"Schwimmen" im unendlichen Mehr

Wo ist Gott, wenn wir verlassen, enttäuscht, mit unseren Kräften am Ende sind? Wir können ihn weder sehen, noch hören – oft nicht einmal spüren. Die Aufmerksamkeitsstörung Neglect zeigt: Es kommt nicht nur darauf an, was wir sehen, hören oder spüren, sondern auf das, was unser Gehirn daraus macht. Auch gesunde Menschen nehmen nur den geringsten Teil des Lebens bewusst wahr. Gehen drei Menschen durch dieselbe Straße, erkennt jeder andere Aspekte. Das, was wir mit Realität meinen, ist unsere...

  • 11.08.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Mutige, die für uns vom Vertrauen singen

Ohne Vorbehalt und ohne Sorgen leg ich alle Zeit in deine Hand. Sei mein Heute, sei mein gläubig Morgen, sei mein Gestern, das ich überwand. Frag mich nicht nach meinen Sehnsuchtswegen, bin aus deinem Mosaik ein Stein. Wirst mich an die rechte Stelle legen, deinen Händen bette ich mich ein. Seit Stefan Heckel diesen Text für das ALLEZEIT.Liturgie-Mosaik beim Diözesanjubiläum vertont hat, erklingt er nicht selten auch bei unseren kirchlichen Anlässen. Er stammt vermutlich von der NS-Märtyrin...

  • 04.08.21

Offen gesagt - Dr. Michael Murg
Die Sehnsucht wächst

Ist das religiöse Buch heute gefragt? Viele, die in die Abteilung „Religion“ der Buchhandlung kommen, beginnen zu suchen. Vermehrt suchen sie Bücher, die ihnen Lebenshilfe bringen. Sie brauchen Trost in der Trauer oder in Krankheit, gute Gedanken für die Ehe, Halt in Beziehungsproblemen. Dabei hilft ihnen gerade die Sichtweise aus dem Glauben. Bücher sind aber auch oft zu religiösen Anlässen gefragt, vor allem für die Feier von Sakramenten. Einerseits wollen Eltern, Großeltern, Patinnen oder...

  • 04.08.21

Positionen - Elisabeth Wimmer
Klug? Wach.

Was braucht ein Mensch, um klug zu sein? Aufmerksamkeit gegenüber der Wirklichkeit, sagte Clemens Sedmak im Stift Admont. Eine kleine, nachdenkliche Gesprächsrunde zur Klugheit gab es dort für die ORF-Sendung „kreuz und quer gedacht“. Ein Tor wird genannt, wer die Wirklichkeit nicht aufmerksam wahrnimmt, sagte Sedmak mit Hinweis auf den mittelalterlichen Denker Thomas von Aquin. Ein „Tor“? Torheit, das ist Abstumpfung der Sinne. Das ließ mich aufhorchen. Aufmerksam sein für das, was uns in der...

  • 04.08.21

Mutworte - Anna Schreiber
Das große und das kleine Glück

Eine kluge Ärztin erzählte mir einmal vom großen und vom kleinen Glück. Über die Jahre habe ich viel vergessen. Daran jedoch denke ich immer wieder, es hilft mir im Leben. Ich möchte Ihnen davon erzählen: Das große Glück bedeutet üppige Fülle in allem. Wir verbinden es mit Gesundheit, Wohlstand, vielleicht auch Klugheit, Schönheit, mit der Abwesenheit jeglicher Sorgen, Schmerzen und Ängste. Manchmal fühlen wir uns in diesem wundervollen Zustand, zum Beispiel wenn wir verliebt sind, ein Kind auf...

  • 04.08.21

Offen gesagt - Klement Tockner
Wir sind verantwortlich

Was sind die Ursachen für die jüngsten extremen Hochwasser? Durch den globalen Klimawandel nehmen extreme Wetterereignisse an Häufigkeit und Stärke zu – das ist belegt. Die Wirkung von Starkregen wird durch die Versiegelung der Landschaft, Waldmonokulturen, die Verbauung der Ufer und die Abtrennung natürlicher Überflutungszonen massiv verstärkt. Wir haben den Gewässern ihren natürlichen Raum genommen, dadurch werden die Flutwellen schneller und die Hochwasserspitzen höher. Auch der...

  • 28.07.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Blick auf die wahren olympischen Siege

Das Olympische Feuer brennt heuer nicht so heiß. Zuschauer gibt es nur übers Fernsehen. Am Sinn der Spiele in Pandemie-Zeiten lässt sich zweifeln. Olympisches Gold bereitet trotzdem Freude. Gold, Silber und Bronze bleiben den sportlichen Bewerben überlassen. Was aber auch von diesen Spielen ausgehen kann, ist jener Gedanke, der sich in den fünf olympischen Ringen ausdrückt, vielfarbig und miteinander verbunden. Sie stehen für jene Siege, die unsere Welt oft erst erringen muss. Der rote Ring...

  • 28.07.21

Positionen - Alois Strohmaier
Über das Grüßen in der Coronazeit

Anlässlich eines regionalen Priestertreffens im Begegnungszentrum der Pfarre Graz-Andritz kam das Thema „Neue Chancen … auch im Blick auf Sakramente und Sakramentalien“ zur Sprache. Sehr persönliche Gedanken und Erfahrungen legte dabei Pfarrer Hans Schrei seinen Ausführungen zugrunde. Er wies dabei auf die Bedeutung der offenen und berührenden Hände als sinngebende und Heil vermittelnde Instrumente geistlichen Wirkens in der Sakramentenspendung hin. Von der Taufe über die Lossprechung im...

  • 28.07.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Das Lied der Schaukel

Weihnachten – ein Höhepunkt des Jahres. Nein, nein, es ist nicht die Hitze, ich denke auch an einen weiteren Höhepunkt meiner Kindheit – den jährlichen Lignano-Urlaub mit abendlichem Strandschaukeln. Ich liebte es, mich unter dem Sternenzelt schwebend zu erheben, während meine Mutter eine „schwingende Schaukel“ besang, die „hoch in den Himmel fliegt“. Und bei jedem Höhenflug fühlte ich mich einer glücklichen Prinzessin gleich. Dennoch musste ich immer wieder – oft auch unsanft – am Boden der...

  • 28.07.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Auch Jesus hatte seine Großeltern

Zum Welttag der Großeltern und älteren Menschen hat Papst Franziskus den vierten Sonntag im Juli erklärt. Er fällt in die Nähe des Namenstags der Eltern von Maria: Anna und Joachim. Ob und wie Jesus seine Oma und seinen Opa erlebt hat, wissen wir nicht. In der Bibel erfahren wir gar nichts von der Herkunft Marias. Irgendwann im zweiten Jahrhundert entstand außerhalb der Bibel das „Proto-Evangelium des Jakobus“. Es widmet sich ausführlich diesem Thema und nennt Marias Eltern Joachim und Anna....

  • 21.07.21
Foto: privat

Offen gesagt - Sebastian Tassoti
Ohne Angst auf Lager

Wie läuft die Vorbereitung auf das heurige Jungscharlager? Da wir voriges Jahr auch auf Jungscharlager gefahren sind, können wir auf den Abläufen des Präventionskonzeptes aufbauen. Was heuer dazukommt, sind die Impfungen und das Testen. Wir BegleiterInnen sind alle geimpft. Zudem sammeln wir seit Monaten unsere Selbsttests, sodass wir jetzt gut 200 Stück zusammen haben und alle Teilnehmenden ab 12 Jahren regelmäßig testen können. Die Hygienemaßnahmen, wie zum Beispiel vor dem Essen Hände...

  • 21.07.21

Positionen - Karl Veitschegger
Gnadenbild

Ich jogge in der Früh gerne an der Mur. Es ist für mich eine gute Zeit zum Beten und Meditieren. Vor ein paar Tagen – ich bedenke gerade den Satz „geboren von der Jungfrau Maria“ – kommt mir eine Wallfahrergruppe mit Vortragskreuz entgegen. Es folgt ein freundliches Gespräch, und ich bitte die gut gelaunten Männer und Frauen schließlich, auch meine Anliegen nach Mariazell „mitzunehmen“. Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen pilgernd auf den Weg machen, aber es ist auffällig, dass das Ziel...

  • 21.07.21
Foto: Pete Ionian

Mutworte - Benno Elbs
Wir sind unterwegs

Wer sich auf eine Wanderung begibt, hat in der Regel einen Rucksack dabei. Dieser Rucksack ist nicht nur gefüllt mit Proviant und allerlei nützlichen Dingen, die man für die Wanderung braucht, sondern womöglich auch mit anderen kleinen und großen Lasten, die man im wahrsten Sinne des Wortes mit sich herumschleppt: die Sorge um das Wohlergehen der Kinder, das Zittern um den Arbeitsplatz, finanzielle Belastungen, die Hoffnung auf eine gute Zukunft und all die vielen Wünsche und Anliegen, mit...

  • 21.07.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wofür und vor wem gehen wir in die Knie?

Beim Betreten einer Kirche ist die Kniebeuge der Gruß an Jesus, dessen Gegenwart diesen Raum charakterisiert. Nun hat sich der Brauch der Kniebeuge auch beim Betreten des Rasens eines Fußballplatzes eingebürgert. Hier ist er zum Zeichen der gegenseitigen Akzeptanz und Toleranz geworden, ein Auftritt gegen jenen Rassismus, der leider immer noch beschämende Ausdrucksformen findet. Auch wenn die Kniebeuge wie viele andere religiöse Erfindungen zum Exportartikel geworden ist, sollte sie nicht aus...

  • 14.07.21
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Stephanie Schebesch
Vielfältig und flexibel

Die Katholische Jugend wird heuer 75 – aber gibt es sie überhaupt noch? Die Antwort ist ein lautes Ja. Zwar hat sich auch die KJ in den letzten 75 Jahren immer wieder verändert, angepasst, erneuert, aber ihr Kern ist immer derselbe geblieben: Jugendliche in ihrer Glaubensentfaltung zu begleiten und ihnen Raum für Gemeinschaft und lebendige Spiritualität innerhalb einer Pfarre zu geben. Vor einigen Jahrzehnten geschah dies noch in regelmäßigen Gruppenstunden. Heute ist die Gruppenstruktur etwas,...

  • 14.07.21

Positionen - Monika Prettenthaler
(Viel)Leichtigkeit

Nach eineinhalb herausfordernden Schuljahren konnte die Schulgemeinschaft des Bischöflichen Gymnasiums heuer endlich wieder einen Dankgottesdienst in der Mariatroster Basilika feiern: am Beginn der Sommerferien zu stehen, sich – von der Familie, von FreundInnen … und auch von Gott – geborgen und getragen zu wissen, kann das Leben „leicht wie eine Feder“ werden lassen. Diese Überlegungen wurden auch in ein Bild gefasst, als Schülerinnen am Beginn des Gottesdienstes viele, viele Federn von der...

  • 14.07.21
Foto: privat

Mutworte - Anna Schreiber
Stolz - schwierig und kostbar

Ich wäre so gern stolz auf mich. Mir scheint, viele Menschen um mich herum sind stolz auf sich und das, was sie tun. Ich kann das irgendwie nicht. Es fühlt sich verkehrt und auf seltsame Weise verboten an. Viele Kinder haben früher gelernt, dass Stolz eine schlechte Charaktereigenschaft sei. Stolz befand sich in direkter Nähe der Sünde. Ein Kind durfte nicht stolz sein. Demut war angesagt. Vielleicht war das in Ihrer Kindheit ja schon nicht mehr so. Doch jahrhundertelang wurde vielen...

  • 14.07.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Nicht verlernen, was uns Corona beibringt

In den Schulferien beschäftigt man sich weniger mit dem Lernstoff und mit Aufgaben. Das soll aber nicht heißen, dass wir alles verlernen wollen, was wir gelernt haben. Die Ferienzeit ist mit Erleichterungen gestartet, was die Auflagen rund um Corona betrifft. Alle freuen sich darüber. Es soll aber nicht heißen, dass wir alles zu leicht nehmen oder gar alles schnell verlernen, was wir zur Zeit härterer Corona-Maßnahmen gelernt haben. Es ist schön, wenn wir an Rücksichtnahme dazugelernt haben....

  • 07.07.21

Offen gesagt - John Liebminger
Schwungrad für viele

Was hält die Carla-Shops am Laufen? Müll vermeiden, Rohstoffe sparen, Beschäftigung sichern, Schickes für Menschen mit kleinem Budget erschwinglich machen: Carla kann das alles. Der Sachspendenmarkt der Caritas ist viel mehr als ein Second-Hand-Laden. Carla ist der Inbegriff für ökologische Kreislaufwirtschaft und ein Rad, von dem viele profitieren, wenn es in Schwung bleibt. Angetrieben wird es von Textilspenden: gut erhaltene Kleidung, Bettwäsche, Heimtextilien, Schuhe. Wichtig ist, dass die...

  • 07.07.21

Positionen - Leopold Neuhold
Eine andere Bildung

Der kleine Franzl schaut Nachrichten: Corona-Ferien werden angekündigt. Er schaltet auf den nächsten Sender: „Schulfrei für Schüler aufgrund von Corona.“ Aufgeregt schaltet Franzl den Fernseher aus und ruft seinen Freund Fritz an: „Los, trommle 100 Kontakte zusammen, wir schmeißen eine Party!“ Fritz: „Ok, ich bring Corona mit.“ Ferien können verschiedene Gründe haben: Corona-Ferien etwa, Hitze- oder Energieferien. Jetzt aber beginnen wieder „normale“ Ferien, die vorgesehen sind und sich in den...

  • 07.07.21

Mutworte - Christa Carina Kokol
„Wabi-Sabi“ auch mit Badekostüm

Beruf, Gesundheit, Zeugnisnoten, Traumurlaub mit entsprechender Bikinifigur … Bei den meisten von uns wird’s nicht ganz so perfekt abgehen. Tröstlich zu hören, dass in Japan „Wabi-Sabi“ für die verborgene Schönheit im Unvollkommenen steht: Etwas ist gerade deshalb schön, weil es nicht perfekt, aber einzigartig ist. Mit Moos überzogene Gemäuer tragen sichtbare Spuren der Zeit. Dennoch sind sie voll geheimnisvoller, paradiesischer Schönheit. Der Philosoph K. P. Liessmann nennt die „wahnsinnigen...

  • 07.07.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Gutes Zeugnis für die Verlierer

„Ich flipp aus!“, jubelte der Schweizer Fernsehkommentator beim Sieg seiner Fußballnationalmannschaft über den Weltmeister. Die Schweizer Variante von Edi Fingers legendärem „I wer’ narrisch!“ Der österreichischen Mannschaft war im Achtelfinale der EURO zwar kein Sieg vergönnt. Aber Anerkennung und Jubel gab es diesmal auch für den Verlierer. Ein Tor weniger heißt ja nicht weniger Einsatz, weniger Kampfgeist, weniger attraktiver Fußball. Die Mannschaft hat sich den Dank der Fans und das gute...

  • 30.06.21
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Mag. Andreas Ehart
Möglichkeiten prüfen

Was steckt hinter den bekanntgewordenen Verkäufen von kirchlichen Gebäuden? Die katholische Kirche steht vor der Herausforderung, dass viele Pfarrgemeinden kleiner werden. Auf diese Entwicklung reagierend hat die Katholische Kirche Steiermark 2017 beschlossen, „den Immobilienbestand auf pastorale Notwendigkeit und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit zu überprüfen und anzupassen“. Die Diözese besitzt rund 2000 Gebäude, fast alle stehen unter Denkmalschutz. Nicht alle davon werden in Zukunft erhalten...

  • 30.06.21

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