Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Positionen - Elisabeth Wimmer
Die Sonne lockt

Das kleine Wörtchen ließ mich bei der Messe aufhorchen, der Priester hatte es am Ende eines Gebetes eingeschoben: „… in Ewigkeit, in deine Ewigkeit. Amen.“ Es klang nicht wie eine Korrektur, eher wie ein tastendes Präzisieren: „deine Ewigkeit“. Der Kirchenraum war von Sonne geflutet, vielleicht lockte das Licht zum Weiterdenken. Was, wenn sich vor die Vorstellung einer unendlich großen, mächtigen, ewigen Ewigkeit, voll allgemeingültiger Antworten, unbewegt, der Zeit enthoben und unveränderlich,...

  • 02.02.22
Foto: privat

Mutworte - Anna Schreiber
Ruhige Liebe

„Meine erwachsenen Kinder haben öfters Konflikte untereinander. Vermittlungsversuche meinerseits halfen nicht, sondern haben es sogar verschlimmert. Seitdem halte ich mich raus. Aber es belastet mich.“ Wenn eine Strategie nicht fruchtet, kann man sie meist getrost aufgeben. Die Suche nach einer anderen Strategie ist angesagt. Vielleicht geht es aber nicht um Strategie, sondern vielmehr um eine neue innere Haltung. Konflikte haben verschiedene Ebenen: Die Sachebene: worum es in dem Konflikt...

  • 02.02.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wieder mit dem Sonntagsblatt auf Reisen

Vor zwei Jahren hatten wir so richtig Glück. Gerade noch vor den ersten Corona-Lockdowns konnten wir mit vier Sonntagsblatt-Pilgergruppen und unserem Bischof das Heilige Land besuchen. Wir sammelten Eindrücke, die wohl vielen lebendig geblieben sind. Der Rückflug unserer Gruppe gestaltete sich damals recht stürmisch. Und bald darauf fegte „Corona“ wie ein Sturm über unser Land. Die weiteren geplanten Sonntagsblatt-Reisen mussten wir fast alle absagen. Aber wir geben nicht auf. Wir laden wieder...

  • 26.01.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Edith Wieser
Kirchenbeitrag digital

Bei den aktuellen Kirchenbeitragsbriefen kann man sich für den „digitalen Kirchenbeitragsbrief“ anmelden. Warum wird auf digital umgestellt, und soll künftig alles online sein? Der digitale Kirchenbeitragsbrief ist ein neues Service, das viele Vorteile bringt: So können etwa persönliche Daten einfach und bequem direkt online aktualisiert und die Zahlungsart angepasst werden. Zudem bedeutet jeder nicht gedruckte Brief weniger verbrauchtes Papier, weniger Müll und weniger CO2-Ausstoß. In Zukunft...

  • 26.01.22

Positionen - Svjetlana Wisiak
Schwein gehabt

Seit dem Mittelalter versteht sich der Schweinsbraten in Tschechien, Schlesien, Bayern und natürlich auch hierzulande als Inbegriff des Sonntags- oder Festtagsessens. In Österreich hält das „Bratl“ sogar Einzug ins „Register der traditionellen Lebensmittel“. Aber auch südöstlich dieser Region muss das Schweinderl herhalten, wenn es gilt, große Feste zu feiern. Das Spanferkel kommt quer durch den Balkan übers Feuer, wenn eine Hochzeit, eine Taufe, Ostern oder Weihnachten würdig zu begehen sind....

  • 26.01.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Königs-Kron‘ statt Omikron

Vielleicht haben Sie den ORF-Galaabend mit Österreichs „Heldinnen und Helden 2021“ gesehen. Darunter ein Sportlehrer, der eine über 90-jährige Frau durch einen auch für ihn nicht ganz ungefährlichen Sprung ins kalte Wasser vor dem sicheren Ertrinken gerettet hat. Der Mann sprach über sein sekundenschnelles Abwägen, was in dieser Situation das Sinnvollste ist – für die in den Fluten hilflos dahintreibende Frau, aber auch für ihn und seine Familie. Wann geht ein Sinnanruf an mich? Immer dann,...

  • 26.01.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Die Zahl der Märtyrer ist heute sehr hoch

Afghanistan ist derzeit der gefährlichste Ort, um Christ zu sein. Open Doors, ein internationales Hilfswerk für verfolgte Christen, berichtet Alarmierendes. Nicht nur dass über 360 Millionen Christinnen und Christen weltweit wegen ihres Glaubens verfolgt und diskriminiert werden. So weit man solche Zahlen überhaupt auf den Schirm bekommt, ist dies ein Anstieg von 20 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Unter der wieder aus den Schlagzeilen geratenen Taliban-Regierung in Afghanistan werden die...

  • 19.01.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Ingrid Lackner
Nicht wegsehen!

Was kann Kirche zum Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt beitragen? Wichtig ist, dass wir uns in Kirche und Gesellschaft mit dem Thema sexualisierte Gewalt bewusst auseinandersetzen und uns informieren. Da in der Diskussion um sexualisierte Gewalt an Kindern Themen oft unbedacht vermischt werden, hier einige Klärungen: Die Entwicklung der Sexualpräferenz ist mit Ende der Pubertät meist abgeschlossen und eine grundsätzliche Änderung einer pädophilen Sexualpräferenz nicht möglich. Diese...

  • 19.01.22

Positionen - Karl Veitschegger
Masken

Masken sind lustig. So empfanden wird das als Kinder. Gerne versteckten wir uns im Fasching hinter Masken (oder „Larven“, wie wir damals sagten). Jetzt, in Corona-Zeiten, verbinden wir mit „Maske“ eher eigenartige Gefühle. Der Gedanke an Schutz, aber auch an Hindernis ist da, eher lästig als lustig. Im Heimatort meines Vaters, so erzählte er, lebte vor vielen Jahren eine Frau mit schrecklich entstelltem Gesicht. Sie soll gesagt haben: „Der Faschingdienstag ist für mich der schönste Tag im Jahr....

  • 19.01.22
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Die bittere Frucht

Es war die letzte Chance für Andrei. Wir hatten eine Wohngemeinschaft ins Leben gerufen und wollten den zukünftigen Bewohnern ein Sprungbrett in die Eigenständigkeit mit möglichst viel Freiheit ermöglichen. Ein paar Bedingungen gab es: Schule, Studium oder Arbeit. Ein Pädagoge kam wöchentlich zu den Jugendlichen. Die jungen Leute wuchsen zusammen und wurden Freunde. Hier sollte Andrei seinen Platz finden, damit er endlich die letzte Prüfung für sein Maturazeugnis ablegte. Ich hoffte, dass die...

  • 19.01.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Versöhnung als Kennzeichen der Christen

Anscheinend kennt nur jeder Fünfte in Österreich den Haussegen der Sternsinger. Die vier Kandidatinnen und Kandidaten bei der Millionenshow konnten ihn jedenfalls alle nicht zusammensetzen: 20 C+M+B 22. Dabei könnte dieser an die Türen geschriebene oder geklebte Segen ein neues Erkennungszeichen für Christen sein. So wie der Fisch in der Anfangszeit der Kirche. Dieser Segen ist darüber hinaus einfach ein Zeichen: Hier wohnt ein guter Mensch. Die wahren Erkennungszeichen von Christen liegen aber...

  • 12.01.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Mag. Hemma Opis-Pieber
Nachhaltige Schäden

Ist Atomenergie nachhaltig? Die Aufnahme von Atomenergie in die EU-Taxonomie, den Kriterienkatalog für ökologisches Wirtschaften, ist absurd. Die Taxonomie soll eine glaubwürdige Orientierung für grüne Investitionen bieten. Ist Atomenergie grün? Julia Bohnert von der Plattform gegen Atomgefahren findet deutliche Worte: „Atomenergie ist umweltfreundlich? Nur, wenn der umweltschädliche Uranbergbau mitsamt seinem enormen Energie-, Flächen- und Wasserverbrauch unberücksichtigt bleibt. Und die...

  • 12.01.22

Positionen - Monika Prettenthaler
Von der Wurzel lernen

Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich. Auf der Basis dieser Erkenntnis aus Röm 11,18 begehen die christlichen Kirchen seit über 20 Jahren vor Beginn der Gebetwoche für die Einheit der Christen den Tag des Judentums. Nach Jahrhunderten, in denen das Christentum wesentlich zur Ausbreitung des unheilvollen Antisemitismus beigetragen hat, ist für die katholische Kirche seit dem II. Vatikanischen Konzil ein anderer Grundsatz prägend: Ohne die tragende Wurzel des Judentums, der...

  • 12.01.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Schneeflöckchen vom Himmel

„Ich bin total fertig. Was waren das früher für schöne Zeiten, die großen Hoffnungen für das neue Jahr … Alles vergänglich – nur die Angst, was noch kommen wird … Corona – die nächste Mutation …“ So ergeht es nicht nur der Verfasserin dieses Mails. Viele Menschen haben Angst, dass ihr irdisches Dasein sinnlos ist. Doch der häufigste Satz der Bibel lautet: „Fürchtet euch nicht!“ Er bezieht sich auf die Ursehnsucht des Menschen, dass sein Leben nicht grund-los endet. Es ist eine Sehnsucht, die...

  • 12.01.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Bei Nebel nicht ohne Licht fahren

Am Silvestertag fahre ich von Judenburg nach Graz. Bevor es Richtung Gaberl in die Höhe geht, herrschen dichter Bodennebel und schlechte Sicht. Um so mehr wundere ich mich über einen entgegenkommenden Autofahrer, der ohne Licht fährt. Das Licht wird wohl funktionieren, aber er hat es nicht eingeschaltet. Dann führen mich meine Gedanken aber weg vom Straßenverkehr. Wir leben ja jetzt in einer Zeit mit viel „Nebel“, vor allem wegen der Pandemie. Es herrscht oft schlechte Sicht. Wir sehen...

  • 04.01.22

Offen gesagt - Pierre Payer
Die offene Tür zeigen

Warum campiert ein obdachloser Mann seit Wochen auf dem Grazer Hauptplatz? Die einfache Antwort ist: weil er es so will. Das wissen alle, die mit ihm sprechen – Passanten ebenso wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kältetelefons in Graz, die regelmäßig angerufen werden. Der Mann ist im Netzwerk derer, die sich in Graz um obdachlose Menschen kümmern, bekannt. Er hatte bereits einmal in einer Caritas-Notschlafstelle gelebt. Alle Versuche, ihn zu überreden, wieder in eine Unterkunft...

  • 04.01.22

Positionen - Leopold Neuhold
Was wir der Welt schuldig sind? Freude!

Im Jahre 2055 treffen sich zwei ältere Herren. „Na, Hans, kannst du dich noch an damals, an die zwanziger Jahre erinnern, als wir alle Masken tragen mussten, kein Gasthaus geöffnet hatte, wir wegen der Corona-Mutanten täglich einen Test machen mussten?“ Die Antwort: „Ja, das waren sieben verrückte Jahre!“ Also wenig Zuversicht für das kommende Jahr. Wir sind es ja schon gewohnt, immer das Schlimmste anzunehmen, auch wir Christen sind oft vom Pessimismus bestimmt. Es stimmt, die Aussichten für...

  • 04.01.22

Mutworte - Anna Schreiber
So ist es

„Mir ist mein Leben zu schnell geworden. Ich renne immer hinterher und werde nicht fertig. So viel bleibt liegen. Ich fühle mich wie im Dauermarathon mit kleinen Schlafpausen. Überall wird von Gelassenheit gesprochen, aber bei mir klappt das nicht.“ Das klingt ganz schön „außer Puste“. Doch was ist die Frage? Möchten Sie weiterrennen, jedoch mit mehr Atem und Zeit, um alles zu schaffen? Oder möchten Sie langsamer laufen und gleichzeitig alles, was jetzt liegen bleibt, erledigt wissen? Mit...

  • 04.01.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Erwarten wir getrost, was kommen mag

„Von guten Mächten treu und still umgeben.“ Vielleicht wird dieses Lied zum Jahreswechsel in manchen Kirchen gesungen. Der evangelische Christ Dietrich Bonhoeffer verbrachte den Jahreswechsel, an dem er dies schrieb, im Konzentrationslager. Er musste mit dem Schlimmsten rechnen, dem Todesurteil, das ihn dann auch traf. Der Christ, der dem menschenverachtenden NS-Regime entgegengetreten war, hat uns diese Gedanken hinterlassen, die von vielen geschätzt werden. Wenn wir das Lied diesmal singen,...

  • 22.12.21

Offen gesagt - Dr. Peter Trummer
Öffnen ist angesagt

Der Grazer Theologe Peter Trummer lädt zu Jahresbeginn ein, sich neu dem jesuanischen Lebensprogramm zu öffnen: Öffnen ist angesagt: in Bezug auf den Mund, um „Gesicht zu zeigen“, Freundlichkeit zu vermitteln, das rechte Wort zur rechten Zeit zu sagen; die Ohren, um auch die leisen Stimmen wahrzunehmen, immer beide Seiten zu hören, um gerecht urteilen und in Beziehung bleiben zu können; die Hände, die zur Faust geballt oder verkrampft sind, zu lösen, gewaltfrei und freigebig zu werden in jeder...

  • 22.12.21

Positionen - Elisabeth Wimmer
„…dann war wieder irgendwas“

Es ist die Erklärung einer Freundin für ihre unvollständige SMS an mich. Nach den ersten Worten war ihr etwas dazwischengekommen und die Nachricht unfertig geblieben, denn „dann war wieder irgendwas“. Das kam mir bekannt vor. Man hat den Wochenplan samt To-do-Listen gut überlegt, doch dann gibt’s eine Unterbrechung, und alles kommt anders. Das Wetter spielt nicht mit, das Kind wird krank, oder ein Virus macht das Zusammenleben holprig. 2021 war öfters „wieder irgendwas“. Und das ist lästig,...

  • 22.12.21
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Auch die ungelösten Fragen lieb haben

Krisen, Krisen, Krisen – in der Welt, in unserem Land, im urpersönlichen Bereich. Und mitten in der Dunkelheit unserer Daseins- und Zukunftsängste feiern wir Weihnachten – das Fest der Freude, des Friedens, des Lichts, der Menschwerdung. Der Philosoph Peter Strasser befindet in seinem Buch „Eine Hölle voller Wunder“, dass der Mensch durch seine Geistbegabung weit über die Welt des „riesenhaft Technischen“, die rastlose Jagd nach Macht, Reichtum und Glück hinausweist. In ethischen, ästhetischen...

  • 22.12.21

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Ihr werdet ein Kind finden

„Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.“ Diese Information gaben die Engel den Hirten mit, bevor sie sich auf den Weg machten, um den Messias, den Retter, den Christus zu suchen. Keine genaue Ortsangabe, keine exakte Wegbeschreibung. Der Erlöser ist als Kind zu finden, wehrlos und liebesbedürftig. Es ist in Windeln gewickelt; es wurde erwartet, und jemand kümmert sich um das Kind. Aber es liegt auch in einer harten Krippe; es findet nicht überall Platz, es...

  • 15.12.21

Offen gesagt - Dr. Wilhelm Krautwaschl
Weihnachtsgruß des Bischofs

Liebe Leserinnen und Leser unseres Sonntagsblattes! Weihnachten lässt kaum jemanden kalt. Egal ob gläubig oder nicht, Weihnachten ist etwas Spezielles. Tatsächlich verdanken wir Weihnachten einem unglaublichen Ereignis. Wir feiern, dass Gott Mensch geworden ist. Gott, der Schöpfer der Welt (!), will bei uns Menschen leben und uns Licht und Hoffnung bringen. Ohne dieses Ereignis, ohne die Geburt Jesu im ärmlichen Stall in Betlehem, gäbe es Weihnachten nicht. Mehr noch – Gott wurde einer von uns,...

  • 15.12.21

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