Steiermark | SONNTAGSBLATT - Kommentare & Blogs

Beiträge zur Rubrik Kommentare & Blogs

Positionen - Leopold Neuhold
A bissl umkehren

„Du bist auf dem falschen Weg, kehr um, mein Sohn!“ So die Aufforderung eines seiner Mission bewussten Priesters an einen Mann, der betrunken aus dem Gasthaus taumelt. Dieser überlegt nicht lang und eilt, so schnell er in seinem Zustand eben kann, ins Gasthaus zurück. Der Ruf zur Umkehr erreicht uns in der Fastenzeit. Er soll nicht dazu führen, dass wir uns mit kleinen Korrekturen in unseren alten Gewohnheiten wiederfinden. Der Ruf zur Umkehr ist die Aufforderung zu einem grundsätzlichen...

  • 16.03.22
Foto: Remler

Mutworte - Br. David Steindl-Rast, OSB.
Verinnerlichte Ernte

Verinnerlichung: die lebenslange Hauptaufgabe unseres Lebens, die erst im Sterben Erfüllung findet. Verinnerlichung ist zunächst Vereinfachung von Vielfalt. Wir können Gewicht legen auf Äußerlichkeiten – in der Mehrzahl, denn es gibt deren viele. Aber wir können auch die Innerlichkeit in den Mittelpunkt rücken. Dass dieses Wort meist in der Einzahl verwendet wird, ist sinnvoll: Die Bewegung von außen nach innen geht von Vielfalt Richtung Einfalt. Hier bedeutet Einfalt keinesfalls einfältige...

  • 16.03.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Pfarren als Anlauf- und Haltestellen mittendrin

Die Menschen kommen zur Kirche, wenn sie Hilfe und Rat suchen, hat der ukrainische Weihbischof Hruza dem steirischen Bischof erzählt. Die Kirchen und Pfarren sind Anlaufstellen gerade in der schrecklichen Situation des Krieges. Daher ist für den griechisch-katholischen Bischof der Westukraine klar: Wir können nicht weg. Wir sind mittendrin. Die steirischen Pfarren sind Gott sei Dank nicht in der Situation. Sie können allerdings ein verlängerter Arm der ukrainischen Pfarren sein, wenn bei uns...

  • 09.03.22

Offen gesagt - Brigitte Kroutil-Krenn
Zielgerichtet helfen

Warum sammelt die Caritas keine Sachspenden für die Ukraine? Wir bedanken uns als Caritas für die großartige Hilfsbereitschaft in der Ukrainekrise. Geldspenden sind aktuell die wirkungsvollste Art, zielgerichtet und rasch zu helfen. So können wir über Partner betroffene Menschen in der Ukraine und an den Grenzen zu Polen, Slowakei, Rumänien und Ungarn mit Lebensmitteln, Wasser, warmen Getränken, Hygieneartikeln, Decken und Schlafsäcken versorgen. Wir rufen derzeit noch nicht zu Sammelaktionen...

  • 09.03.22

Positionen - Elisabeth Wimmer
An wessen Seite stehen wir?

„Du warst noch klein, da haben wir …“ Das Erzählen begleitet uns ins Leben, es tröstet, es spricht aus und hilft zu verstehen, was in der Familie und draußen vor sich geht – oder behindert solches Verstehen. „Im Anfang schuf Gott …“, „und auf diesem Felsen …“ Narrative geben der Kultur etwa einer Nation oder einer Kirchengemeinschaft ihr Geschichtennetz. Es trägt, verbindet, gibt Halt; es kann auch verschleiern. Erzählungen öffnen den Blick für Zusammenhänge (was warum geschah, wie es für mich...

  • 09.03.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Die „Marke“ Kirche

Wirtschaftsseiten werden von mir meist überblättert. Ist nicht unbedingt meine Welt. Ein Bericht aus der „Steirischen Wirtschaft“ über einen Punkrocker, der Unternehmer wurde, hat mich aber doch zum Weiterlesen animiert: Die erfolgreichsten Marketing-Kampagnen sind jene, wo Ehrlichkeit dahintersteht. Wo Kunden spüren, dass ein Unternehmen glaubwürdig ist und genau weiß, warum es ein Produkt auf den Markt bringt. Es geht um die persönliche Beziehung zwischen Produkt und Kunden. Daher ist es für...

  • 09.03.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Ist Gewalt doch nicht der sichere Sieger?

Zum Friedensgebet für die Ukraine in der Grazer Stadtpfarrkirche kommt eine Mutter mit zwei kleinen Kindern. Die Kleinen bleiben in Bewegung und holen immer wieder gelb-blaue ukrainische Fähnchen. Die Mutter macht Fotos mit dem Handy. Ich weiß nicht, ob nur zur privaten Erinnerung oder als ermutigenden Gruß an leidgeprüfte Menschen in der Ukraine: Auch in Graz wird an euch gedacht. Ich habe mir das Bild dieser Kinder vor Augen behalten. Sie standen vor mir als Bild für die am meisten...

  • 02.03.22
Foto: Neuhold

Offen gesagt - Bernhard Schwarzenegger
Für bessere Chancen

Wie ist die Lage am Arbeitsmarkt? Die aktuellen Arbeitsmarktdaten spiegeln eine wirtschaftliche Erholung. Die Zahl der Beschäftigten ist auf einem Rekordhoch, die Arbeitslosenzahl in der Steiermark so niedrig wie seit 31 Jahren nicht mehr. Vielerorts wird von einem „massiven“ Arbeits- und Fachkräftemangel gesprochen. Dennoch waren Anfang Februar 40.568 SteirerInnen arbeitslos gemeldet. Laut den sozialen Unternehmen Österreichs gelten 40 % als langzeitbeschäftigungslos. Diese Gruppe wird trotz...

  • 02.03.22

Positionen - Nicole Pruckermayr
Die Liebe nicht verlieren

Wir hatten diskutiert, wie wichtig der alltägliche Friede ist, wie unglaublich wichtig die Friedensarbeit der EU, der Vereinten Nationen ist. Wie selbstverständlich es ist, wenn es ist. Und wie sehr wir uns jeden Tag darum bemühen müssen. Was Menschenrechte bedeuten. Dass wir in Kontakt bleiben müssen, immer wieder, mit allen, um gemeinsam Frieden zu erhalten. Ich bin eine Anhängerin von Bertha von Suttner und all den großen Personen, die sich für Frieden eingesetzt haben. Audre Lorde hatte...

  • 02.03.22
Foto: Pete Ionian

Mutworte - Benno Elbs
Ein weiter See von Zuversicht

„Der Herr gibt es den Seinen im Schlaf“ (Ps 127,2). Über dieses Bibelwort wird gerne spöttisch gelächelt. Manchmal beinhaltet dieser Ausspruch auch die leise Kritik, dass sich jemand durchaus etwas engagierter einsetzen könnte. Doch der Schlaf ist eine fundamentale Quelle für Kraft, Regeneration und Kreativität. Viele biblische Geschichten bringen zum Ausdruck, dass Schlaf auch ein Ort der Begegnung mit Gott sein kann. Es sind nämlich oft Träume, die eine Botschaft Gottes bringen, sie verändern...

  • 02.03.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Vom Fasching in die Fastenzeit

Seit langem sind wir zwar häufig maskiert, leben aber in einer Fastenzeit. Einschränkungen werden uns auferlegt. Die Rücksicht auf die Gesundheit erfordert ein gemeinsames Vorgehen. In den Jahrhunderten, als auch das christliche Fasten mit einer gemeinsamen Ordnung durchgeführt wurde, zu der etwa Verzicht auf Fleisch und tierische Fette gehörte, hat sich der Fasching entwickelt. Vor dieser strengen Zeit sättigte man sich ordentlich, verbrauchte Fett zum Herausbacken von Krapfen, sagte dem...

  • 23.02.22
Foto: Caritas

Offen gesagt - Klaus Schwertner
Nicht mit der Gießkanne

Energiebonus-Gutschein spenden? Viel wurde schon über den Teuerungsausgleich der Bundesregierung diskutiert. Rasch angekündigt, kompliziert in der Umsetzung, ist es in diesen Tagen überall zu lesen. Manche machen sich darüber lustig, aber den Betroffenen, die dringend Hilfe benötigen, ist eher zum Weinen als zum Lachen. Für jeden Haushalt soll es nun einen 150-Euro-Gutschein geben. Jene, die keinen Anspruch haben, sollen ihn nicht einlösen. Wir sehen, wie stark der Druck auf viele Menschen in...

  • 23.02.22

Positionen - Karl Veitschegger
Nur diskutieren?

„Man soll darüber diskutieren“, sagen Bischöfe oft ausweichend, wenn sie mit jenen Wünschen nach Kirchenreform konfrontiert werden, die schon seit Jahrzehnten (theologisch) ausdiskutiert sind und die ein Großteil der Gläubigen für gut und notwendig hält. Und zwar nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, in Lateinamerika, in Australien und weiten Teilen der katholischen Weltkirche. Nein, es ist nicht die „Weltkirche“, die bremst! Aber was ist es dann? Ist es die Sorge um „Einheit“, sprich:...

  • 23.02.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Trotz mancher „Blechernen“

Für Österreich sind die Olympischen Winterspiele 2022 ausgezeichnet gelaufen. Unser kleines Land liegt im Spitzenfeld. Worauf gründet sich der Erfolg? Die „Kleine Zeitung“ begab sich auf Spurensuche: Auch wenn wir „Weltmeister“ bei den „Blechernen“ waren – es wurde kaum über den undankbaren vierten Platz gejammert und geraunzt. Das gesamte Team stand für Zusammenhalt und gute Laune. Das „Haus Österreich“ wurde Treffpunkt und Wohlfühlort für viele Menschen. Selbst von jenen Sportlern, die keine...

  • 23.02.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
In immer neuen Farben sehen

Als ich die Nachricht vom Tod von Prof. Albert Höfer hörte, ist eine Erinnerung in mir hochgekommen. Bei einer Begräbnismesse war Albert Höfer, damals schon erblindet, in den Altarraum geführt worden. Er sang auswendig den Anfang des Johannesevangeliums. Und dann hielt er eine tief beeindruckende Predigt über Farben. Ich könnte heute nicht mehr wiedergeben, was er gesagt hat. Aber bleibend ist der Eindruck eines Menschen, der mit dem Herzen sehen konnte. Die Bilder, die er noch sehenden Auges...

  • 16.02.22
Foto: Caritas

Offen gesagt - Rolf Spiegel
Die Caritas bildet aus

Welche Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten gibt es bei der Caritas? In den Caritas-Schulen geben wir Menschen aller Altersgruppen ab 14 Jahren die Möglichkeit, einen Bildungsabschluss zu erreichen. Besonders wichtig sind uns dabei gerade jene Menschen, die auf ihrem Bildungsweg schwierige Rahmenbedingungen vorfinden. Wir sensibilisieren Menschen für soziale Fragen und geben Wissen und Fertigkeiten weiter, mit diesen verantwortungsvoll umgehen zu können. Dies zeigt sich in unseren HLWs, unseren...

  • 16.02.22

Positionen - Monika Prettenthaler
Macht und Autorität

Der Begriff Macht bezeichnet die Fähigkeit von Personen oder Gruppen, auf das Denken und Verhalten anderer so einwirken zu können, dass diese sich ihren Ansichten unterordnen und entsprechend verhalten. Im Lexikon findet sich auch der Hinweis, dass Macht in allen Formen menschlicher Interaktion eine Rolle spielt. Wie Macht konkret erlebt wird, hängt mit den Handlungsmöglichkeiten und deren Umsetzung zusammen. Macht ist nicht von vornherein negativ, sondern kann auch positiv wirken. Schon in der...

  • 16.02.22
Foto: privat

Mutworte - Ruth Zenkert
Freunde unter Fremden

„Elijah tanzt und singt mit ihnen, mit den vielen jungen Raben“, lautet ein Vers unserer Elijah-Hymne. Viele junge „Raben“ gehen in der Musikschule ein und aus. Nicusor sticht heraus, er ist schon etwas größer als die Anfänger. Er besucht das Gymnasium, doch er ist oft zu Hause, weil er auf seine kleinen Geschwister schauen muss. Die Mutter ist gestorben, der Vater als Taglöhner oft unterwegs. Eine Stütze sind die Freunde in der Musikschule. Mit ihnen spielt er auf Hochzeiten und Festen und hat...

  • 16.02.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Frohes Schaffen an der Baustelle Kirche

„Baustelle Kirche“ nennen wir eine vierseitige Beilage in unserem heutigen Sonntagsblatt. Darin informieren wir über abgeschlossene und geplante Bauvorhaben in der steirischen Kirche und über die Durchführung und Probleme kirchlicher Bau- und Renovierungsprojekte. Der Titel „Baustelle Kirche“ ist jedoch doppeldeutig. Er könnte nicht nur Baustellen bei Kirchen und Pfarrzentren meinen, sondern auch die Kirche überhaupt als Baustelle ansehen, die Renovierungsbedarf hat. Mit Baustellen werden wir...

  • 09.02.22
Foto: privat

Offen gesagt - Friedrich Rinnhofer
Ein Erfolgsmodell

Warum lohnt es sich, Religionslehrerin oder Religionslehrer zu werden? Der katholische Religionsunterricht ist ein Erfolgsmodell. Österreichweit besuchen ihn rund 586.000 Kinder und Jugendliche, das sind 91 Prozent aller katholischen SchülerInnen. Dazu kommen noch mehr als 24.300 SchülerInnen ohne religiöses Bekenntnis. Unterrichtet werden sie von rund 6800 LehrerInnen. Guter Religionsunterricht bietet Raum für Fragen. Er orientiert sich an der Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen. Denn der...

  • 09.02.22

Positionen - Leopold Neuhold
Jetzt den ersten Schritt

„Das Leben ist voller Elend, Einsamkeit und Leiden – und dann ist es auch noch viel zu schnell vorbei.“ Woody Allen weist mit diesem Ausspruch auf einen Widerspruch in unserem Zugang zum Leben hin: Auf der einen Seite sind für uns Leid, Einsamkeit und Tränen bestimmend. Also ist es zu vergessen. Auf der anderen Seite hängen wir trotzdem am Leben, das ja so gar nicht lebenswert erscheint. Wie ist dieser Widerspruch zu erklären? Beklagen wir deshalb die Kürze des Lebens, weil uns damit die...

  • 09.02.22
Foto: Neuhold

Mutworte - Christa Carina Kokol
Sinnvolle Hausschuhe

„Es ist schon diskriminierend, dass über eine weitere Impflotterie nachgedacht wird, aber nicht über eine Ungeimpften-Lotterie für all jene, die sich garantiert nicht impfen lassen. Mit welchem Hauptpreis? Ein gesichertes Bett auf der Intensivstation.“ Aufgeschnappt bei Peter Klien in der ORF-Satire-Sendung „Gute Nacht, Österreich“. Mit einer Prise Humor werden verfestigte Positionen entkrampft und Sinnanrufe besser gehört. „Wann geht ein Sinnanruf an mich?“, habe ich in den vergangenen...

  • 09.02.22

Aus meiner Sicht - CR Herbert Meßner
Wozu in dieser Zeit ein Welttag der Kranken?

Macht ein eigener „Welttag der Kranken“ Sinn, wenn ohnehin die ganze Welt krank ist? Vielleicht macht er gerade in dieser Situation Sinn, wo Krankheit zum Alltag geworden ist. Da wird zwar Krankheit zum politischen Dauerthema, aber die eigentlich Kranken geraten allzu leicht aus dem Blick. Der Welttag richtet unseren Blick in die Krankenhäuser, Heime und Privathäuser. Da sind die mit guter Aussicht auf Genesung, aber auch jene, die um jeden kleinen Funken Hoffnung kämpfen. Und Corona hat zwar...

  • 02.02.22
Foto: Leljak /Universität Graz

Offen gesagt - Theresia Heimerl
Bietet breite Bildung

Warum lohnt es sich, heute Theologie zu studieren, und wie steht es um die Berufsaussichten? Theologie ist ein Studium, das eine breite inhaltliche und methodische Bildung bietet: Die biblischen Schriften und ihre Sprachen gehören ebenso dazu wie philosophische Fragen. Das Studium vermittelt eine qualifizierte Basis für aktuelle ethische Herausforderungen, die kirchliche Praxis und ihre rechtlichen Grundlagen werden im kritischen Diskurs reflektiert. Christlichen Glauben in seinen...

  • 02.02.22

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