Caritas
Zeigen, was gelingen kann
Ein österreichisch-slowenisches Projekt ermutigt Menschen zur Teilhabe an der Gesellschaft.
Sandra ist 30 Jahre alt, hat ein abgeschlossenes Studium, aber außer geringfügigen Beschäftigungen noch nicht „richtig“ gearbeitet. Grund dafür sind unter anderem ihre psychischen Erkrankungen. Oft ist Sandra mit der Welt draußen überfordert. Was sie aber möchte, ist, Teil der Arbeitsgesellschaft zu sein – wie es für sie möglich ist. So wie Sandra geht es vielen beschäftigungslosen Menschen mit ähnlichen Schicksalen. Wie man diese mit sinnvoller Beschäftigung in die Mitte der Gesellschaft holen kann, hat das grenzüberschreitende Interreg-Projekt INVOLVED mit Pilotprojekten und Workshops erarbeitet. Ziel ist es, Menschen am Rand der Erwerbsgesellschaft zu erreichen und für eine Teilhabe an der Gesellschaft zu ermutigen.
Kärntens Caritasdirektor Ernst Sandriesser ist davon überzeugt, „dass Menschen arbeiten wollen und, wenn ihnen richtig geholfen wird, auch arbeiten können“. Wie die Erkenntnisse zeigen, brauche es neben den bestehenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen völlig neue Formen und Möglichkeiten der Beschäftigung. Im Rahmen des Projektes wurden für Menschen, die häufig nicht gesehen werden, wie von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen, Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen sowie Frauen, die unter Gewalt leiden, Projekte entwickelt. 81 Frauen und Männern konnte wieder eine Perspektive gegeben werden.
Finanziert wird das vom EU-Förderprogramm Interreg, um europäische Zusammenarbeit zu fördern. So entstand diese erstmalige Kooperation zwischen der Caritas in Kärnten, der Steiermark und in Slowenien. Petra Prattes, Vizedirektorin der Caritas Graz-Seckau, berichtet von einer Erfolgsgeschichte: „Andrea, die an einer psychischen Krankheit leidet, geht nach 28 Jahren wieder einer Arbeit nach und nimmt auch am gesellschaftlichen Leben wieder teil.“ Auch Peter Tomažiˇc, Generalsekretär der Caritas Slowenien, ist zufrieden: „Wir haben das Ziel erreicht, Menschen aus der Isolation herauszuführen.“
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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