Minoritensaal
Was ist Würde?
Ethikimpuls für die Hospize der Elisabethinen.
Als „Sprache des Aufstands“ wurde in der Antike die christliche Idee der gleichen Würde aller Menschen verstanden, so Kardinal Christoph Schönborn im vollbesetzten Grazer Minoritensaal. Der langjährige Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz strich damit die christliche Grundhaltung heraus, „dass alle Menschen Brüder und Schwestern sind, dass sie eine Familie sind.“ Das frühe Christentum sei von heidnischen Kritikern als Abschaum der Menschheit bezeichnet worden aufgrund der Idee, dass alle Menschen gleicher Würde sind.
Im Rahmen des Ethikimpulses der Elisabethinen diskutierte der Wiener Erzbischof mit Christian Lagger, Elisabethinen-Geschäftsführer und Vorsitzender der österreichischen Ordensspitäler, über persönliche, ethische, religiöse und gesellschaftspolitische Implikationen von Würde sowie über damit verbundene Herausforderungen für den humanitären Grundwasserspiegel in Österreich und in Europa.
Ein wichtiges Element des Gesprächs war zudem die Frage nach der Würde in der aktuellen Diskussion um Ethik am Lebensende. Einer individuellen Entscheidung für einen „assistierten Suizid“ sei mit Respekt zu begegnen, dennoch dürfe man nicht zulassen, „dass das Wort ,in Würde sterben‘ für diese Situation reserviert wird.“
Unter den rund 200 Gästen waren Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Bischof Wilhelm Krautwaschl, Landeshauptmann a. D. Waltraud Klasnic und Bischof em. Egon Kapellari. Zur traditionellen Veranstaltung luden der Konvent der Elisabethinen in Kooperation mit dem „Verein Hospital St. Elisabeth – Freunde und Förderer der Elisabethinen Graz“ und der Styria Media Group AG aus Anlass des heurigen 5. Geburtstags des VinziDorf-Hospizes der Elisabethinen ein.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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