Synodalität wiederentdecken

Ökumene. Gastvortrag des rumänisch-orthodoxen Metropoliten.

Über „Das Bischofsamt und die synodale Struktur der Kirche“ sprach der rumänisch-orthodoxe Metropolit Serafim Joanta˘ am23. Mai in seinem Gastvortrag im Rahmen der Reihe „Der Synodale Weg – Ökumenische Perspektiven“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät Graz.
Der aus Siebenbürgen Stammende ist seit 1994 Erzbischof der Rumänischen Orthodoxen Erzdiözese für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa, zu der auch die Rumänische Orthodoxe Kirche in Österreich gehört. In seiner Zeit in Rumänien hat er sich für die meist protestantische oder katholische deutschsprachige Minderheit eingesetzt. Er zählt zu den wichtigsten Brückenbauern in der deutschsprachigen orthodox-katholischen Ökumene.

In seinem Vortrag sprach er über die große Bedeutung und Aktualität des Prinzips der Synodalität, sowohl für die Orthodoxe Kirche, „bei der die Synodalität auf allen Ebenen zu ihrer Struktur gehört, im Moment jedoch aufgrund der Situation in der Ukraine nicht mehr auf panorthdoxer Ebene ausgeübt werden kann“, als auch für die Katholische Kirche, „die zwar auf manchen Ebenen die Synodalität praktiziert, heute aber insgesamt versucht, diese als fundamentales Führungsprinzip der Kirche wiederzuentdecken“, so der Metropolit. Er betonte jedoch, dass auf Synoden „niemals der Glaube der Kirche verhandelt“ werde.

Gastgeber Dekan Pablo Argárate hob in seinen Dankesworten hervor, dass die Katholische Kirche „aus den reichen Erfahrungen von gelebter Synodalität der Orthodoxen und Orientalischen Kirchen lernen“ könne.