Grazer Stadtpfarrkirche
Solidarität mit der Ukraine

Foto: G. Schaller-Pressler
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In der vollen Grazer Stadtpfarrkirche in der Herrengasse wurde am Freitag, 25. Februar, in einem Friedensgebet große Solidarität mit der Ukraine bekundet. Geleitet wurde das ökumenische Gebet von Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz, Pastor Frank Moritz Jauk von der evangelisch-methodistischen Kirche und Ines Tobisch von der altkatholischen Kirche. Der ukrainische Musikstudent Viktor Andriischenko ließ auf der Geige eine ukrainische Melodie erklingen und intonierte die ukrainische Nationalhymne, in die die vielen anwesenden Ukrainerinnen und Ukrainer bewegt einstimmten. Nach der Feier gingen viele noch weiter zu einer stillen Mahnwache auf dem Hauptplatz.


Der Albtraum ist Realität

Friedensgebet für die Ukraine in der Grazer Stadtpfarrkirche.

„Wir wünschen uns, möge es nur ein Albtraum sein, der vergeht. Leider wachen wir am Morgen auf, und der Albtraum ist unser reales Leben. Wir sind im Schockzustand, unser Leben war schon ohne Krieg nicht leicht.“ Agnes Truger von Welthaus Graz liest beim Friedensgebet am Abend des 25. Februar Botschaften aus der Ukraine vor. Durch Partnerorganisationen ist sie mit vielen Menschen in der Ukraine verbunden. Fassungslos schildern sie ihre Situation.
Aber nicht nur das. Die leidgeprüften Menschen in der Ukraine spüren auch die Kraft des Gebetes und die Freundschaft, die verbindet. Das Wissen um die volle Grazer Stadtpfarrkirche stärkt ihren Mut.
Wir setzen ein Zeichen der Solidarität, sagt eingangs Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz. Mit ihm stehen Pastor Frank Moritz Jauk von der evangelisch-methodistischen Kirche und Ines Tobisch von der altkatholischen Kirche der ökumenischen Gebetsstunde vor. Jesu Botschaft „Selig, die Frieden stiften“ wird der Gewalt des Krieges entgegengesetzt. Die Fürbitten werden mit dem mehrstimmigen„Kyrie eleison“ nach einer ukrainischen Melodie beantwortet.
Eine Melodie aus seiner Heimat lässt der Musikstudent Viktor Andriischenko erklingen. Als er später die ukrainische Nationalhymne anstimmt, stimmen die vielen anwesenden Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Graz leben, sofort ein. Dort heißt es: „Noch sind der Ukraine Ruhm und Freiheit nicht gestorben, noch wird uns lächeln das Schicksal.“ Möge dieser Traum Realität werden.

Ein Text aus dem Friedensgebet für die Ukraine

Gott, mit Sorge schauen wir in die Ukraine und nach Russland. Wir bitten dich für alle, die in die politischen und diplomatischen Verhandlungen involviert sind. Wir bitten dich um Weisheit und Geduld und den unbeirrbaren Willen zum Frieden.

Wir bitten dich für die Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Osteuropa: Wo Härte und militärische Stärke vorherrschen, schaffe du, Gott, dir Raum mit deiner Sanftheit und Güte und der Liebe zum Kleinen und Schwachen. Wo Angst und Misstrauen sind, schaffe dir Raum mit deiner Großzügigkeit, mit der Hoffnung und dem Vertrauen. Wo vergangene Ereignisse und Entfremdung Wunden geschlagen haben, da schaffe dir Raum mit deinem heilsamen Geist der Versöhnung. Schaffe dir Raum, Gott, und deinem Frieden, der alle Menschen sieht und allen gilt.

Foto: G. Schaller-Pressler
Musikstudent Viktor Andriischenko | Foto: G. Schaller-Pressler
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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