KHG Graz
Macht des Friedens

„Mächte und Gewalten“ ist das Jahresthema der Katholischen Hochschulgemeinde, das mit der Diskussion im Quartier Leech in Graz eingeläutet wurde. Im Bild von links: Julia Strasheim, Thomas Gremsl.  | Foto: Neuhold
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  • „Mächte und Gewalten“ ist das Jahresthema der Katholischen Hochschulgemeinde, das mit der Diskussion im Quartier Leech in Graz eingeläutet wurde. Im Bild von links: Julia Strasheim, Thomas Gremsl.
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Zusammenhalt. Die Katholische Hochschulgemeinde Graz diskutierte Wege zum Frieden.

Unter dem Titel „Macht des Friedens“ lud am 13. Oktober die Katholische Hochschulgemeinde Graz zu ihrer diesjährigen Auftaktveranstaltung und eröffnete damit das neue akademische Jahr, das dem Thema „Mächte und Gewalten“ gewidmet ist. Wie steht es in der gegenwärtigen Zeit um den Frieden? Das wurde gemeinsam mit Dr. Julia Strasheim, Konfliktforscherin der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung, und Univ.-Prof. Dr. Thomas Gremsl, Professor für Ethik und Gesellschaftslehre an der Katholisch-Theologischen Fakultät Graz, erörtert. Mag. Claudia Gigler moderierte die Veranstaltung.

Kein Friede ohne Partizipation
Julia Strasheim erschloss in ihrem Vortrag die Komplexität von Friedensbildungsprozessen. Sie verdeutlichte, dass die Zivilbevölkerung in kriegerischen Auseinandersetzungen die Hauptlast trägt, ihre Interessen jedoch von denen der Kriegsparteien überlagert werden. Damit würden die Interessen der Zivilbevölkerung nicht adäquat abgebildet, und es wirke auch einem nachhaltigen Frieden entgegen. Denn die Partizipation (Beteiligung, Mitwirkung) unterschiedlicher Gruppen ermögliche erst, Frieden auf Dauer zu schaffen, und legitimiere den Prozess der Friedensbildung selbst.

Auch die Einbindung von Frauen sei, so Julia Strasheim, unter diesen Gesichtspunkten zu verstehen. Frauen hätten Zugang zu gesellschaftlichen Bereichen, die Männern oft verschlossen blieben, da sie eher als unparteiische Friedensstifterinnen wahrgenommen würden. Strasheim verwies auf die diesjährigen FriedensnobelpreisträgerInnen: Personen und Organisationen aus Belarus, der Ukraine und Russland, deren Engagement für die Partizipation der Zivilbevölkerung dadurch hervorgehoben wird.

Sich engagieren fürs Zusammenhalten
Anschließend diskutierten Julia Strasheim und Thomas Gremsl über die Bedingungen, unter denen Frieden, vor allem in der Ukraine, möglich sei. Thomas Gremsl bezog sich auf die Katholische Soziallehre und unterstrich die Verantwortung der Einzelnen, sich in den unterschiedlichen Partizipationsmöglichkeiten einzubringen, um den „Frieden als Zielwert“ zu erreichen. Es gelte, ein Bewusstsein des (gesamteuropäischen) Zusammenhaltens zu schaffen sowie in der Art und Weise der Vernetzung, die großteils online geschieht, aus unserer Blase auszubrechen. Nur so könne ein gesamtheitlich verantwortetes Handeln gewährleistet werden.
Julia Strasheim legte dar, dass Frieden meist auf diplomatischem Wege erreicht wurde, für den Dialog jedoch zuallererst die Bereitschaft der Konfliktparteien gefordert sei.
Letzlich zeigte sich in der Diskussion, dass Solidarität, Partizipation und Gesprächsbereitschaft Meilensteine auf dem langen Weg der Friedensbildung und -erhaltung darstellen.

KHG Community unterstützt Studierende
Im Vorfeld der Veranstaltung wurde Dr. Josef Wilhelm zum Vorsitzenden der KHG Community wiedergewählt. In einem Rückblick konnte berichtet werden, dass seit Bestehen des Vereins im Jahr 2001 nahezu eine halbe Million Euro an Spendengeldern zur Unterstützung von Studierenden und zur Erneuerung der Infrastruktur aufgebracht wurden.

Steinwender/Wilhelm/Redaktion

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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