Zum Jahreswechsel
Licht der Zuversicht

Mit 447 Kerzen wurde in Innsbruck am Silvestertag der Corona-Toten Tirols gedacht. Der Gedenkakt mit Bischof Hermann Glettler (rechts), Landeshauptmann Günther Platter (links) und weiteren VertreterInnen von Religionsgemeinschaften und Institutionen stand unter dem Titel „Mit dem Licht der Zuversicht in das neue Jahr 2021“. | Foto: Diözese Innsbruck
  • Mit 447 Kerzen wurde in Innsbruck am Silvestertag der Corona-Toten Tirols gedacht. Der Gedenkakt mit Bischof Hermann Glettler (rechts), Landeshauptmann Günther Platter (links) und weiteren VertreterInnen von Religionsgemeinschaften und Institutionen stand unter dem Titel „Mit dem Licht der Zuversicht in das neue Jahr 2021“.
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Die österreichischen Bischöfe blicken in ihren Jahresschluss-Ansprachen auf 2020.

Ganz im Zeichen der Corona-Pandemie standen die Predigten der österreichischen Bischöfe zum Jahreswechsel. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz und Salzburger Erzbischof Franz Lackner würdigte den Einsatz der Heldinnen und Helden in Krankenhäusern, Altenheimen und Betrieben, die das Notwendige des Lebens bereitstellen“.

Kardinal Christoph Schönborn feierte den Jahreswechsel im fast menschenleeren Wiener Stephansdom. Das heurige „so stille“ Silvester sei auch eine Gelegenheit innezuhalten, trotz Corona auf Momente der Dankbarkeit im vergangenen Jahr zurückzuschauen und darum zu bitten, „dass der Herr uns im neuen Jahr seine Gnade, Nähe und Hilfe schenkt“, sagte der Wiener Erzbischof.

Den Anker der Hoffnung tiefer auswerfen
Bei einer Online-Segensfeier zum Jahresschluss warf Bischof Wilhelm Krautwaschl einen nachdenklichen Blick auf das Jahr 2020 – unter dem Vorzeichen „Gott ist immer mit uns“. In Gedanken an die Herausforderung der Begegnung mit COVID-infizierten Verwandten, Freunden oder Priestern, die „nach wenigen Worten schon nach Luft rangen", gestand er sich ein, dass ihm angesichts von Krankheit und Not die Überzeugung, dass Gott da ist, abhanden kam. Daher ein Vorsatz und Ratschlag des Bischofs für 2021: „Lernen, den Anker der Hoffnung tiefer auszuwerfen."

Der Kärntner Bischof Josef Marketz lenkte den Blick auf die vielen Themen, die neben Corona im Jahr 2020 und wohl auch im neuen Jahr noch auf der Agenda stünden – etwa Klimagerechtigkeit, Friede, Migration und menschenwürdige Lebensbedingungen für alle, nachbarschaftliche Solidarität sowie Aufmerksamkeit für jene, die am Leben zu verzweifeln drohen und sich den Tod wünschen.

Ähnlich die Einschätzung des Feldkircher Bischofs Benno Elbs, der für 2021 auf einen „Neuanfang des Glaubens, des Hoffens und des Aufeinander-Zugehens“ hofft: Corona habe in den vergangenen Monaten „wie ein Brandbeschleuniger“ gewirkt und ohnehin brennende Themen der Gesellschaft noch weiter aufflammen lassen.

Eine Kerze für jeden Corona-Toten
Zum Blick auch auf Momente des persönlichen Glücks in einem Jahr, das mit der Pandemie viel Leid verursacht hat, rief der Linzer Bischof Manfred Scheuer auf. Krankheit und Tod, Einsamkeit und soziale Distanzierung, Arbeitslosigkeit und Armut seien für viele „traurige Tatsache“. Umso wertvoller sei das Wahrnehmen von Lebensfreude und Erfahrungen des Geliebtseins.

Mit einer Messe und einem Gedenkakt in Innsbruck haben Kirche und Land Tirol am Silvesterabend der Corona-Toten der vergangenen Monate gedacht. Auf Initiative von Bischof Hermann Glettler und Landeshauptmann Günther Platter wurde auf dem Landhausplatz 477 Gedenkkerzen entzündet – eine für jeden Menschen, der 2020 in Tirol mit oder an Corona verstorben ist. „2020 wird uns allen im Gedächtnis bleiben. Mit einem Licht der Zuversicht und im Vertrauen auf Gott blicken wir auf alles Kommende – getragen von der Überzeugung, dass es in unserem Land ein verlässliches Miteinander gibt“, sagte Glettler.

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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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