Fussball
Kirche soll vom Sport lernen
In Rumänien trafen sich 200 europäische Priester zur Fußball-EM
Sehr effizient und taktisch diszipliniert trat das österreichische Team bei der Fußball-Europameisterschaft der Priester auf. Als kleinste Mannschaft mit bloß zwei Wechselspielern angereist, konnte mit dem 10. Platz ein respektables Ergebnis erzielt werden. 16 Länder waren bei dem Turnier im rumänischen Temeswar, Europas Kulturhauptstadt in diesem Jahr, vertreten, darunter die traditionellen Fußball-„Großmächte“ wie Polen, Portugal, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und die Slowakei, aber auch „Exoten“ aus Ländern, in denen die katholische Kirche eine kleine Minderheit einnimmt – wie Montenegro, Kosovo, Serbien oder Kasachstan.
So ist neben dem Sport auch der Austausch unter den über 200 Priestern, die bei dem jährlichen Turnier zusammenkommen, ein wertvolles und wesentliches Element. Dabei zeigt sich, wie unterschiedlich und vielfältig sich die Situation der Kirche in Europa und die Voraussetzungen für die Seelsorge in den jeweiligen Ländern darstellen. Verbindend ist die tägliche gemeinsame Feier der Messe. Als Höhepunkt stand ein Ausflug zum nahe gelegenen Wallfahrtsort Maria Radna auf dem Programm, bei dem der Erzbischof von Alba Iulia, Gergely Kovacs, dem Gottesdienst vorstand. In seiner Predigt unterstrich er die Wichtigkeit der Beziehungen zwischen Sport und Religion. Dabei könne die Kirche vom Sport lernen und auch der Sport vom Glauben. Ein Besuch in der rumänisch-orthodoxen Kathedrale von Temeswar und ein Freundschaftsspiel mit orthodoxen Priestern setzten auch ökumenische Akzente.
Sportlich setzte wie schon so oft das Team aus Polen die Maßstäbe, es setzte sich im hart umkämpften Finale gegen Portugal mit 3:2 durch. Österreich erreichte in einer Gruppe mit Polen, Ungarn und Montenegro den dritten Platz und bezwang in der Zwischenrunde Italien nach einem 0:0 in der regulären Spielzeit im Penaltyschießen, wo sich der 60-jährige Pfarrer Hans Wurzer, Österreichs Kapitän und Tormannlegende, auszeichnen konnte.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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