Herzstück der Wirtschaft
Mehr für Care. Mehr Zeit, Geld und Wertschätzung für Sorge-Arbeit.
Die Initiative „Mehr für Care“ lud am 20. Mai zum österreichweiten Aktionstag ein, um „Care“-, also „Sorge“-Arbeit als „Herzstück der Wirtschaft“ ins öffentliche und politische Bewusstsein zu heben. „Mehr Zeit, mehr Geld und mehr Wertschätzung für Care-Leistungen“ fordert das aus zahlreichen Organisationen und Einzelpersonen bestehende Bündnis.
Die Corona-Krise hat es sichtbar gemacht: eine Gesellschaft steht und fällt damit, dass Pflege, Betreuung, Bildung und Begleitung von Menschen verlässlich, in ausreichendem Maß, professionell und menschenwürdig geleistet werden können. Investitionen im Ausmaß von 12 Milliarden Euro wären ein erster Schritt, um das zu gewährleisten. Mit im geforderten Maßnahmenbündel: mehr Personal in Pflege, Gesundheit, Bildung und Elementarbildung, bessere Arbeitsbedingungen, kürzere Arbeitszeiten und höhere Löhne für Care-Arbeitende, ein Recht auf qualitätsvolle und ganzjährige Bildung und Betreuung für alle Kinder, der Ausbau des Sozialstaates, eine Grundsicherung, die vor Armut schützt, ein kostenloser Zugang zu Beratungs- und Gesundheitsleistungen für alle, die Entlastung pflegender Angehöriger, der Ausbau öffentlicher und gemeinnütziger Pflegeleistungen, eine gerechte Verteilung der Sorgearbeit zwischen Frauen und Männern, eine ausreichende Finanzierung der Arbeit in den Bereichen Gewaltschutz und Geschlechtergerechtigkeit.
„Es braucht Geschlechtergerechtigkeit, damit Sorgearbeit nicht ausschließlich bei den Frauen verbleibt. Die Gesellschaft muss die Normalität der männlichen Sorgearbeit anerkennen, ohne zu bewerten oder zu belächeln. Denn dazu ist unser Leben zu einmalig und zu kostbar – darum Geschlechtergerechtigkeit ist mehr für care“, ist Lydia Lieskonig, steirische KFB-Vorsitzende, überzeugt.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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