Türkei
Eine Zählung der Opfer ist schwierig bis fast unmöglich
Türkei. Bischof Bizzeti berichtet aus dem Erdbebengebiet.
Von „apokalyptischen“ Zerstörungen in Antakya, dem antiken Antiochia und ersten Zentrum der frühen Christen, berichtet der katholische Bischof der Osttürkei, Paolo Bizzeti, nach einem Besuch der Stadt in der türkisch-syrischen Erdbebenregion. Es sei ein „Szenario wie nach einem Atomkrieg“; kilometerweit gebe es kein einziges Haus, das repariert werden könne, sagte der Apostolische Vikar von Anatolien. Große Teil Antakyas, das zu einer vom Militär bewachten Geisterstadt geworden sei, würden „von Millionen Tonnen Schutt erstickt“. Die dramatische Lage sei kaum zu begreifen, „wenn man es nicht mit eigenen Augen sieht“.
Am 6. Februar hatten zwei Beben der Stärke 7,7 und 7,6 die Südosttürkei und den Nordwesten Syriens erschüttert. Seither wurden mindestens 9000 Nachbeben verspürt, von denen einige von enormer Stärke waren. Die Zahl der Todesopfer liegt nach offiziellen Angaben inzwischen bei mehr als 50.000. Eine plausible Zählung der Opfer sei aber „schwierig, fast unmöglich“, so Bischof Bizzeti. So hätten sich in der Bebenregion etwa auch mehr als 150.000 Flüchtlinge aus Syrien aufgehalten. Ein Verschwinden dieser Menschen würde niemand bei offiziellen Stellen melden, so der Bischof.
Die kleine Ortskirche und die Caritas stellen den Bebenopfern unter anderem über Essensausgaben nach Kräften Hilfe zur Verfügung, sagte Bizzeti, der auch Präsident von „Caritas Türkei“ ist. Auch erste Wiederaufbauprojekte werden laut dem Bischof geprüft.
KATHPRESS
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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