Kirche Steiermark
Diözesankonferenz

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Die erste Diözesankonferenz der Katholischen Kirche Steiermark hat gestartet.
Die beratende Versammlung trifft sich im April wieder.

Sie alle hier im Saal sind PionierInnen!“, begrüßte Bischof Wilhelm Krautwaschl die Teilnehmenden der ersten Diözesankonferenz der Katholischen Kirche Steiermark am 24. Jänner im Schloss Seggau. Zwei Tage nahmen sich rund 150 Menschen Zeit für die erste Phase dieser beratenden Versammlung.
Um den TeilnehmerInnenkreis so bunt wie möglich zu gestalten, wurden Personen aufgrund ihrer haupt- oder ehrenamtlichen Funktion, wie zum Beispiel Mitglieder des Priesterrates, des Diakonenrates, des Diözesanrates oder von der Katholischen Aktion, eingeladen. Auch Menschen, die weder haupt- noch ehrenamtlich für die Katholische Kirche Steiermark tätig sind, waren dabei, um ihren „Blick von außen“ in die Zusammenarbeit einzubringen. VertreterInnen der Ökumene, von Bildungseinrichtungen und Ordensgemeinschaften waren ebenso anwesend.
„Ich finde es wunderbar, dass wir diesen Weg in den nächsten Monaten gemeinsam gehen und gemeinsam hinhören auf das was Gott uns sagen möchte“, so Bischof Krautwaschl. „Wenn alle, die da sind, manche Perspektiven und Ausrichtungen für unsere Zukunft mitnehmen und diese dann in Handlungsschritte für das Leben vor Ort, in Seelsorgeräumen, im Religionsunterricht, in der Gemeinschaft umwandeln und praktisch umsetzen, dann sind wir unserem Ziel einen großen Schritt näher.“ Aber „wir werden hier nicht alle Weltprobleme lösen“, ermutigte der Bischof zu Realismus. Das sei auch nicht „unsere Aufgabe“, konkretisierte er.

Was ist die Diözesankonferenz?
Und was ist ihre Aufgabe? In der über 70 Seiten starken Konferenz-Mappe wird man klüger: Sie ist „ein wesentlicher Teil der Kirchenentwicklung“ und dazu da, das „Zukunftsbild weiter zu entfalten“. Ziel sei, „relevante Entwicklungen in Gesellschaft und Kirche aufzugreifen“ und daraus „die großen Linien des gemeinsamen Voranschreitens für die gesamte Katholische Kirche Steiermark“ zu erarbeiten. Wie das gehen könnte, lässt sich auch herauslesen: Durch „Innehalten“ und Umschauen. Spirituelle Impulse luden immer wieder zu solchen Unterbrechungen ein.

Acht Themen.
Die Teilnehmenden konnten vorab eine von acht Arbeitsgruppen zu folgenden Themen wählen:
Wir gehen im Sinne des Evangeliums vom Leben der Menschen aus.
Gemeinsam im Glauben wachsen – spirituell leben.
In Solidarität mit Armen und Benachteiligen aller Art leben.
Alles hat seine Zeit – Räume für Neues eröffnen und Liebgewordenes loslassen.
Vielfalt als Chance – im Dialog bleiben.
Berufen aus Taufe und Firmung. Engagement heute gestalten.
Gemeinsame Verantwortung synodal wahrnehmen.
Gottes Schöpfung bewahren.
Am zweiten Tag der Diözesankonferenz bestand in „Blitzgesprächen“ für alle die Möglichkeit, Anliegen und Gedanken zu den Themen von drei anderen Arbeitsgruppen als der eigenen zu äußern. Dieser erste inhaltliche Austausch setzte bereits einiges an kreativer Energie und auch Diskussionspotential frei. Danach starteten die Arbeitsgruppen mit gegenseitigem Kennenlernen in die „Gruppenphase“.

Wie es weitergeht.
Bis zum Abschlussplenar Anfang April werden sich die Arbeitsgruppen mehrmals in Präsenz und online treffen, um eine „strategische Richtungsaussage“ zu erarbeiten. Die Beratungsergebnisse werden dann im Plenar per Konsent-Prinzip (Etwas gilt als beschlossen, wenn es keine begründeten schwerwiegenden Einwände gibt.) verabschiedet und anschließend dem Bischof überreicht.
Wenn man Bischof Wilhelm Krautwaschl beim Wort nimmt, dann liegt es nicht allein in seiner Hand, ob das produzierte Papier und die damit verbundenen Anliegen in Aktenordner verschwinden, oder sich auf die Zukunft der Katholischen Kirche Steiermark auswirken. An der Umsetzung des Zukunftsbildes und den damit verbundenen Haltungen sieht der Bischof wohl alle ehren- wie hauptamtlichen MitarbeiterInnen gleichermaßen beteiligt. – Versprechen wir einander, uns gegenseitig in regelmäßigen Abständen daran zu erinnern?
Katharina Grager
Fotos: Neuhold

Im Originalton

Während der Diözesankonferenz herrschte eine Aufbruchsstimmung, ein offener ehrlicher Dialog – alle wurden wunderbar verwandelt.
OStR Mag. Elisabeth Rinner
Für den SR Graz-Südwest im Diözesanrat

Die Buntheit unserer Diözese so konzentriert zu erleben, ist eine schöne und zugleich herausfordernde Erfahrung. Auch der schwache Keynote-Vortrag hat diese nicht verderben können. Die Gespräche waren inspirierend, die spirituellen Impulse und grandiosen musikalischen Einlagen sowie die Moderation gut gesetzt. Nach diesem gelungenen Auftakt mit seinem Akzent auf dem Prozess der Begegnung bleibt zu hoffen, dass wir am Ende zu substanziellen Ergebnissen kommen werden, die uns auch inhaltlich weiterbringen.
Dr. Markus Ladstätter
Private Pädagogische Hochschule Augustinum

Ich war beeindruckt von der guten Organisation und von der Offenheit. Ich dachte es würde konservativer zugehen. Besonders bewegt hat mich der wertschätzende Umgang miteinander und ich spürte auch uns ‚Externen‘ gegenüber den Willen, uns zu hören!
Mag. Claudia Knopper
Verein Salz – Steirische Alzheimerhilfe

Die erste Diözesankonferenz habe ich als eine besondere Erfahrung von Kirche erlebt. Die unterschiedlichen Menschen mit ihren Lebens- und Glaubenserfahrungen haben die steirische Kirche in wertvoller Vielfalt erlebbar gemacht. So kam es, unterstützt durch die Inputs, zu einem ersten lebhaften und anregenden Austausch über wesentliche Themen unseres Unterwegsseins als Kirche in der Steiermark. Für mich ein geistreiches und erfrischendes Miteinander.
Pfarrer Mag. Johannes Freitag
Leiter des Seelsorgeraums an der Eisenstraße

Das Anliegen der TeilnehmerInnen einer weltoffenen solidarischen Kirche, die Diversität im Einklang mit ihren Werten und in echter Gemeinschaft lebt, wurde bereits beim Auftakt der Konferenz vielfach zum Ausdruck gebracht und bestimmt den Geist, in dem nun gemeinsam neue Wege beschritten werden.
Nicola Baloch, BA
Geschäftsführerin der VinziWerke Österreich

Wir haben uns sehr gefreut, als wir die Einladung zur ersten steirischen Diözesankonferenz erhalten haben. In den ersten beiden Tagen konnten wir bereits viele neue Eindrücke sammeln, sowie Kontakte knüpfen und dürfen nun zum Thema ‚Vielfalt als Chance – im Dialog bleiben‘ in unserer Gruppe unsere Expertise in Punkto neuer Medien einbringen.
Carina und Lisa Portenschlager
Bloggerinnen und Social Media Managerinnen

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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