Weltkirche
Demokratische Republik Kongo: Gewalt nimmt zu

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„Die aktuelle Situation in und rund um Goma ist chaotisch“, so die Misereor-Expertin für die Demokratische Republik Kongo, Astrid Meyer. Bischof Willy Ngumbi Ngengele forderte die Konfliktparteien dazu auf, Menschenleben zu schützen und keine Infrastruktur zu zerstören.
Schon seit Jahresbeginn seien über 400.000 Menschen aufgrund des Konfliktes zwischen M23-Milizen und der kongolesischen Armee nach Goma geflohen. Deren Situation sei nun dramatischer denn je, da die Milizen gerade dabei sind die Stadt Goma einzunehmen (Stand 28. 1.). Ruanda fördere die Miliz M23, erklärte Missionar Pater Marcelo Oliveira. Laut Kirche in Not liegt das Interesse Ruandas an der Region in den dortigen Bodenschätzen, wie Gold, Diamanten, Kobalt und Coltan. Dies seien wichtige Rohstoffe, zum Beispiel für die Elektro- oder Fahrzeugindustrie. Der Nordosten der Demokratischen Republik Kongo wird laut Mitteilung seit Jahren von bewaffneten Gruppen heimgesucht. Kirche in Not sprach von der am längsten dauernden humanitären Krise Afrikas. Schätzungen zufolge befinden sich bis zu 2,8 Millionen Menschen in der Region auf der Flucht. Auch kirchliche Einrichtungen seien wiederholt angegriffen worden.
Nach Informationen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) gab es in den vergangenen Tagen mehrere Bombenangriffe auf Camps für Vertriebene. Der katholische Bischof der Diözese Goma, Willy Ngumbi Ngengele, schrieb, er sei entsetzt über die Sicherheitslage. Er forderte die Konfliktparteien dazu auf, Menschenleben zu schützen und keine Infrastruktur zu zerstören. Die Führer der Demokratischen Republik Kongo und Ruandas sollten an den Verhandlungstisch zurückkehren und den Waffenstillstand vom August 2024 respektieren.
Quelle: Kathpress
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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