Welthaus
Brücke der humanitären Hilfe

Schon vor dem Krieg war es für viele UkrainerInnen nicht einfach. Das Welthaus hilft, dass die Menschen mit dem Nötigsten zum Leben versorgt werden (l.). Die Caritas in Lwiw (Lemberg) kocht für Flüchtende, die vor der polnischen Grenze auf die Ausreise warten (r.). | Foto: Verein Viden, Caritas Spes Urkaine
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  • Schon vor dem Krieg war es für viele UkrainerInnen nicht einfach. Das Welthaus hilft, dass die Menschen mit dem Nötigsten zum Leben versorgt werden (l.). Die Caritas in Lwiw (Lemberg) kocht für Flüchtende, die vor der polnischen Grenze auf die Ausreise warten (r.).
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Krieg in der Ukraine. Das Welthaus berichtet von seinen Projektpartnern vor Ort, die um ihr Leben zittern müssen und doch alles tun, um den Ärmsten weiter zu helfen.

Seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar herrscht in der ganzen Ukraine Krieg – in einem Land, dessen westliche Grenze näher bei Wien liegt als Bregenz. Die Kämpfe haben unvorstellbares Leid ausgelöst und bereits tausende Tote, darunter viele Zivilisten, gefordert. Hunderttausende UkrainerInnen sind auf der Flucht, viele finden in den Nachbarländern Aufnahme.

Das Welthaus der Diözese Graz-Seckau ist seit mehr als zwanzig Jahren in der Ukraine mit Sozialprojekten tätig. Agnes Truger vom Welthaus steht derzeit regelmäßig in Kontakt mit den lokalen Projektpartnern, die nun um ihr Leben zittern. „Die Entschlossenheit der Bevölkerung ist unglaublich. In einer Stadt, die vom russischen Militär umzingelt ist, wird Hilfe für Bedürftige organisiert. Das Wenige, das vorhanden ist, wird geteilt. Alle sind entschlossen, durchzuhalten und nicht aufzugeben“, erzählt sie. Die Lage im Nordosten des Landes ist dramatisch. „Die Sorge um die Menschen, mit denen ich seit Jahren zusammenarbeite, ist groß. Mein Tag kann erst beginnen, nachdem ich ein Lebenszeichen von ihnen am Handy sehe.“

Auch im Westen des Landes ist die Lage dramatisch. In der Stadt Ivano-Frankivsk sind seit der Annexion der Krim und den Kämpfen im Donbass im Jahr 2014 bereits tausende Flüchtlinge aus der Ostukraine angekommen. Die Versorgung hat sich schon bisher schwierig gestaltet. Am 24. Februar wurde auch diese Stadt durch Bomben auf den Flughafen aus dem Schlaf gerissen. Seither ist es ruhig, es werden nun geflüchtete Menschen aus dem Osten versorgt. „Unsere Partnerorganisation ist gerade dabei, eine Brücke der humanitären Hilfe für die östlichen Landesteile zu bauen. Ihre Entschlossenheit und Kraft sind allein bei dem Schlafmangel in der letzten Woche bewundernswert. Diese positive Energie ist aus jeder Nachricht zu spüren“, so Truger.

„Unser Leben war auch ohne Krieg nicht leicht“ – diesen Satz hört man in diesen Tagen oft. Das Land wurde schon bisher durch politische und wirtschaftliche Krisen gebeutelt. Dazu kommt Corona, das in der Ukraine eine der höchsten Opferzahlen weltweit forderte. Horrende Preissteigerungen haben das Land schon vorigen Herbst an den Rand einer humanitären Katastrophe gebracht. Und jetzt noch der Krieg. Die Folgen sind kaum abschätzbar.

Am Freitag, 25. Februar, wurde in der Stadtpfarrkirche in Graz für den Frieden in der Ukraine gebetet (Bericht auf Seite 5). Eine Projektpartnerin aus dem Nordosten bekräftigt in ihrer Grußbotschaft, wie sehr ihr das Kraft gibt: „Ich bin ganz gerührt zu hören, dass ihr für uns betet. Wir beten mit euch und für euch. Eine Bitte habe ich: Beten wir auch für alle Mütter, die ihre Kinder in den Krieg schicken müssen. Beten wir für Verständnis zwischen den Menschen, damit nicht der Hass, sondern die Liebe siegt. Danke, dass ihr uns nicht vergesst. Danke, dass ihr in Gedanken bei uns seid.“

Die lokalen Projektpartner von Welthaus unterstützen die Ärmsten. Derzeit laufen Planungen mit Welthaus-Partnern in der Ostslowakei, Transporte in die Ukraine zu organisieren. Diese sollen von Ivano-Frankivsk aus in die östlichen Kriegsgebiete verteilt werden. Schenken wir den Menschen in der Ukraine ein Stück Hoffnung, und zeigen wir ihnen, dass die Welt sie nicht vergessen hat!

Christian Köpf

Spendenmöglichkeit
Das Welthaus der Diözese Graz-Seckau ist seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Ukraine tätig. Die ProjektpartnerInnen unterstützten die Ärmsten auch im Krieg. Spendenkonto: AT79 2081 5000 0191 3300, Kennwort „Ukraine“.

Schon vor dem Krieg war es für viele UkrainerInnen nicht einfach. Das Welthaus hilft, dass die Menschen mit dem Nötigsten zum Leben versorgt werden (l.). Die Caritas in Lwiw (Lemberg) kocht für Flüchtende, die vor der polnischen Grenze auf die Ausreise warten (r.). | Foto: Verein Viden, Caritas Spes Urkaine
Agnes Truger vom Welthaus verliest beim Friedensgebet in der Grazer Stadtpfarrkirche Botschaften aus der Ukraine. | Foto: Schaller
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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