Weltkirche
Anlass zum Staunen
Ordenskonferenz besuchte türkische Klöster.
Ein „christliches Volk, das nicht aufgibt, das für sich und seine Identität einsteht, komme was wolle“ haben Vertreter der österreichischen Ordenskonferenz im südosttürkischen Tur Abdin gefunden. Dass viele Bewohner der einst christlichen Region ermordet oder vertrieben worden waren oder sich zur Auswanderung – viele als Gastarbeiter in deutschsprachige Länder – entschlossen hätten, sei wenig bekannt, heißt es im Bericht der Ordenskonferenz Österreich über ihren einwöchigen Besuch in der Türkei im Juli. Die wenigen Verbliebenen – darunter auch Ordensleute – gäben mit ihrer Freude und Lebensenergie dennoch Anlass zum Staunen.
„Klosterleben wird im Tur Abdin anders gedacht als bei uns im Westen“, resümieren die ReiseteilnehmerInnen, denen u. a. Schwester Christine Rod angehörte. „Ein Kloster mit nur einem Mönch ist keine Seltenheit. Für uns zuerst unvorstellbar, erklären uns die Mönche mit einer Selbstverständlichkeit, dass sie ja nicht allein seien. Es kommen Gäste, es sind Studenten hier, die Aramäisch lernen, und in vielen Klöstern leben auch Nonnen.“
Die Lebensgeschichten der besuchten Mönche und Bischöfe seien „teilweise sehr hart“. Sie reichten von Gefängnisaufenthalten bis zu Landraub und Gerichtsverfahren. Auch ein Erdbeben habe 2023 etliche Kirchen zerstört. Von den einst 80 Klöstern im Tur Abdin, von denen einige bis ins 3. oder 4. Jahrhundert zurückreichten, seien nur wenige erhalten und bewohnt.
Besonders die große Gastfreundschaft, sowie die Bemühungen um die Weiterführung von Glaube, Traditionen und der aramäischen Sprache – jener, die auch Jesus sprach – hätten beeindruckt.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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