Papstreise
Als Geschwister leben

ft in Bahrain am 3. November wurde Papst Franziskus mit Blumen in der Gangway des Flugzeugs empfangen. Am Flug plagten Franziskus Knieschmerzen, sodass er nicht seine übliche Begrüßungsrunde durch die Sitzreihen vornehmen konnte.  | Foto: KNA
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  • ft in Bahrain am 3. November wurde Papst Franziskus mit Blumen in der Gangway des Flugzeugs empfangen. Am Flug plagten Franziskus Knieschmerzen, sodass er nicht seine übliche Begrüßungsrunde durch die Sitzreihen vornehmen konnte.
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Einen interreligiösen Kongress besuchte der Papst in Bahrain. Er stärkte die Brücken zum Islam und die „kleine Herde“ Christen auf der Arabischen Halbinsel.

Bahrain
Der Inselstaat im Persischen Golf mit der Hauptstadt Manama ist eine konstitutionelle Monarchie mit dem Islam als Staatsreligion. Durch Erdöl und -gas wohlhabend geworden, ist er auch bekannt für seine Formel-1-Strecke.

Ein kleines Inselkönigreich im Persischen Golf besuchte Papst Franziskus von 3. bis 6. November: Bahrain. Auf über 30 Inseln leben etwa 1,7 Millionen Menschen. Ein Großteil der Bewohnenden sind Zuwanderer – vor allem Gastarbeiter. So auch die meisten der schätzungsweise 80.000 KatholikInnen. Viele von ihnen stammen aus Asien, insbesondere von den Philippinen und aus Indien. Es gibt zwei katholische Pfarren sowie die neu erbaute und Ende 2021 geweihte Kathedrale „Unsere Liebe Frau von Arabien“ in Awali, die Franziskus auch besuchte.

Mehr als nur interreligiöse Diplomatie
Nach Bahrain sei er als Gläubiger gekommen, „als Christ, als Mensch und Pilger des Friedens“. Diese Tage markierten „eine wertvolle Etappe auf dem Weg der Freundschaft“, der sich in den letzten Jahren mit verschiedenen islamischen Religionsführern intensiviert habe. Franziskus wollte mit seiner Reise auf die Arabische Halbinsel seine Brücken zur islamischen Welt weiter stärken. Unmittelbarer Anlass für seine 39. Auslandsreise war das „Bahrain Forum for Dialogue“.

Bei dem interreligiösen Kongress trafen sich auf Einladung des Königs von Bahrain rund 200 Religionsführer, Wissenschaftler und andere Persönlichkeiten. Auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn nahm daran teil. Die besondere Stärke des Forums sei, „dass es überhaupt stattgefunden hat in einer so stark islamisch geprägten Welt, dass der Dialog der ausdrückliche Wille des Königs ist“. Es sei ein deutliches Zeichen Richtung interreligiöser Öffnung. Doch es bliebe noch viel zu tun, so Schönborn.

Weit mehr als nur interreligiöse Diplomatie konnte man bei dem Kongress zwischen Papst Franziskus und Al-Azhar-Großimam Ahmad al-Tayyeb, der als die wichtigste religiöse Autorität des sunnitischen Islam gilt, beobachten, so Schönborn: „Hier sieht man, wie viel das ehrliche Aufeinander-Zugehen ausmacht, wenn daraus auch echte Freundschaften entstehen“, beschreibt Schönborn den Umgang zwischen Papst und Großimam.

Bahrain – ein Leuchtturm
In seiner Rede beim Treffen mit König Hamad bin Isa Al Chalifa rief Franziskus ganz nach dem Motto seiner Reise „Und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade“ (Lk 2,14) zum gemeinsamen Einsatz für Frieden in der Welt und für die Umwelt auf. Er wünsche sich, dass Bahrain „ein Leuchtturm“ sei, für bessere Bedingungen für Arbeitnehmer, Frauen und junge Menschen, Respekt und Aufmerksamkeit etwa für Migranten und Gefangene, so der Papst. Franziskus sprach sich auch gegen die in Bahrain seit 2017 wieder durchgeführte Todesstrafe aus. „Ich denke insbesondere an das Recht auf Leben, an die Notwendigkeit, es jederzeit zu garantieren, auch gegenüber denjenigen, die bestraft werden“, so Franziskus im Königspalast.
Die zweite Hälfte seiner Reise widmete Papst Franziskus der „kleinen Herde“ KatholikInnen in dem Königreich, wo der Islam Staatsreligion ist. Neben dem Großevent eines Stadion-Gottesdienstes, zu dem viele katholische Gläubige von der ganzen Arabischen Halbinsel angereist waren, traf Franziskus sich mit SchülerInnen der einzigen katholischen Schule in Bahrain. Sie wird auch von muslimischen Kindern besucht. Die Berufung, als Geschwister zu leben, sei allen Menschen anvertraut, hielt der Papst fest.

KATHPRESS

ft in Bahrain am 3. November wurde Papst Franziskus mit Blumen in der Gangway des Flugzeugs empfangen. Am Flug plagten Franziskus Knieschmerzen, sodass er nicht seine übliche Begrüßungsrunde durch die Sitzreihen vornehmen konnte.  | Foto: KNA
Kardinal Schönborn nahm am interreligiösen Kongress in Bahrain teil. Im Bild: Vor der 2021 eröffneten Kathedrale in Awali. | Foto: Baghdi
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SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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