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Bräuche und Feste

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Allerheiligen

Die Wurzeln des Festes Allerheiligen liegen im christlichen Orient – bereits im vierten Jahrhundert sind Sammelfeste für Heilige bezeugt. Mit der zunehmenden Zahl an Märtyrern während der Christenverfolgung wurde es unmöglich, jedes Blutzeugen einzeln zu gedenken.

Im neunten Jahrhundert hat sich der 1. November als Fest für alle Heiligen durchgesetzt und bis heute erhalten. An diesem Tag gedenkt die katholische Kirche nicht nur aller offiziellen Heiligen, sondern auch aller Menschen, die „heilig“ lebten. Heilig meint: Menschen, die Gott „ausstrahlen“ und ganz im Sinne der Seligpreisungen handeln, die wie „auferstanden“ leben, wie im Himmel auf Erden.

Bräuche und Feste - Rund um unsere Verstorbenen

In allen Kulturen und zu allen Zeiten war es den Menschen wichtig, sich von ihren Toten auf würdige Weise zu verabschieden. Leichname wurden mit Ritualen auf die Bestattung vorbereitet, gewaschen oder gesalbt, schön gekleidet, mit Grabbeigaben ausgestattet.
Bestattungsorte wurden bewusst ausgesucht, vorbereitet, gekennzeichnet, verziert und je nach Möglichkeiten baulich ausgeschmückt, präsentiert und gepflegt. Auch Formen des Totengedenkens sind aus vielen Kulturen überliefert. Drei verwandte Feste werden näher vorgestellt: das keltische Fest Samhain, der irische Ursprung von Halloween und unser christliches Allerseelenfest.

Samhain
Das keltische Fest Samhain war eines der vier großen Ereignisse im Jahreskreis dieses naturverbundenen Volkes. Die Nacht zum 1. November bedeutete bei den Kelten die Grenze zum Winter und damit zur dunklen Jahreszeit. Sie glaubten, dass die Grenze zur Totenwelt in jener Nacht besonders durchlässig sei. Gefeiert wurde mit:

  • großen Feuern zur Vertreibung von Kälte
     und bösen Geistern und zur Reinigung
  • Opfergaben auf den Gräbern, um die Toten gnädig zu stimmen
  • gruseligen Verkleidungen, um die Geister zu erschrecken und fernzuhalten.

Allerseelen
Am Allerseelentag gedenken katholische ChristInnen ihrer verstorbenen Angehörigen. Im 9. Jahrhundert wurde der Gedenktag Allerheiligen für die Weltkirche am 1. November festgelegt. Ein Jahrhundert später entstand das Gedenken zu Ehren der Toten am 2. November – eingeführt erstmals 998 von Abt Odilo von Cluny für alle ihm unterstellten Klöster.
Zu diesen Feiertagen gehören:

  • Verstorbenen-Gedenken und Gräbersegnungen
  • besonderer Grabschmuck und Grabkerzen
  • ein spezielles Hefegebäck – in der Steiermark bekannt als Allerheiligenstriezel.


Halloween

Das Wort Halloween entstand mit der Christianisierung. Die Kirche bezeichnete das heidnische Fest Samhain im 9. Jahrhundert als „All Hallows Eve“, den Abend vor Allerheiligen am 1. November. Weg vom Totengedenken hin zu einem Party-Event entwickelte sich Halloween, als irische Einwanderer den Brauch im 19. Jahrhundert nach Amerika brachten.
Dazu gehören:

  • Verkleidungen und gruselige Dekoration wie Kürbislaternen
  • Kinder die von Haus zu Haus gehen und um Süßigkeiten bitten.
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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