Was glaubt Österreich?

Was im Leben zählt, was in Krisen trägt, was Kopf und Herz bewegt – eine Studie gibt Auskunft darüber, worin Menschen in Österreich Sinn finden. Mit den Ergebnissen werden sich einige Sendungen in TV und Radio beschäftigen. Im Bild ein Ausschnitt aus Religionen der Welt vom 11. Jänner.  | Foto: Videostill/ORF ON
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  • Was im Leben zählt, was in Krisen trägt, was Kopf und Herz bewegt – eine Studie gibt Auskunft darüber, worin Menschen in Österreich Sinn finden. Mit den Ergebnissen werden sich einige Sendungen in TV und Radio beschäftigen. Im Bild ein Ausschnitt aus Religionen der Welt vom 11. Jänner.
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Erste Ergebnisse einer neuen, von der ORF-Abteilung für Religion und Ethik initiierten Studie der Universität Wien zeigen einen starken Wandel des religiösen und weltanschaulichen Lebens.

Was gibt Ihnen im Leben Halt? Woran glauben Sie? Was ist für Sie der Sinn des Lebens? Diesen und weiteren Fragen ist die Universität Wien in einer repräsentativen Studie nachgegangen. Die vom Zukunftsfonds der Republik Österreich geförderte Studie ist Teil eines ORF-Projekts. Dafür wurden im April und Mai 2024 insgesamt 2160 Personen mit Wohnsitz in Österreich zwischen 14 und 75 Jahren zu ihren Glaubens- und Wertvorstellungen befragt. Am 7. Jänner wurden ausgewählte Ergebnisse in der Sendung „Was glaubt Österreich – Hat Gott ausgedient?“ präsentiert und anschließend von Barbara Stöckl und Konrad Paul Liessmann mit ExpertInnen diskutiert.

Glaubenswandel. Wie die Studie unter anderem zeigt, verlieren religiöse Institutionen und auch nicht-religiöse Vereine Mitglieder, gleichzeitig haben Spiritualität und der Glaube für viele weiterhin eine große Bedeutung, wenn auch in veränderter Form. Die meisten finden ihren Lebenssinn nicht mehr in großen Sinn-Erzählungen, sondern verstärkt im individuellen Bereich. Während jüngere Menschen nach persönlicher Entfaltung und spiritueller Weiterentwicklung streben, schätzen ältere Zufriedenheit mit dem Erreichten und Beständigkeit. Gesundheit ist für alle zentral.

Trotz rückläufiger Zahlen bei der Religionszugehörigkeit in den vergangenen Jahren bleibt Religion für viele Jugendliche überraschend relevant. Junge Menschen sind wieder religiöser, setzen sich mit Religion jedoch wesentlich entspannter auseinander als frühere Generationen, und sie zeigen große Offenheit gegenüber verschiedensten Formen von Religiosität.

Gleichzeitig sind viele Menschen unsicher über ihren Glauben an Gott oder ein höheres Wesen. Während ältere Menschen und Frauen eher zum Glauben an eine höhere Macht neigen, glauben Jüngere häufiger an einen persönlichen Gott.

Darüber hinaus zeigt die Studie auch auf, wie sich Religiosität auf demokratiepolitische Einstellungen auswirkt. Religiöse Menschen sind grundsätzlich zufriedener mit der Demokratie und zeigen mehr Vertrauen ins Parlament. Gleichzeitig haben sie aber häufig auch autoritärere Einstellungen und zeigen eine stärkere Ablehnung gegenüber Minderheiten. Eine ähnliche Tendenz zeigt sich auch bei einem Teil der Konfessionslosen.

Neue Sendungen. Programmlich begleitet wird das Projekt von zahlreichen Beiträgen in vielen Sendeformaten im Radio, Fernsehen und Online. Die neue TV-Serie Was glaubt Österreich? – Rituale begleitet Menschen bei Ritualen und zeigt die Vielfalt religiöser und spiritueller Glaubenswelten. Für die neue fünfteilige Serie Heilige Orte haben ORF-Journalistinnen Plätze und Stätten besucht und mit Menschen gesprochen, die dort (göttliche) Stärkung erfahren und heilsame Momente erleben.

Studie von ORF und Uni
Die gesamte Studie wird im März 2025 veröffentlicht. Erste Ergebnisse wurden Anfang Jänner online und in einer TV-Sendung besprochen. Die Beiträge sind zu finden auf
religion.ORF.at/wasglaubtoesterreich

Was im Leben zählt, was in Krisen trägt, was Kopf und Herz bewegt – eine Studie gibt Auskunft darüber, worin Menschen in Österreich Sinn finden. Mit den Ergebnissen werden sich einige Sendungen in TV und Radio beschäftigen. Im Bild ein Ausschnitt aus Religionen der Welt vom 11. Jänner.  | Foto: Videostill/ORF ON
In der Sendung Philosophisches Forum (7.1.) diskutierten Barbara Stöckl und Konrad Paul Liessmann mit ExpertInnen über die Ergebnisse der Studie. Nachzusehen auf on.orf.at
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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