Osterbotschaften
Was Auferstehung bedeutet
In ihren Osterbotschaften betonten Papst Franziskus und auch die österreichischen Bischöfe heuer vielfach den Wunsch nach Frieden – in der Ukraine und weltweit.
Papst Franziskus hat in seiner heurigen Osterbotschaft für das ukrainische und für das russische Volk gebetet. Vor dem weltweit übertragenen Segen „Urbi et orbi“ – „Der Stadt Rom und dem Erdkreis“ – sagte er am Ostersonntag: „Hilf dem geliebten ukrainischen Volk auf dem Weg zum Frieden, und ergieße dein österliches Licht über das russische Volk. Tröste die Verwundeten und jene, die durch den Krieg geliebte Angehörige verloren haben, und lass die Gefangenen sicher zu ihren Familien zurückkehren.“
Krisenherde weltweit
Sehr besorgt äußerte sich der Papst über die aktuelle Lage in Jerusalem. Die Angriffe in den vergangenen Tagen bedrohten das ersehnte Klima von Vertrauen und gegenseitigem Respekt, das nötig sei, „damit der Dialog zwischen Israelis und Palästinensern wieder aufgenommen werden kann, so dass in der Heiligen Stadt und in der ganzen Region Frieden herrsche“. Außerdem erwähnte er mehrere internationale Krisenherde, darunter die vor zwei Monaten von einem schweren Erdbeben getroffene Türkei und den von Verarmung und inneren Konflikten bedrohten Libanon.
Mit klaren Worten ging Franziskus auch auf die Lage der Christen in Nicaragua ein: „Gedenke all derer, die daran gehindert werden, ihren Glauben frei und öffentlich zu bekennen.“ Denn Nicaraguas sozialistische Regierung von Präsident Daniel Ortega hat alle öffentlichen Gottesdienste und Prozessionen in der Osterzeit verboten. Weiter erwähnte er die Gewaltopfer in Burkina Faso, Mali, Mosambik, Nigeria und Myanmar.
Friedensauftrag in friedloser Welt
Den mit dem Osterglauben verbundenen Friedensauftrag haben Erzbischof Franz Lackner und Kardinal Christoph Schönborn in ihren Predigten am Ostersonntag betont. „Als Auferstehungschristen haben wir den Auftrag, in der Welt da zu sein, Zeuge zu sein, und uns nicht damit abzufinden, wenn wenige hundert Kilometer von uns ein furchtbarer Angriffskrieg im Gange ist“, sagte Erzbischof Lackner. Wie die Frauen damals am Kreuz Jesu ausharrten, so sei es Auftrag der Christen, „auf den heutigen Hügeln der Nöte auszuharren – bittend und helfend da zu sein und Frieden zu stiften“. Dies sei „unser Glaube, unsere Hoffnung, unsere Mission“, so Lackner.
Damit Zueinander möglich wird
Ein Kaleidoskop an Krisenphänomenen, die Menschen heute belasten, zeigte der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl in seiner Predigt am Ostersonntag im Grazer Dom auf. „Krieg und Terror und die damit verbundenen menschlichen Tragödien – auch von Flüchtenden – lähmen viele in der Perspektive auf Hoffnung. (…) Armut, Teuerung und die damit zusammenhängenden Fragen lassen viele wie im Tod erstarren oder in Anklage versinken. (…) Krisen am Arbeitsmarkt (…) und, und, und – all das lässt viele weltweit fragend zurück. Gibt es Licht am Ende des vermeintlichen Tunnels?“ Auch innerkirchlich gebe es viel Zerrüttung, Austritte, Richtungsstreit. Auferstehung bedeute angesichts dieser multiplen Krisen vor allem, „das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen“ und sich aktiv einzubringen, „damit das Zueinander möglich wird“, so der Bischof. Und er lädt ein, Hoffnung und Zuversicht zu teilen: „Sehen wir das Leben neu, weil ER auferstanden ist. Folgen wir IHM in unserem Galiläa – einer guten Zukunft entgegen!“
„Unser Galiläa“
„Wenn wir im Zukunftsbild unserer Diözese davon sprechen, dass uns ‚Gott im Heute‘ entgegenkommt, dann nehmen wir diesen Auftrag wahr. Unser Galiläa ist hier in der Steiermark“, so Bischof Krautwaschl in der Osternacht.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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