Auf die Form achten
Religionen stellen die großen Fragen und achten auf das Schöne.
Der Schriftsteller Navid Kermani hält Rituale in der Religion für wichtig. Es solle sich niemand wundern, dass Kirchen leer blieben, „wenn es nicht mehr schön ist, wenn man bei der Messe nicht mehr auf die Form achtet, nicht mehr auf das Fremde achtet – denn was ist fremder als Gott“, sagte Kermani am 2. Juni im deutschen Augsburg. Religionen seien überflüssig, wenn sie nur als große Erklärer aufträten, „wenn sie nur eine weitere Gewerkschaft sind“. Zudem ergänzte er: „Religionen stellen die großen Fragen. Ideologien geben die Antworten mit.“ Der Publizist befasst sich vielfach mit religiösen Themen.
Kermani äußerte sich beim „Eden-Fest“ im Augsburger Kongress am Park, das der katholische Theologe Johannes Hartl erstmals organisiert hat. Hartl leitet das Augsburger Gebetshaus, in dem seit 2011 rund um die Uhr gebetet wird. Das „Eden-Fest“ lief als „Konferenz für eine menschliche Zukunft“.
Die Tagung mit Musik, Vorträgen, Lesungen und Übungen sollte Disziplinen wie Kunst, Aktivismus, Forschung, Spiritualität und Psychologie zusammenbringen. Neben Kermani traten weitere Prominente auf.
So erzählte der Schauspieler Samuel Koch, er habe als kleiner Junge große Furcht vor dem Schlafengehen und der Dunkelheit gehabt. „Ich habe dann zu Gott gebetet: Mach, dass ich keine Angst mehr hab.“ Ab da sei diese tatsächlich weg gewesen.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.