Verlorene Jugend?
Die Katholische Jugend warnt vor Folgen der Corona-Pandemie und versucht entgegenzuwirken.
Die Katholische Jugend Österreich (KJÖ) versucht den „besorgniserregenden“ Folgen der Corona-Pandemie auf junge Menschen bestmöglich entgegenzuwirken. Die Öffnung der Kinder- und Jugendarbeit seit 15. März – in Ostösterreich durch die politisch vereinbarte „Osterruhe“ jetzt allerdings wieder aufgehoben – spielt dabei laut dem KJÖ-Vorsitzenden Tobias Kirschner eine wichtige Rolle: „Jugendorganisationen und Vereine erfüllen eine wichtige Aufgabe: Wir vernetzen Jugendliche, stiften Gemeinschaft und bieten jungen Menschen Räume für ihre persönliche Entwicklung.“ Unter Einhaltung aller erforderlichen Präventionsmaßnahmen könne die Katholische Jugend ihrer Zielgruppe „wieder ein Stück Normalität zurückgeben“. Seit 15. März ist „das Betreten der Einrichtungen und Teilnahme an Angeboten der außerschulischen Jugenderziehung und Jugendarbeit unter strengen Schutzmaßnahmen zulässig“.
Die KJÖ erinnert an eine jüngst von der Donauuniversität Krems erstellte Studie über die psychosoziale Gesundheit junger Österreicher in Zeiten der Pandemie. Die unter anderem auf eine höhere Suizidbereitschaft schließen lassenden Ergebnisse seien „besorgniserregend“, mahnt Kirschner. Fehlende soziale Kontakte und Freizeitangebote wirken sich schwerwiegend auf das Wohlbefinden und die Stabilität junger Menschen aus. „Viele glauben, dass ‚die Jugend‘ sowieso mehr in der digitalen Welt lebt und daher Lockdown, Distance Learning und Physical Distancing für sie nicht so schlimm sind.“ Das sei eine Fehleinschätzung. „Jugendliche brauchen die analoge Welt genauso wie andere Generationen auch.“ Das Internet würden sie nützen, um die Reichweite ihrer Lebenswelt zu vergrößern und um ihren persönlichen Selbstverwirklichungsdrang besser ausleben zu können, erklärt Kirschner.
Obwohl im vergangenen Jahr vielerorts neue Online-Angebote entwickelt wurden, sei es für Jugendgruppenleiterinnen und -leiter oft nicht einfach gewesen, ihre Klientel zu erreichen: „Wenn man den ganzen Schultag bereits vor dem Computer gesessen ist, ihn vielleicht noch mit Geschwistern und Eltern teilen musste, ist man am Ende des Tages schon so übersättigt, dass man gar nicht mehr zur Jugendstunde kommen möchte“, berichtete Kirschner. Die Katholische Jugend auf Bundes- und Diözesanebene versucht dennoch, Jugendliche mit verschiedensten Angeboten durch die Krise zu begleiten und ihre „seelischen Abwehrkräfte“ zu stärken.
KATHPRESS
Kinder & Jugend
Fastenzeit und Ostern
Die Katholische Jugend Steiermark begleitet Jugendgruppen-LeiterInnen und Jugendliche durch die Fasten- und Osterzeit. Ob mit Ideen für Online-Gruppenstunden, ein Oster-Pinzen-Rezept, eine Do-It-Yourself-Anleitung für österliches Gestalten oder Meditations-Impulse zum Aufladen der eigenen Akkus – viele An-regungen finden sich auf der Homepage und den Social-Media-Kanälen des Fach-bereichs Kinder & Jugend. Alles unter
www.kiju.graz-seckau.at
Außerdem veranstaltete der Fachbereich kürzlich einen Online-Workshop zum Thema Resilienz-Förderung bei Kindern und Jugendlichen (Bericht siehe Spalte).
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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