MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 25. 9. 2022
Wurzeln des Herbstes

Die weiße Wurzel der jungen Brennnessel hilft bei Beschwerden der Harnwege. | Foto: istock
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  • Die weiße Wurzel der jungen Brennnessel hilft bei Beschwerden der Harnwege.
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Wurzeln gehören jetzt auf den Teller.


Die Wildkräuter erfreuen uns Gartenbesitzer im Frühling. Im Sommer gibt es die schmackhaften und nährstoffreichen Früchte und auch die Blüten zu essen. Und auch der Herbst hat einiges zu bieten. Gerade wer Wurzeln schon einmal geerntet hat, weiß: Wurzeln gehören wieder zurück auf den Teller.

In der Wurzel liegt der Ursprung der ganzen Pflanze. Wenn die Pflanzen sich im Herbst zurückziehen, sich von ihrem satten Grün verabschieden, dann bündeln sie ihre Energie in den Wurzeln. Es ist quasi auch die Winterruhe im Garten angedacht. Aber hier geht die Wurzelernte erst richtig los. Die Wurzeln können von Oktober bis März geerntet werden. Für all jene, die noch nicht so pflanzenkundig sind, empfehle ich, dies noch zu tun, wenn das Kraut noch ganz und sichtbar vorhanden ist.
Alle anderen können später auch noch fleißig graben.
Immer mehr Menschen möchten, genauso wie ich, keine künstlichen Produkte mehr verwenden, sondern wollen zurück zum Einfachen, zum Natürlichen. Sie wollen gesunde, heilsame Pflanzen als Lebensmittel in den Speiseplan mit einbauen. Da sind Wurzeln genau richtig.
Verdickte Wurzeln kennen wir von unserem Mittagstisch, wie die Karotte, die Wurzelpetersilie (Bild) oder auch die Pastinake. Knollen wären zum Beispiel die Süßkartoffeln oder die Zuckerwurzeln.
Angelika Ertl

Engelwurz -  süße Angelika
Die süßlich duftende Engelwurz (Angelica archangelica) mit ihren großen Blättern und den cremeweißen Blüten ist eine Bereicherung für den Kräutergarten.
In der Volksmedizin finden die Wurzeln Verwendung, sie enthalten Bitterstoffe und ätherische Öle. Engelwurztee wird aus der Wurzel gewonnen, entspannt und fördert den Schlaf. Der Tee wird bei Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, Magen- und Darmkrämpfen eingesetzt. Auch in Kräuterlikören ist das Öl der Wurzel enthalten und ist nach schweren Mahlzeiten eine Wohltat für den Magen. Für die äußerliche Anwendung hilft das Öl bei rheumatischen Erkrankungen.
DEIKE

FÜR SIE GELESEN

Naturvertrauen
Christina Geyer, 35 Euro
Servus Verlag

Schroffe Felshänge, rauschende Bäche, schier endlose Wälder: Die ungezähmte Schönheit der Natur fasziniert uns und lässt uns staunen. Doch Nationalparks in Österreich sind mehr als ein Ausflugsziel für das Wochenende. Sie sind Naturschutzgebiet, Forschungseinrichtung und Bildungsstätte. Die Autorin lebt und arbeitet in der Nationalparkregion Gesäuse.

Auf jeder Ebene des Gartens sind Schätze verborgen.

Eine kleine Wurzelkunde
Verarbeitung. Ausgraben, abbürsten, waschen, klein schneiden. Danach können sie getrocknet oder frisch verwendet werden. Getrocknet können Wurzeln gekaut werden (herrlich ist hier die Klette oder bei Magenproblemen der Baldrian). Weiters kann man sie in Öl einlegen. Oder frisch in rund 40-prozentigen Alkohol einlegen und zum Einnehmen und Einreiben verwenden. Auch in Essig eingelegt sind die Wurzeln bekömmlich und gut. Einen Löffel Honig dazu, und fertig ist der Zaubertrank. Verwendung. Als Gewürz, Gemüse, Kaffeeersatz, als Heilmittel und zum Räuchern. 
Gierschwurzel, in Essig eingelegt, wirkt stärkend. Baldrian wird bei Schlafstörungen, Wechselbeschwerden und bei Sehschwäche eingesetzt. Beifuß bei allgemeiner Schwäche und Darmkrämpfen. Beinwell ist das beste Knochenmittel. Die Wurzel wirkt abschwellend und schmerzstillend. Äußerlich als Tinktur einreiben.  Brennnesselwurzel bei Arthritis und Gicht und rheumatischen Beschwerden.
Weitere: Löwenzahnwurzel, Eibisch, Meisterwurz, Blutwurz und viele mehr.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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