MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 28. August 2023
Wildes Obst für den Garten

Hagebutten sind die Früchte von wild wachsenden Rosensträuchern und in Küche und Hausapotheke sehr gut zu verwenden. | Foto: Fotolia
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  • Hagebutten sind die Früchte von wild wachsenden Rosensträuchern und in Küche und Hausapotheke sehr gut zu verwenden.
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Wildobsthecken und -früchte – ein wahrer Trend.
Das, was man früher an Wegrändern gefunden hat, hat sich auch im Garten einquartiert und wird für die gute Gastronomie immer mehr ein Highlight.

Geschmäcker von Brombeeren, Quitten, Heidelbeeren, Holunder oder Hagebutten – all dies kann vom Garten auf den Teller kommen. Ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant ist zum Beispiel auch der Sanddorn, der aber viel Platz braucht.
Früher wurde das Wissen um die Sammelplätze von Generation zu Generation weitergegeben. Jetzt ist es durch Flurbereinigungen und weniger Wissenstransfer in den Schatten gerückt. Umso wichtiger ist es wieder, diese Art der Biodiversität in Gärten zu holen.
Durch den Anbau von Wildobst wird die Biodiversität gefördert. Das Wildobst ist im Winter Nahrung für die Tiere. Wildobsthecken sind ein toller und effektiver Schutz gegen Staub und Lärm und wichtige Nistplätze für die Tiere (z. B. Wildrosenhecken).
Wilde Schätze unterstützen unser Immunsystem. Wildobst ist sehr anpassungsfähig und benötigt keinen Dünger oder besondere Pflege. Die Gehölze sind robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen und sind oft in Baumschulen um weniger Geld zu bekommen als gezüchtete Turbosorten.
Es steckt im Wildobst das volle Leben; kleine Tiere, Vögel, Käfer, Spinnen und Insekten finden in diesen Hecken Unterschlupf.
Für kleine Gärten eigenen sich Wildrosen, dazu zum Beispiel die Apfelrosen ROSA GALLICA oder auch die Kartoffelrosen ROSA RUGOSA. Sie haben wunderbare Hagebutten, die im Herbst eine Augenweide und auch sehr schmackhaft sind. Ich mache daraus auch immer wieder Gelee und Sirup und vor allem Hagebuttenmarmelade.
Angelika Ertl

Die Wildobsthecke
Eine frei wachsende Wildobsthecke braucht viel Platz. Rechnen Sie vier Meter Breite ein, und ab fünf bis zehn Meter Länge ist sie auch eine Heimat für Tiere.
Diese Hecken pflanzt man am besten im Dreiecksverband – Zickzack – und nicht direkt nebeneinander. Der Abstand sollte von der einen zur anderen Pflanze zwei, mindestens aber eineinhalb Meter betragen.
Wertvolles Wildobst sind Hagebutte, Brombeere, Kornelkirsche, Vogelbeere, Weißdorn, Apfelbeere, Schlehe, Sanddorn und Berberitze.

FÜR SIE GELESEN

Wildobst
Helmut Pirc, 19,90 Euro
Leopold-Stocker-Verlag

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Im Wildobst steckt das volle Leben.

Angelika Ertl, Biogärtnerin

Welches Wildobst passt für einen Garten?
Die Kornelkirsche ist eine super Hecke, die bei mir auch im Garten wächst und mit den großen Wildrosen den Gartenrand säumt. Darin tummeln sich viele Tiere, und Brutplätze finde ich dort immer wieder.
Weiters gibt es die Felsenbirne, die ein Genuss ist. Sie müssen nur rasch mit dem Ernten sein, denn auch die Vögel lieben diese Früchte. Es gibt spätertragende und frühtragende Sorten. Die Herbstfärbung ist goldgelb und die Blüte im Frühjahr eine Augenweide.
Eine Besonderheit sind sicher Schlehe und Holunder. Wer sich mit altem Wissen vertraut machen möchte, ist mit diesen Früchten gut beraten. Schlehen tragen nach einigen Jahren einen Jahresbedarf an Früchten, und der Holunder ist ebenso eine vieltragende Frucht.
Die Berberitze ist selten, aber schön und kommt mehr und mehr in den Trend wegen des reichen Vitamin-C-Gehaltes.
Schlehe und Berberitze schmecken aber erst gut nach den ersten Frösten.
Die Quitte ist ein edles Obst und ein schöner Kleinbaum. Quittenmus und Gelees
schmecken köstlich.
Und: Jeder einzelne Wildobststrauch hilft! EIN Wildrosenstrauch oder EINE Felsenbirne ist besser als keine!

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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