„Zero Waste“
Schritt für Schritt auf Null
„Zero Waste“: Spannende Herausforderung zur Müllvermeidung.
„Zero Waste“ kann gerade für junge Familien eine spannende Herausforderung sein. Zwar ist meist das Geld knapper, und es ist weniger Zeit, um sich mit der Thematik intensiv auseinanderzusetzen. Dennoch ist es besonders jungen Eltern oft ein wichtiges Anliegen, den Kindern eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. „Zero Waste“ passiert nicht von heute auf morgen, es ist ein Prozess. Es fängt mit kleinen Schritten an, und es werden nach und nach weitere Maßnahmen zur Müllvermeidung gesetzt. So wächst man hinein und ist nicht von der Fülle der Umstellungen überfordert. Ein Schritt ergibt den nächsten, und plötzlich füllt sich der Mistkübel kaum noch.
Ein Umdenken ist wichtig, da die Umweltbelastung durch unser Konsumverhalten enorm ist. Die Herstellung und Entsorgung von Produkten und Verpackungen verbrauchen große Mengen an Ressourcen unserer Erde. Darüber nachzudenken, was man wirklich braucht, ist der Grundgedanke von „Zero Waste“.
An Festtagen wie Geburtstag, Hochzeit oder Weihnachten fällt viel Müll an, Geschenke werden eingepackt – nach dem Auspacken landet die Verpackung gleich in der Tonne. Wenn man Geschenke aber in Stoffe (z. B. Bettwäsche) oder Zeitungspapier einpackt, fällt dieser Müll weg. Wenn man seine Lieben mit Zeit anstelle von materiellen Dingen beschenkt, fällt das Einpacken ganz weg. Eine weitere nachhaltige Verpackungsidee ist es, Einweggläser mit getrockneten Kräutern oder Knöpfen wieder zu befüllen. Elisabeth Hacker
ZUM NACHDENKEN
Einkaufen mit dem Stoffsackerl
Die Erde ist mir und meiner Familie wichtig. Wir versuchen unseren Teil zum Umweltschutz beizutragen. Seit einiger Zeit wohnen wir nicht mehr zen-tral. Früher gingen wir zu Fuß einkaufen, neben dem großen Vorteil, kein Auto zu brauchen, war es ein weiteres Plus, dass die Kinder die Welt entdecken konnten. Jetzt heißt es planen. Jede Kleinigkeit wird auf Einkaufslisten geschrieben, um Wege mit dem Auto zu reduzieren. Eingekauft wird immer mit Stoffsackerln.
Der große Vorteil, den wir jetzt haben, ist, dass wir unser eigenes Gemüse aus Omas Garten holen können. Was dort nicht wächst, gibt es beim Nachbarn im Hofladen. Jede Henne bekommt von unserer Tochter Streicheleinheiten, und mit Begeisterung werden die Eier von ihr geholt. Wenn die Milch wieder ausgetrunken ist, wandern wir zum Bauern, schauen dort die Tiere an und kaufen frische Milch.
Wir versuchen Dinge wieder zu verwenden und Plastik zu vermeiden. Alte Lernunterlagen werden zu Zeichenpapier, Marmeladegläser werden wieder befüllt – manchmal mit Marmelade, manchmal mit Suppennudeln oder auch mit Knöpfen. Es gibt Zeiten, da funktioniert es gut. Dann haben wir wieder das Gefühl, im Müll zu ersticken. Wir wollen aber nicht aufgeben und versuchen es immer wieder, so lange, bis wir bei „Zero Waste“ angekommen sind. Manchmal hat man den Eindruck, als einzelne Person nicht viel ausrichten zu können, aber wenn viele Einzelne so handeln, dann ist es ein großer Schritt.
Die Autorin ist pädagogische Mitarbeiterin im KBW und Elternbildnerin.
Autor:Florian Heckel aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.