MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 31. März 2024
Säen, setzen, pflanzen

Jungpflanzen lassen sich auf der Fensterbank ziehen.  | Foto: privat
4Bilder

Das Vorkultivieren ist auf­wendig, aber lohnenswert.
Die Frage des Ernteglücks hängt von vielen Faktoren ab. Etwa dem richtig gewählten Zeitpunkt der Aussaat oder des Pflanzens. Ernteglück hängt aber auch von der Entscheidung ab, ob die Pflanzen in Direktsaat oder in Vorkultur gezogen werden. Jeder Hausgärtner hat die Wahl, selbst Jungpflanzen zu ziehen oder diese beim Gärtner seines Vertrauens oder bei Pflanzenbörsen zu erwerben. Vorkultur bedeutet das Vorziehen wärmeliebender Pflanzen in Aussaatschalen auf der Fensterbank, im Frühbeet oder im Gewächshaus.
Notwendig ist sie für Samen mit hohen Keimtemperaturen, die wir im Garten erst zu einem späten Zeitpunkt erreichen. Das heißt, die Aussaat unter freiem Himmel wäre erst so spät möglich, dass die ersten Früchte den Wettlauf gegen die Herbstfröste verlieren würden. Manche Pflanzen würden schlicht und ergreifend nicht ausreifen. Das Vorkultivieren bietet den Pflanzen die Chance, sich im geschützten Bereich zu entwickeln. Eine Vorkultur schützt manche Pflanze auch vor Schnecken-Attacken, durch die sie sonst gleich beim Keimen aufgefressen würden.
Mein Tipp: Nach dem Keimen stellen Sie die Pflanzen gleich wieder ins Kühle, dann wachsen sie gesünder und kompakter.
Nachteil der Vorkultur: Sie ist recht aufwendig und nimmt Zeit in Anspruch. Erst säen und keimen lassen in der Anzuchtschale, dann ins Freie rausstellen zum Abhärten und, wenn es zu kalt wird, wieder rein ins Warme – nichts für Unambitionierte. Auch entwickeln sich die Wurzeln der Pflanzen in der Regel nicht ganz so tief wie im Falle der Direktsaat.
Angelika Ertl

Unkomplizierte Direktsaat
Die Direktsaat ist einfach und unkompliziert: Die Gartenfläche sollte unkrautfrei und der Boden gut gelockert sein – egal, ob im Hochbeet oder Bodenbeet. Entweder streuen Sie die Samen ein, oder Sie legen parallele Saatrinnen an. Dann säen Sie die Samen ein und gießen alles noch gut an – oder warten auf den Regen. Achten Sie auf die Saatabstände, die auf jeder Samenpackung angegeben sind. Jede Pflanze braucht ihren Platz zum Wachsen.

FÜR SIE GELESEN

Meine wilden Kräuterfreunde aus dem Wald
Anja Fischer, Servus Verlag

Beim Spaziergang durch den Wald fallen Kindern viele grüne Schätze in die Hände, die ihr Interesse an der Natur wecken. Anja Fischer hat zahlreiche Ideen für Spiele unter den Baumkronen und gibt Tipps, was Familien im Wald alles gemeinsam erleben können. Zwölf Pflanzen-Steckbriefe im beliebten Freundebuch-Stil erleichtern den Einstieg in die Welt der Kräuter.

Mein Garten ist Lebensmittel-Laden und Glücksspender für knackig Frisches.

Angelika Ertl
Bio-Gärtnerin

Wann soll ich mein Gemüse setzen bzw. säen?
Mangold: Direktsaat im Garten Mitte April bis Juli.
Wurzelpetersilie: Aussaat von März bis Mai. Tipp: Benötigt ein wenig Dünger.
Stangenbohnen: Aussaat Mitte Mai bis Juli mit einer Rankhilfe.
Rote Rüben: Direktsaat Mitte April bis Juli. Tipp: Wunderbares Lagergemüse.
Karotten werden von Februar bis Juni direkt ausgesät. Ernte von Mai bis Oktober.
Lagerkarotten werden ab Juni bis Juli gesät. Ernte ist dann im Herbst.
Salat: Aussaat im ungeheizten Gewächshaus, ab Ende Februar. Ins Freiland setzen, sobald der Boden offen ist.
Pastinaken: Aussaat März bis Juni. Tipp: Brauchen einen tiefgründigen Boden, der in der Keimzeit feucht ist.
Karfiol und Brokkoli: Direktsaat ab Mitte April bis Ende Juni.
Weißkraut: Direktsaat der Frühsorten ab März.
Melanzani: Vorkultur ab Anfang März bis April. Tipp: Braucht warme Regionen, sonst reift sie nicht aus.
Zwiebel: Direktsaat ab Anfang März bis Ende April.
Zucchini: Vorkultur ab Mitte April bei einer Keimtemperatur von 18 bis 24 Grad. Direktsaat ab Mitte Mai bis Juni.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ