MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 25. Februar 2024
Humus im Garten

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Bodenaufbau ist ein Kernthema unserer Zeit.

Der Boden ist unsere Nahrungsgrundlage – wir gehen darauf, wir fahren darauf, wir pflastern und asphaltieren. Wir graben und bebauen den Boden und setzen bestenfalls auch Pflanzen an, die uns ernähren oder die auch nur schön sind.
Wir liegen auf den Wiesen und zupfen hie und da ein Gänseblümchen aus und sagen uns: Er liebt mich, er liebt mich nicht.
Die Natur ist einfach ein Geschenk, von dem wir unermesslich viel lernen können.
In den letzten Jahren wird die Stimme für Humusaufbau und Bodenaufbau immer lauter – aber wie geht das denn am besten? Es sind ganz einfache Grundlagen, die man im Hausgarten anwenden kann und für die man dann auch mit reicher Ernte belohnt wird.
Humus ist ein unglaublich komplexes Lebenssystem mit Bakterien, Pilzen, Tieren und Pflanzenwurzeln, anorganischem und organischem Material – alles hängt zusammen und ist in sich, wenn man es ungestört lässt, eine reine, wunderschöne, perfekte Schöpfungsidee.
Sinnvoll wäre es klarerweise auch, wenn diese Ideen großflächig angewandt werden – viele Beispiele zeigen, dass auch große Landwirtschaftsflächen mit Kompostwirtschaft große Erträge haben, dabei noch etwas für den Umweltschutz tun und zudem biologische Lebensmittel für uns Konsumenten produzieren.
Angelika Ertl

Gut umgehen mit der Erde.
Für den Humusaufbau verwenden Sie keine chemischen Mittel, sondern Komposterde oder biologischen Dünger. Geben Sie organisches Material dazu.
Decken Sie die Erde ab, im Sommer wie im Winter – entweder bepflanzen oder mit einer Pflanzenhäckseldecke (Mulch) abdecken. Graben Sie nie tiefgründig, sondern nur oberflächlich um.
Setzen Sie verschiedene Pflanzen – Starkzehrer- neben Schwachzehrerpflanzen.
Wenn dies alles geschehen ist befinden sich viele Systeme wieder im Einklang. Denn Sie müssen sich vorstellen, in einer Hand voll Erde sind so viele Mikroorganismen, wie es auf der Erde Menschen gibt – und diese tun die beste Arbeit für uns. Sie betreiben Humusaufbau in höchster Qualität – also gehen wir gut mit der Erde um.

FÜR SIE GELESEN

Morgen grüner. Klimafreundlich und nachhaltig gärtnern.
Friederike Treu
Prestel Verlag

Das Klima wandelt sich und stellt unsere Natur, unsere Umwelt und somit auch unsere Gärten vor neue Herausforderungen. Dieses Buch voller Know-how, Inspirationen und Praxistipps präsentiert 15 private Gärten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, in denen mit der Natur und für das Klima gepflanzt wird, in denen es üppig blüht und gedeiht, in denen Insekten, Vögel und Kleintiere Futter und Unterschlupf finden. Die Tipps der HobbygärtnerInnen sind leicht umzusetzen.

Der Garten ist eine Schöpfungsgeschichte, an der wir teilhaben dürfen.

Was sind die Vorteile von Böden, bei denen die Grundlage Humusaufbau ist?

  • Der Boden ist ein CO²-Speicher höchster Güte – wir betreiben Umweltschutz.
  • Der Boden ist stabil – das heißt, wenn klimatische Extremsituationen vorliegen, dann ist dieser Boden noch immer der beste Wasser- und Nährstoffspeicher.
  • Wir bekommen die beste Ernte – und das biologisch.
  • Früchte und Gemüse schmecken intensiver und halten auch länger bei Lagerungen.
  • ■ Die Nährstoffe werden dann den Pflanzen gegeben, wenn sie es brauchen, und nicht wie bei synthetisch-chemischen Düngern, wo die Pflanze oft schnell überdüngt und somit schnell krank wird.
  • ■ Die Pflanzen sind gesünder und robuster gegen Schädlinge, weil der Austausch zwischen Bodenleben und Pflanzen funktioniert.
  • ■ Die Böden bleiben erhalten und werden nicht abgetragen, – und man kann auf diese – im wahrsten Sinne des Wortes – bauen!


Kurse mit Angelika Ertl

  • 16. und 20. 3.: Biogartenkurse
  • 23. 3.: Wildkräuterkochkurs

Infos auf www.angelikaertl.at

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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