MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 25. August 2024
Grüne Stars im Winter
Wie Sie mit Wintersalaten Gartenfreude schaffen.
Sommer, Sonne, pralle Früchte – der Garten der Sehnsucht hat für viele vor allem in den heißen Sommermonaten Saison. Doch auch der Winter ist keine gartenfreie Zone.
Die gute Nachricht: Zu den Klassikern Grünkohl, Palmkohl und dem beliebten Vogerlsalat gesellen sich auch andere Sorten von Wintergemüse, die schmackhafte und vitaminreiche Ernten auf den Teller bringen. Damit uns das Gartenglück auch in der kalten Jahreszeit hold ist, sollte man dem Thema aber ein wenig Beachtung schenken.
Die Natur wird es Ihnen danken: mit köstlichen und gesunden Bio-Salaten, angereichert mit Eisen und viel Vitamin. Und das Beste: Es geht unglaublich einfach. Egal, ob Sie dafür Balkon oder Terrasse nutzen oder ein Folienhaus, das im Sommer noch die Herberge für Paradeiser war.
Ende August, Mitte September und Anfang Oktober bringe ich jeweils eine Saat aus. Die Pflänzchen setze ich dann nach drei Wochen in das Tomatenhaus und auch in die Hochbeete.
Das Einzige, worauf Sie achten müssen, ist die Pflanzen vor Schnee zu schützen, obwohl ihnen auch leichte Schneebedeckung nichts ausmacht. Im Tomatenhaus haben sie ohnehin ein Dach über dem Kopf, die Hochbeete können Sie mit Vlies oder Mistbeetfenstern abdecken.
Angelika Ertl
Aus: jetzt haben wir den Salat
Frische Wintersalate bei frostigen Temperaturen
Für den Anbau bestens geeignet sind Asia-Salate im Mix: Winterportulak, Hirschhornwegerich, Wasabino, Rouge metis, Spinat und Winterkresse, Pak Choi, Mizuna, Grün im Schnee, Red Giant und Tatsoi.
Mizuna ist ein japanischer Salatkohl. Er liefert knackige Blätter mit senfartigem Duft.
Red Giant: grün-bronzefarbig, scharf im Geschmack, enthält viele wichtige Senföle.
Pak Choi (Bild) ist eine der ältesten Kohlarten Chinas, wunderbar für Wokgemüse, ältere Blätter schmecken gut, wenn man diese mit Sesamöl anbrät.
Winterportulak/Winterpostelein: Ernten, wenn er zirka fingerhoch ist. Die Erntezeit ist vorbei, wenn der Winterportulak im Frühjahr blüht. Die Samen nicht mit Erde bedecken, denn diese sind Lichtkeimer!
Grün im Schnee: Ist besonders gut haltbar und widerstandsfähig, auch wenn es noch so kalt ist. Hat ebenso einen leicht senfigen Geschmack.
Die Wirkung der Senföle: Speziell im Winter sind wir häufig mit Atemwegserkrankungen konfrontiert, wir sind anfälliger für Infekte und husten einander buchstäblich etwas. Viele greifen vorschnell zu Antibiotika. Umso wichtiger ist es daher, auf die immunstärkende Wirkung senfölhaltiger Heilpflanzen im Winter hinzuweisen.
Eigenes Blattgemüse im Winter auf dem Teller – für jeden ein Genuss!
Wann baue ich Wintersalate an?
Die ideale Zeit: Wintersalate werden von Anfang September bis Anfang Oktober gesät. Sie sind wie alle Kohlarten Starkzehrer. Daher sollte der Boden frühzeitig mit reichlich gut verrottetem Kompost versorgt werden. Geben Sie nicht zu viel Stickstoff, sonst werden die Pflanzen anfällig für Krankheiten. Wenn der Boden trocken ist, werden die Pflanzen gegossen, doch das ist in den kalten Jahreszeiten eher selten.
Bereits nach vier Wochen kann man die ersten frischen, zarten Blätter der Salate ernten. Nach rund sechs bis acht Wochen gibt es die große Salaternte. Diese Salate überwintern und können ab Vorfrühling weiter geerntet werden. Der ideale Erntezeitpunkt ist, wenn die Asia-Salate 10 bis 15 cm hoch sind – dann sind sie ganz zart. Schneiden Sie die Pflanzen nicht zu tief, damit die Salate weiter wachsen können – dann sind sie bis zu viermal beerntbar.
Good News: Zur Winterzeit treiben weniger Schädlinge ihr Unwesen. Wenn Erdflöhe auftreten oder – wie es mir einmal passiert ist – im November noch der Kohlweißling unterwegs ist, lassen sich diese ganz gut mit dem „Insekt End“-Öl vertreiben.
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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