MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 26. März 2023
Die Kraft der Wildkräuter

Brennnesseltee lässt sich mit den Blättern des Wildkrauts selber herstellen. | Foto: pixabay
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  • Brennnesseltee lässt sich mit den Blättern des Wildkrauts selber herstellen.
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Keine Spur von Frühjahrsmüdigkeit – durch Kräuter.

Jedes Frühjahr mache ich meine mittlerweile traditionellen Entgiftungskuren. Als Grundlage dafür dienen mir die Wildkräuter aus dem Garten. Suppen, Pestos, Smoothies rund um Brennnessel, Vogelmiere & Co. stehen wochenlang auf meinem Ernährungsprogramm.
Vor allem der Brennnesseltee mit frischen Brennnesselblättern bedeutet für mich Entschlackung pur! Er vitalisiert, belebt, entschlackt und wirkt blutreinigend. Teetrinkkuren sollten etwa drei Wochen lang gemacht werden, dann am besten das „Kräutl“ wechseln, wie es auch Kneipp empfiehlt. Motto: Impulse setzen und dann den Körper wieder ruhen lassen.
Tagsüber esse ich in dieser Phase Brennnesselsuppe oder Bärlauch-Pesto. Ich merke buchstäblich, wie mein Körper entgiftet und dass ich weniger Schlaf brauche – keine Spur von Frühjahrsmüdigkeit!
Wildkräuter liefern mir den Turbo für den Start ins Jahr. Energetisch gesprochen gilt die Regel: Wenn etwas in deinem Garten auftaucht, was du nicht erwartet hast, dann braucht es dein Organismus! Klingt ein wenig spirituell, habe ich aber tatsächlich schon mehrfach beobachtet. So sind bei einer Bekannten von mir eines Tages große Mengen Lungenkraut gewachsen – kurz danach hat sich herausgestellt: Sie hatte tatsächlich Lungenprobleme. Oder: Bei einer Nachbarin ist plötzlich vermehrt die Karde aufgetaucht, auch hier lag ein Krankheitsbild vor, gegen das die Pflanze wirkt: Borreliose!
Hunderte Wild- und Heilkräuter finden sich am Wegesrand, im Wald und auf der Wiese. Einige davon gedeihen auch bei Ihnen im Garten.
Angelika Ertl

Essen statt bekämpfen
Die wichtigsten Heilpflanzen, früher bekannt als „Unkraut“, und die ersten Wildkräuter:
Brennnessel: für Tee, Suppe, Strudel, Spinat, Pesto oder Smoothies.
Vogelmiere: für Salat, Kräutertopfen, Suppe und Tees.
Giersch: für Pesto, Suppe, Salat und Knödel.
Huflattichblüten: für Tee.
Bärlauch: für Pesto, Suppe, Aufstrich, Salat.
Taubnessel: für Pesto, Suppe und Salat.
Gänseblümchen: auf Brot und Salat.
Löwenzahn: für Smoothie, Strudel, Aufstrich.
Schafgarbe: für Tee, Spitzen zu Salaten und Eierspeise.
Gundermann: für Salat, sparsam verwenden.

TERMINE

  • Vegetarischer Wildkräuterkochkurs
    Bestimmen und Sammeln der Kräuter, Infos über die Inhaltsstoffe, Erkennungsmerkmale, Einsatz in der Küche; Zubereitung von einem mehrgängigen Menü.
    28. April, 10 bis 14 Uhr.
  • Bio-Jungpflanzenmarkt
    28. April von 14 bis 18 Uhr mit Gartenführung um 16 Uhr.
    29. April von 10 bis 16 Uhr mit Gartenführung um 10 Uhr.

Garten von Angelika Ertl, Warnhauserstraße 10, 8073 Feldkirchen bei Graz.
Anmeldung: angelikaertl.at/kalender/

Der Frühling ist jedes Jahr ein Wunder.

Was bedeutet Mulchen?
Im Naturgarten wird alles verwertet. Diesem Prinzip gehorcht auch das Mulchen. Mulchen bedeutet nichts anderes, als den Boden abzudecken, so wie es die Natur vormacht. Wenn im Herbst die Blätter fallen und liegen blieben, ist das eine natürliche Mulchschicht. Eine Bodenabdeckung mit vielen Vorteilen: Mulchen versorgt die Mikroorganismen im Boden mit Futter und sorgt dafür, dass der Boden durch Sonneneinstrahlung nicht austrocknet bzw. sich im Frühjahr schneller erwärmt. Mulchen verhindert – ein toller Nebeneffekt – auch das Aufkommen von Unkraut. Verschiedene Materialen sind zum Mulchen geeignet: das beste und bequemste ist Grasschnitt. Er ist einfach verfügbar und führt dem Boden wichtigen Stickstoff zu.
Bei extremer Hitze im Sommer kann die Mulchschicht auch verstärkt werden, damit der Boden nicht austrocknet. Mulchen ist der Sonnenschutzfaktor für den Garten. Es entspricht auch einem wichtigen Gebot des natürlichen Gärtnerns: Sorge dafür, dass die Erde im Naturgarten die Sonne nicht sieht! Denn der Boden ist die existenzielle Lebensschicht. Ohne die 20 – 50 cm Erdschicht gäbe es kein Pflanzenwachstum.

Brennnesseltee lässt sich mit den Blättern des Wildkrauts selber herstellen. | Foto: pixabay
Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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