MEIN GARTEN | SonntagsblattPLUS, 27. März 2022
Dauerhaftes Gemüse

Der Begriff Permaveggies setzt sich aus zwei englischen Begriffen zusammen: "permanent" und "vegetable". Übersetzt bedeutet das so viel wie ausdauerndes Gemüse. Im Bild: Bärlauch | Foto: pixabay
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  • Der Begriff Permaveggies setzt sich aus zwei englischen Begriffen zusammen: "permanent" und "vegetable". Übersetzt bedeutet das so viel wie ausdauerndes Gemüse. Im Bild: Bärlauch
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Permaveggies – einmal gepflanzt, jahrelang ernten.
Einjährige Pflanzen sind erst auf unserem Speiseplan, seitdem das Sesshaftwerden sich etabliert hat und somit der Ackerbau. Zuvor standen vorwiegend ausdauernde Pflanzen als Nahrung zur Verfügung, die der Mensch in seiner unmittelbaren Umgebung finden konnte.
Ein wichtiger Baustein der Permakultur ist die Idee, möglichst mehrjährige Pflanzen in den Garten zu integrieren. Vorteile gibt es zu Hauf, und wir Selbstversorger sind happy, wenn wir weniger Arbeit haben mit den kleinen Setzlingen. Und sparen kann man mit Permaveggies obendrein.
Mit Permaveggies bringen wir mit weniger Aufwand mehr Vitalstoffe auf unseren Speiseplan.
Permaveggies sind langlebig. Nach einer einmaligen Etablierung sind die Pflanzen langfristig in der Pflege und Erhaltung sehr anspruchslos und liefern dennoch über Jahre, mitunter Jahrzehnte, verlässliche Erträge. Mulchen und Kompostgaben sind meist ausreichend für gute Erträge und Pflanzengesundheit.
Sie sind auch widerstandsfähiger gegen Schädlinge als einjährige Pflanzen.
Sie erfüllen mehrere Funktionen im Garten gleichzeitig – Essen, Begrünung und Bienennahrung/Biodiversität.
Aufgrund der einmaligen Pflanzung bleibt der Boden intakt und wird nicht jedes Jahr neu umgegraben. Das Bodenleben bleibt ungestört, was sich positiv auf die Bodengesundheit und -fruchtbarkeit sowie das Wasserhalte- und CO2-Speichervermögen auswirkt.
Standorte können vielfältig ausgewählt werden – Balkon und Terrasse, Garten und Hochbeete.
Angelika Ertl

Ausdauernde Pflanzen
Zwiebel und Knoblauch, Winterheckenzwiebel, Schnittlauch, Schnittknoblauch, Bärlauch, Kraut und Kohlgemüse, Ausdauernder Kohl, Meerkohl, Wildkohl, Spinat, Ausdauernder Buchweizen, Baumspinat (selbstsäend), Guter Heinrich, Brennnesseln, Knollengemüse, Topinambur, Schwarzwurzel, Knollenziest, Zuckerwurzel, Blattsalat, Melden und Malven (selbstsäend), Löwenzahn, Fette Henne, Giersch, Schildampfer, Tellerkraut, Blutampfer und Lindenblätter, Wilde Rauke, Grünspargel. Liebstöckel, Schnittlauch, Oregano, Thymian, Melisse, Schafgarbe, Estragon, Minze, Goldmelisse, Ysop, Bergbohnenkraut, Currykraut, Lavendel, Rosmarin, Staudenbasilikum.

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Natürliche Hausmittel
Jan Berry, 28 Euro
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Von Zahnpasta über Halspastillen bis zum Waschmittel – Jan Berry zeigt, wie man mit einer Handvoll Löwenzahn, einigen Rosen oder einem Bund Markt-Kräuter und einigen Zutaten aus der Küche mit wenig Aufwand alles, was man an Kosmetik und Pflegemitteln benötigt, ganz einfach selbst machen und ohne künstliche Konservierungsstoffe richtig aufbewahren kann.

Waldgärten und Innenhöfe freuen sich über die Gewohnheiten der Permaveggies.
Angelika Ertl, Biogärtnerin

Permaveggies im Garten?
Neben der ökologischen Bedeutung wie z. B. der Zusatzfunktion als Nützlingspflanze spricht auch noch ein weiterer Aspekt für die Wahl von ausdauerndem Gemüse, nämlich ein ästhetischer. Viele bekannte Zierpflanzen sind auch kulinarisch verwertbar, wie z. B. die Taglilien mit essbaren Blüten. Es entsteht somit eine optisch ansprechende und kulinarisch wertvolle Pflanzung. Ein richtiger Paradiesgarten.
Ergänzt wird der ausdauernde Garten von dem ökologischen Gestaltungselement Kräuterspi-rale im Zentrum. Als Trockensteinmauer ausgeführt, bietet sie neben den Pflanzen ebenso einen Lebensraum für diverse Nützlinge. Auch die Permaveggies selbst sind ein Rückzugsort für Tierchen im Winter und über das ganze Jahr.
Ein ausgeprägtes Wurzelsystem und Speicherorgane der Pflanzen machen sie widerstandsfähig gegenüber Wetterextremen, Trockenheit sowie möglichen Befall mit Schädlingswellen. Sie sind somit auch im Hinblick auf den Klimawandel, im Gefüge eines extremeren Stadtklimas, von Bedeutung.
Auch können sie auf weniger gutem Boden wachsen, und einige sind auch im Halbschatten und Schatten zu finden.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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