Dom
Generalsanierung von „Herz von St. Pölten“ startet

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Das „Herz von St. Pölten“ soll wieder in neuem Glanz erscheinen. Bischof Alois Schwarz und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner haben den Start der Generalrestaurierung des St. Pöltner Doms bekannt gegeben. Dazu wurde ein Sanierungs-Kuratorium gegründet. Beide betonten bei einem Pressetermin die Bedeutung des Doms für St. Pölten und weit darüber hinaus.

Acht Jahresetappen

Das Projekt ist auf acht Jahresetappen ausgelegt – 2031 will man fertig sein. Die Gesamtkosten sollen sich auf acht Millionen Euro belaufen. Davon sollen sechs Millionen Euro für die Denkmalpflege aufgewendet werden. Nach Untersuchungen wurden Risse entdeckt. Renoviert wird die Kirche selbst sowie der Kreuzgang. Die Fassaden sowie die gesamte Ausstattung des Domes würden ebenso mitgedacht werden wie die Erneuerung der Elektrik und der Beleuchtung. Außerdem soll ein barrierefreier Zugang auf der Südseite des Domes geschaffen werden.Bei der ersten Kuratoriumssitzung wurde die Aufteilung der Kosten festgelegt. Das Land Niederösterreich steuert 20 Prozent bei, ebenso der Bund (Bundesdenkmalamt), zehn Prozent kommen von der Stadt St. Pölten. Zudem wurde ein Verein zur Förderung des St. Pöltner Doms gegründet, der Spendengelder lukrieren soll.

Bei der Finanzierung setzt man außerdem auf ein im kirchlichen Bereich neues Fundraising-Modell. Über die Online-Plattform „SANKT DANKT“ kann für die Restaurierung gespendet werden.

„Mit dem Erhalt dieses bedeutenden Bauwerks, das zugleich für viele Menschen einen wichtigen religiösen Anker darstellt, nehmen wir Verantwortung für unser kulturelles Erbe wahr“, so Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Sie sprach von bedeutenden wirtschaftlichen Impulsen, die die Restaurierung mit sich bringe. Ebenso wichtig sei der Dom auch für den Tourismus und natürlich für Spiritualität und Glaube.

Christoph Bazil, Direktor des Bundesdenkmalamts, hob bei dem Pressetermin hervor, dass ein Drittel aller denkmalgeschützten Einrichtungen in kirchlichem Eigentum stünden, die überwiegende Mehrzahl davon sei öffentlich zugänglich. Er dankte der Kirche für diesen wertvollen Dienst, der nicht in die Vergangenheit, sondern letztlich in die Zukunft hin ausgerichtet sei. „Der Dom ist einfach das Herz der Stadt“, so der St. Pöltner Kulturamtsleiter Alfred Kellner. Er hob die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kirche hervor.

Ehemalige Klosterkirche

Bereits um das Jahr 800 wurde am heutigen Domplatz ein Kloster gegründet, das im Laufe der Jahrhunderte immer weiter ausgebaut wurde. Der mit 1228 abgeschlossene frühgotische Bestand bildet noch heute den Kern der im 18. Jahrhundert barockisierten Kirche. Rund 1.000 Jahre lang war das Gotteshaus die Klosterkirche des Stiftes St. Pölten. 1784 wurde das Augustiner-Chorherrenstift aufgehoben und ein Jahr später zum Sitz der neu gegründeten Diözese St. Pölten. Die ehemalige Klosterkirche wurde zur heutigen Domkirche.

Autor:

Wolfgang Zarl aus Niederösterreich | Kirche bunt

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