Texte zum Sonntag

Beiträge zur Rubrik Texte zum Sonntag

Sr. Pallotti Findenig
Wort zum Sonntag

Keine leichte Kost, das heutige Evangelium! Das ist doch entgegen aller Liebe – die kann doch nur freiwillig sein? Fordern kann ich – in einem Angestelltenverhältnis – Loyalität, korrekte Mitarbeit, Tragen von Verantwortung ... Aber Lieben? Wir Christen sind nicht „angestellt“ bei Jesus Christus. Was sind wir Christen? In welchem Verhältnis zu ihm? Wir sind getauft, viele auch nicht freiwillig oder nicht bewusst nachgeholt. Und doch, wir sind mit ihm unauflöslich verbunden. Es klingt wie eine...

  • 26.06.20
Vollmachten und Rechte ziehen auch Verpflichtungen nach sich. | Foto: Pixabay

Gedanken zum Evangelium: 13. Sonntag im Jahreskreis
Hopp oder Drop?

Matthäus 10, 37–42 Vor Jahren fiel mir am Kiosk ein humoristisches Hochzeitsbillett in die Hände: Ein Brautpaar steht vor dem Altar und der Priester sagt zum Bräutigam: „Nein, nein, nein! Es heißt ‚Ja‘! Und nicht: ‚Ja, wenn es denn sein muss!‘“ – Genau darum geht es im heutigen Evangelium. Um ein klares, deutliches „Ja“, das Jesus seinen Jüngern abverlangt … Spannend am heutigen Evangelium finde ich, dass Jesus diese Rede nicht an das Volk richtet, sondern nur an seine Jünger. Er unterscheidet...

  • 25.06.20
Der Besuch des Propheten Elischa gereicht dem alten Ehepaar, das schon seit langem auf Kinder wartet, zum Segen. Es wird ihm ein Sohn geschenkt. Das Bildnis „Prophet Elischa und die Frau von Sunem“  von Gerbrandt van den Eeckhout (1621-1674) hängt im Museum für Schöne Künste in Budapest, Ungarn. | Foto: The Artchives / Alamy Stock Foto

Wort zum Sonntag von Bischof em. DDr. Klaus Küng
Ein besonderer Gast

In der ersten Lesung hören wir von einer vornehmen Frau, die Elischa dringend bittet, bei ihr zu essen. Später drängt sie ihren Mann, den Propheten im Haus aufzunehmen. Das gereicht zum Segen: Dem Ehepaar, das schon seit langem auf Kinder wartet, wird ein Sohn geschenkt. Jesus nimmt auf diese Begebenheit Bezug, wenn er sagt: „Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten“ (Evangelium). Gott und seinen Propheten im eigenen Leben aufnehmen, das ist...

  • 24.06.20
Ängstliche Menschen fürchten sich vor der Finsternis, vor einem Gewitter, vor Unbekanntem und vor Fremden. Jesus sagt: „Fürchtet euch nicht vor den Menschen!“ Wer auf Gott vertraut, kann ohne Angst leben und ist frei, seinen Glauben zu bekennen.	 | Foto: robsonphoto - stock.adobe.com

Wort zum Sonntag von KR Mag. Anton Merli
Fürchtet euch nicht vor den Menschen

Es gibt ängstliche Menschen, die sich immer fürchten. Sie fürchten sich vor der Finsternis, vor einem Gewitter, vor einer Reise, vor Unbekanntem und vor Fremden. Es gibt mutige Menschen, die sich kaum fürchten, die fast immer optimistisch leben, allerdings auch gelegentlich ordentlich enttäuscht werden. Was hindert Menschen, ihren Glauben zu bekennen? Es gibt bei nicht wenigen aber ein eigenartiges Phänomen: die Menschenfurcht, besonders dann, wenn es um den Glauben, um das religiöse Leben...

  • 24.06.20
Foto:  Xavier Mouton Photographie / unsplash.com

Wort zum Sonntag
Liebe-voll

Irritierend kommt es auf den ersten Blick ­daher – das heutige Wort Jesu: Wer Vater oder Mutter, Sohn oder Tochter mehr liebt als mich … Spricht da etwa ein ­eifersüchtiger Mensch, der sich in Konkurrenz setzt zu all den anderen Menschen, die wir lieben? Der all unsere Liebe „für sich“ haben will? Ich ­glaube nicht! Vielmehr lese ich diese ­Worte als Infragestellung von Rollenerwartungen und als ­Befreiung und Befähigung zu wahrhaft liebe-voller ­Zuwendung. Vielleicht kennen auch Sie...

  • 24.06.20

13. Sonntag im Jahreskreis | 28.06.2020
Kommentar

Christsein ist kein Schönwetterprogramm Echte Fußballfans erkennt man dann, wenn es bei ihrer Mannschaft gerade nicht läuft, wenn sie in einer Krise steckt und es wenig Anlass zum Jubeln gibt. Wer auf der Welle des Erfolges schwimmt, hat immer viele Anhänger. Wer aber eine Durststrecke zu überstehen hat – und das gilt nicht nur für den Fußball – oder angefeindet wird, wer dem Druck, immer erfolgreich zu sein, nicht standhält und aus der Bahn geworfen wird, der merkt bald, auf wen er sich...

  • 24.06.20
Prächtige Lilie in einem Hinterhof. | Foto: Remler

13. Sonntag im Jahreskreis | 28.06.2020
Meditation

Zärtliche Worte | „Mit Küssen seines Mundes bedecke er mich, süßer als Wein ist seine Liebe. Köstlicher ist der Duft deiner Salben, dein Name hingegossenes Salböl, darum lieben dich die Mädchen.“ Das Hohelied, das Lied der Lieder, wie es im Originaltext heißt, ist einer der ungewöhnlichsten Texte des Alten Testaments. Solche Worte würde man hier sicher nicht vermuten, und doch hat dieses Liebeslied Eingang gefunden. Gegenseitige Liebe und Sehnsucht, die Erfüllung wurde immer schon gesucht,...

  • 24.06.20
  • 1

Sr. Pallotti Findenig
Wort zum Sonntag

Als Chruschtschow bei seiner berühmten Rede die Stalin-Ära verurteilte, soll ein Mann aus den Zuhörern gerufen haben: „Wo waren Sie, Genosse, als diese unschuldigen Menschen getötet wurden?“ Der Kreml-Chef hielt inne, schaute herum und bat den Sprecher aufzustehen. Die Spannung im Saal wuchs, alle warteten, aber niemand stand auf. Darauf Chruschtschow: „Wer immer Sie sind, das ist die Antwort: Ich war damals genau in der gleichen Lage, wie Sie jetzt sind.“ Diese Begebenheit fand ich bei Antony...

  • 22.06.20
„Meine größten Feinde waren nicht diejenigen, die mich ins Gefängnis gesteckt hatten oder mich gefangen hielten. Mein größter Feind war ich selbst. Ich fürchtete mich davor, zu sein, wer ich bin.“ (Nelson Mandela) | Foto: Pixabay

Gedanken zum Evangelium: 12. Sonntag im Jahreskreis
Angst?

Wen soll ich fürchten, was muss ich fürchten? Matthäus 10, 26–33 Die meisten von uns kennen den Ausspruch: „Die Spatzen pfeifen es schon längst von den Dächern.“ Wer fürchtet sich nicht davor, wenn sich eine unangenehme Situation nicht mehr vor der Öffentlichkeit verbergen lässt? Die Leute fangen an zu reden, zeigen mit den Fingern auf einen und beginnen, einem aus dem Weg zu gehen. Was tun, wenn die Gerüchteküche schon brodelt, welchen Weg soll man wählen – schweigen, die Sache leugnen oder...

  • 17.06.20

12. Sonntag im Jahreskreis | 21.06.2020
Kommentar

Wahrhaftigkeit befreit die Seele. Es gibt Menschen, die einen erheblichen Aufwand betreiben, um sich selbst in einem besseren Licht erscheinen zu lassen und ihr wahres Ich zu verbergen. Sie verstricken sich immer tiefer in Lebenslügen und Selbsttäuschung und leben in der ständigen Angst, dass diese Seifenblase zerplatzt und ihre Scheinwelt in sich zusammenstürzt. Sie werden zu Getriebenen ihrer eigenen Hirngespinste, zu gespaltenen Persönlichkeiten. Davon wird die Seele krank. Dahinter steht...

  • 17.06.20
Foto: Simon Wilkes/unsplash

12. Sonntag im Jahreskreis | 21.06.2020
Meditation

Seinen Träumen trauen. Vor vielen hundert Jahren lebte in Krakau ein armer Jude. Eines Nachts träumte ihm, er solle nach Prag gehen. An der Brücke über der Moldau solle er graben, dann würde er einen Schatz finden. Und weil er es dreimal hintereinander träumte, packte er sein Bündel und wanderte los. In Prag angekommen, sah er sofort, dass es unmöglich war, hier zu graben. Über die Brücke zogen Kaufleute mit ihren Waren, Bauern zogen ihre Karren darüber, und dazwischen liefen Frauen mit Körben...

  • 17.06.20

Wort zum Sonntag von Sr. Pallotti Findenig
Die Barmherzigkeit Jesu

Als Jesus die Volksscharen sah, wurde er von Mitleid ergriffen ...“ Von welchen Scharen redet er? War er auf Lesbos? Oder zwischen Syrien und der Türkei unterwegs? Dort sind Menschen geschunden und preisgegeben … Und sie haben keinen Hirten. Sie haben niemanden, der sich um sie kümmert, der sie auf „saftige Weide“ führt, der ihnen frisches Wasser gibt, der ihnen das Überleben sichert. Wer ist für diese Menschen ein „Jesus“? Oder sind diese Scharen in den Diskotheken, in Wien an der...

  • 10.06.20

11. Sonntag im Jahreskreis | 14.06.2020
Kommentar

Eine Schule des Vertrauens. Beim Abschied von Bischof Johann Weber wurde oft das große Vertrauen hervorgehoben, das er seinen Mitarbeitern entgegengebracht hat. Er hat ihnen etwas zugetraut. Und er hat bestimmt großen Anteil an dem Klima des Vertrauens und Wohlwollens füreinander, das die Kirche, in der ich aufgewachsen bin, die mir als Jugendlicher zur Heimat geworden ist, geprägt hat. Das war möglich, weil sein Glaube von Zuversicht und froher Gelassenheit getragen war, von der festen...

  • 10.06.20
Foto: pixabay/CC0

11. Sonntag im Jahreskreis | 14.06.2020
Meditation

In Richtung Unendlich. Was wird anders in unserem Leben durch den Glauben? Das, was anders wird im Leben eines Blinden, wenn er plötzlich sieht. Sein Weg und seine Umgebung bleiben dieselben und auch die Menschen, aber er sieht sie, und vor allem sieht er, wohin er geht. Viele haben sich heute praktisch damit abgefunden, dass sie leben, ohne zu „sehen“. Sie stellen keine Fragen mehr. Meine lieben Zuhörer, warum leben Sie? Warum stehen Sie jeden Morgen wieder auf, um zur Arbeit zu fahren, und da...

  • 10.06.20
Wir sind gesendet, gerade in diese Zeit hinein. Heute wie damals. Bestärken und ermutigen wir uns gegenseitig, wenn wir müde oder träge geworden sind. Seien wir einander gute Hirten.  | Foto: Pixabay

Gedanken zum Evangelium: 11. Sonntag im Jahreskreis
Ausgesandt

Matthäus 9, 36 – 10, 8 Freut euch, der Alltag ist da! Weihnachten, Ostern und Pfingsten sind vorbei. Und auch der Dreifaltigkeitssonntag liegt hinter uns. Wir sind angekommen. Wo? Mitten im Leben. Mitten im Alltag. Liturgisch und auch in der Welt. Der Lockdown ist mehr oder weniger vorbei, die Türen sind offen. Die Welt wartet. Worauf? Auf Normalität! Auf das Evangelium – durch dich! Aber es war doch auch irgendwie gemütlich zu Hause. So ohne Termine, ohne Erwartungen von außen. Zeit für die...

  • 09.06.20
Eine Gruppe von Jugendlichen tanzt während des Festes der Begegnung im Rahmen der 15. ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode unter dem Motto: „Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung“ am 6. Oktober 2018 im Vatikan – „Wir bitten dich, Herr, auch für jene, die ihr Herz deinem Ruf gerade öffnen“ (Papst Paul VI.). | Foto: Cristian Gennari/Romano Siciliani/KNA

Wort zum Sonntag von Msgr. Dr. Gottfried Auer
Ausgesandt wie die Apostel

Das heutige Evangelium beginnt mit der Tatsache, dass Jesus vom Elend der Menschen betroffen ist, die wie Schafe ohne Hirten sind. Er lässt sich von der Not anrühren und erkennt, dass er ihr alleine nicht abhelfen kann. So setzt er einen doppelten Schritt. Er trägt seinen Jüngern auf, den Herrn der Ernte zu bitten, dass er Arbeiter in seine Ernte sende, und er sendet die Apostel, so wie er die Botschaft vom Himmelreich in Wort und Tat zu verkünden. Dazu gibt er ihnen einige Hinweise – einer...

  • 09.06.20
Der beeindruckende Gnadenstuhl in der Pfarrkirche Pöggstall in Niederösterreich, Diözese St. Pölten | Foto: M. Beranek

Gedanken zum Evangelium vom Dreifaltigkeitssonntag
Geborgen sein

Johannes 3, 16–18 Das Dreifaltigkeitsfest hat mir schon einiges an Mühe gekostet. Aber aus einer auf den ersten Blick etwas abstrakten Glaubenswahrheit ist im Laufe der Zeit für mich die Zusage geworden, dass Gott ein Netz der Beziehung webt, zu dem auch ich gehöre. Natürlich ist Gott kein alter Mann mit weißem Bart und natürlich ist der Heilige Geist kein Vogel. Das haben auch jene Künstler gewusst, die die Darstellungen des „Gnadenstuhls“ geschaffen haben. Gott Vater trägt die Tiara, wie sie...

  • 03.06.20
Andrej Rublev (um 1360 bis 1430) legte seiner Dreifaltigkeits­ikone (um 1411) die biblische Überlieferung vom Besuch der drei Männer bei Abraham und Sara zugrunde. In dem Besuch der drei Gäste ist ihnen Gott selbst begegnet. | Foto: The Yorck Project (2002) – 10.000 Meisterwerke der Malerei/Public domain

Wort zum Sonntag von GR Mag. Josef Pichler
Das dreifaltige Geheimnis – im Menschen Gott begegnen

Als Theologiestudent durfte ich in zwei Externsemestern in Innsbruck noch die letzten Vorlesungen des berühmten Konzilstheologen Karl Rahner hören. Die Vorlesung über das Geheimnis der Dreifaltigkeit begann er mit den unvergesslichen Worten: „Meine Damen und Herren. Wir werden uns nun ein ganzes Semester mit der Lehre über die heilige Dreifaltigkeit beschäftigen. Ich kann Ihnen versichern, dass am Ende meiner Vorlesungen dieses Geheimnis für Sie noch größer sein wird, als es schon jetzt für Sie...

  • 03.06.20

Dreifaltigkeitssonntag | 07.06.2020
Kommentar

Gott macht sich klein.Die theologische und künstlerische Erschließung des Mysteriums der Dreifaltigkeit Gottes war ein großes Anliegen von Prof. Philipp Harnoncourt in seinem letzten Lebensjahrzehnt. Mit der prägnanten Kurzformel „1+1+1=1“ hat er eine Ausstellung betitelt, die mittels einer Reise durch Geschichte und Gegenwart der Kunst interessante und originelle Annäherungsversuche an dieses große Geheimnis unseres christlichen Glaubens geboten hat. Knapp vor dem Dreifaltigkeitssonntag hat...

  • 03.06.20
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