Kopf der Woche: Robert Kratky, Moderator und Gedenkredner
An einzelne Menschen erinnern
Hitradio-Ö3-Moderator Robert Kratky dankte der Katholischen Jugend, die im Rahmen von „72 Stunden ohne Kompromiss“ 2008 einen Gedenkraum für das KZ-Außenlager Ternberg eingerichtet hatte.
Von Mai 1942 bis September 1944 waren 400 republikanische Spanier als KZ-Häftlinge im Außenlager Ternberg inhaftiert, um von dort aus am Bau des Kraftwerks Ternberg und von Straßen in der Umgebung zu arbeiten. Daran erinnert seit 2008 ein Gedenkraum im Keller des „alten Pfarrhofs“ außerhalb des Ortes. Eingerichtet haben ihn 45 Jugendliche im Rahmen von „72 Stunden ohne Kompromiss“. Seither veranstaltet die Katholische Jugend jedes Jahr ein Gedenken. Prominenter Gastredner des Treffens war heuer Ö3-Moderator Robert Kratky, der darauf hinwies, wie wichtig es sei, die Schicksale nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. „Irgendwann ist keiner mehr da, der sagen kann, wie das damals war, wie es sich angefühlt hat.“
Rückschritt. Die Entwicklungen der Gegenwart sieht Kratky kritisch. Der Streit über Themen wie Corona, Klimaschutz oder Ausländerfeindlichkeit werde, ob in der Anonymität der sozialen Medien oder in der realen Welt, „immer gemeiner, immer unflätiger, unhöflicher und unmenschlicher“, so Kratkys Befund. Kaum noch jemand wisse, was er glauben solle.
Kompromisslos. „72 Stunden ohne Kompromiss“, die größte Jugendsozialaktion Österreichs, wird von 13. bis 16. Oktober wieder mehrere Tausend Jugendliche in allen Bundesländern in Bewegung bringen.
Monika Slouk
Autor:Monika Slouk |
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