1. Adventsonntag | 1. Dezember 2024
Meditation

Foto: pixabay, CC 0

Weißt du?
Weißt du, wie’s dem Menschen wirklich geht,
der dir gerade gegenübersteht?
Weißt du von seinen Freuden, Sorgen, seinen Ängsten vor dem Heute und dem Morgen?
Weißt du, was er gerade denkt,
wem er Aufmerksamkeit und Vertrauen schenkt?
Weißt du, wen er liebt,
für wen er gerne alles gibt?
Weißt du, mit wem er schwer sich tut? Mit wem geht es ihm gut?
Weißt du, was ihn mutlos macht,
was ihm Enttäuschung hat gebracht?
Weißt du, ob er an sich selber glaubt, was ihm den Schlaf in langen Nächten raubt?
Weißt du, was ihn kränkt, was ihm Achtung und Würde schenkt?
Weißt du, wie er zu Gott, dem Höchsten steht, ob er mit Zuversicht seine Wege geht?
Nein, du weißt es nicht,
und das wird auch immer so sein.
Wie es einem Menschen wirklich geht, wissen nur er und Gott ganz allein.

Gebet
Du, Herr, lässt mich wachsen wie
einen Baum,
du gibst meinem Leben Zeit und Raum.
Du schenkst mir Wurzeln, die fest in dir verankert sind,
du liebst mich wie ein Vater sein Kind.
Ich soll Wort sein, das von dir erzählt,
ich soll Hand sein, wo es am Nötigsten fehlt.
Ich soll Auge sein, wo man nichts mehr erkennt,
ich soll Herz sein, wo man verlassen sich wähnt.
Ich soll Ohr sein, wo man nicht mehr versteht,
ich soll Begleiterin sein, wo man alleine geht.
Ich bin wie ein Baum, der nach oben sich streckt,
und ich bin eine Schwester des Herrn, der uns alle mit Liebe bedeckt.

Dank an Irmgard Reinwald aus Kindberg, deren Texte am Beginn des Advents zum
Nachdenken einladen.

Autor:

SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT

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