1. Adventsonntag | 27. November 2022
Kommentar
Klimagipfel einst und heute
Die Menschen zur Zeit des Noah ahnten nichts von der Sintflut, die im Begriffe war, über die Welt hereinzubrechen. Im Unterschied zu ihnen können wir uns heute angesichts der sich anbahnenden Klimakatastrophe nicht darauf berufen, ahnungslos zu sein. Experten zeigen schon lange sehr eindringlich auf, welchen Horrorszenarien die Menschheit mit ihrem Lebensstil und Energiehaushalt, mit dem Mythos des unbegrenzten Wachstums entgegensteuert. Dass bei der jüngsten Weltklimakonferenz wieder keine verbindlichen Beschlüsse zum Erreichen der gesetzten Ziele möglich waren, ist nicht der Ahnungslosigkeit geschuldet, sondern eher ein Zeichen von Ignoranz und Realitätsverweigerung.
Noah hatte eine Ahnung. Ihn traf die Flut nicht unvorbereitet. Er handelte mit Weitblick und veränderte seine Lebensweise, wurde aber anscheinend als warnende Stimme nicht ernst genommen. Als Einzelner konnte er die Sintflut nicht abwenden, aber ein Überleben sichern. Ein prophetischer Geist ist auch Jesaja, der die Vision einer Pilgerschaft zum Berg des Herrn ausgibt, eines völkerverbindenden Klimagipfels mit der Intention, auf die Weisung Gottes zu hören. Als Auswirkungen davon sieht er Frieden, Gerechtigkeit und einen achtsamen Umgang mit der Schöpfung.
In die Riege derer, die eine heilsame Veränderung herbeiführen wollen, reiht sich auch Jesus ein. Wenn Unheil hereinbricht, unterschiedet es nicht zwischen Verursachern und Opfern. Es schlägt wahllos zu. Es ist daher von allen Wachsamkeit und Achtsamkeit gefordert.
Alfred Jokesch
Autor:SONNTAGSBLATT Redaktion aus Steiermark | SONNTAGSBLATT |
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